Von Österreichs höchstgelegenem Bergsee im Pitztal (ein äußerst spannender Aufstieg, Bericht folgt schon bald) ging es nur zwei Tage später zu Österreichs südlichstem Badesee, dem Faaker See im schönen Kärnten.
In Kärnten war ich in diesem Jahr zum ersten Mal überhaupt und hab mich gleich ein bisschen in die Gegend „verguckt“. Berge, Seen und leicht südliche Einflüsse, das gefällt! Diesmal machten wir Station in der Region Villach am Faaker See, dem „SüdSee“ Kärntens. SüdSee trifft es ganz gut, das Wasser ist türkisblau und kristallklar wie in der Karibik. Die Farbe des Wassers kommt übrigens von den schwebenden Kalkpartikeln im See, die das Licht reflektieren. Und im Gegensatz zum Tiroler Bergsee ist der Faaker See ideal zum Schwimmen, denn im Sommer hat er bis zu 28 Grad. Also schon richtig südliches Flair. Wenn das Wetter mitspielt und sich nicht so grau zeigt, wie während unseres Besuchs (wobei der See natürlich auch dann etwas hat).

Anlass unserer Reise war die Einladung zur Eröffnung des Hüttenkults am letzten Wochenende. Bis Anfang November laden die schönsten Hütten der Region ein zur Kombination aus tollen Wanderungen und leckeren Köstlichkeiten. Insgesamt nehmen 11 Hütten am Hüttenkult teil, verteilt über die ganze Region und in diesem Jahr erstmalig auch Länderübergreifend. So hat man die Qual der Wahl – oder muss einfach genug Zeit einplanen, um möglichst vielen davon einen Besuch abzustatten. Das lohnt sich sowieso gleich doppelt, denn es gibt einen Hüttenkult-Stempelpass und schon ab vier besuchten Hütten, also 4 Stempeln, nimmt man an einem Gewinnspiel teil.

Am vergangenen Wochenende war also der Auftakt zum Hüttenkult 2018 mit einer tollen Eröffnungsfeier, die zum Glück – trotz Regen – nicht ins Wasser fiel. Ort des Geschehens war die Neugarten Almseehütte auf 1600 Metern Höhe, die übrigens auch bequem mit dem Auto erreichbar ist. Zu Beginn gab es einen Gottesdienst mit Alphornbläsern, im Anschluss rückte man dann einfach im Inneren zusammen. Schön gemütlich und die Stimmung war genial! Es gab Kärntner Köstlichkeiten (gelbe Suppe mit Reindling und Ritschert mit Brot mussten natürlich probiert werden), und klasse Musik unter dem Motto “Schlager trifft Austropop”.
Hausherr Johann Maier hat sich etwas Besonderes einfallen lassen, er frisiert seine Kühe als lebendige Speisekarten oder Hüttenkult-Werbung und auf seinen speziellen Ruf hin kamen Berta und ihre Kolleginnen schnell den Berg herunter und zeigten sich. An die Tierschützer unter uns: Das Ganze ist total unbedenklich, keine Sorge. Es wird mit Hennafarbe gefärbt, nachdem der Versuch mit Lebensmittelfarbe aus den Vorjahren leider überhaupt nicht erfolgreich war: Die zuckerhaltige Farbe wurde von den Kühen nämlich einfach abgeschleckt.

Toll war, dass auch Wirte anderer Hütten vor Ort waren, mit denen man ein bisschen quatschen und noch die ein oder andere Tour planen konnte. Jede Hütte hat zum Hüttenkult eine eigene Spezialität, die man sich nach der Wanderung natürlich so richtig verdient hat, von Kärntner Kasnudeln über die Klassiker wie Kaiserschmarrn bis hin zu Alpensushi.
Wir besuchten an Tag eins unseres Aufenthalts die Bertahütte. Eigentlich wollten wir die Tour ab dem nahe gelegenen Wanderparkplatz starten, aber nun ja, das Thema lassen wir mal lieber. Mit Allrad wäre das vielleicht möglich gewesen, aber nachdem der Schotterweg immer enger, kurviger und vor allem schlaglöchriger bzw. –rinniger wurde, starteten wir dann doch lieber von weiter unten. So ca. 2 bis 2,5 Stunden sollte man dann schon einplanen für den Weg nach oben. Nach einem Stück Forstweg ging es auf einem idyllischen Pfad im Wald weiter, immer bergauf, bis irgendwann die Hütte in Sicht kommt. Dort wartet dann die verdiente Stärkung und zum Abschluss vielleicht noch einer der selbstgemachten Schnäpse des Hüttenwirts – Lärche kann ich Euch sehr empfehlen! Danach geht der Weg nach unten bzw. weiter hinauf auch gleich etwas beschwingter. Von der Bertahütte kann man weiter wandern zum Mittagskogel, dem „König der Karawanken“ und mit 2145 Metern einer der höchsten Berge der westlichen Karawanken. Oder alternativ den leichteren Weg zur Ferlachspitze. Beides ließen wir aufgrund der schlechten Sicht aber lieber sein und heben es uns für einen der nächsten Besuche auf.
Eigentlich standen für Sonntag auch noch die Pollingerhütte und die Schwarzseehütte auf dem Programm, aber da konnte ja keiner ahnen, dass der Nebel so dicht werden würde, dass man sich schon auf dem Weg vom Hotel zum Auto verlaufen konnte. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben!

Je nachdem, welche Tour man beim Hüttenkult machen möchte, erlebt man ganz unterschiedliche Wandergebiete, den Dobratsch z.B., seit einigen Jahren Naturpark und auf sanften Tourismus ausgerichtet, die Gerlitzen Alpe oder die Kärntner Nockberge. Da ist für jeden was dabei! Schöne Weitblicke und Aussicht auf die Seen der Region hat man fast überall. Wer also Bewegung mit Kulinarik verbinden möchte oder einfach mal Durchatmen und Genießen, der ist hier in der Region – und beim Hüttenkult- genau richtig und kann bestimmt noch herrlichen Spätsommer und goldenen Oktober genießen.

Und was man rund um Villach noch so unternehmen kann, erzähle ich Euch demnächst hier.

In Kooperation mit Kärnten, Region Villach – Vielen Dank für den tollen Empfang!

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