Gaming & Fashion – Razer & Dolce&Gabbana
Der Winter naht und das bedeutet wieder mehr Freizeitaktivitäten im Inneren. Für Profi-Zocker spielt die Jahreszeit kaum eine Rolle, aber für den Freizeitgamer ist die kalte Jahreszeit perfekt, um ein neues Game oder auch neue Hardware auszuprobieren. In meinem früheren Leben war das auch die ideale Zeit für LAN-Partys. Mit dabei natürlich das ganze Equipment für sich selbst und das Zubehör für das Netzwerk. Gemeinsam zocken war damals noch eine kleine Herausforderung, aber es wurde immer gemeinsam fachgesimpelt.
Vermutlich (meine letzte LAN-Party liegt lange zurück) ist dies heute auch noch der Fall. Vielleicht nicht mehr direkt vor Ort, sondern eher via Twitch oder anderen Gaming-Streams bzw. als Tutorial auf Youtube/Tiktok oder whatever. Jeder stellt unterbewusst gerne zur Schau, was er hat und kann. Seien es Skills oder neue Hardware. Und um mal ehrlich zu sein, warum auch nicht.
In der Gaming-Welt ist RAZER ein Begriff. Ebenso wie in der Modewelt das italienische Modehaus Dolce&Gabbana. In den jeweiligen Branchen sind beide ganz oben anzusiedeln und haben eine große Fangemeinde. Was passt somit besser zusammen als eine Zusammenarbeit in Form einer gemeinsamen limitierten Kollektion, einer Verbindung von Hardware UND Clothing. Gesagt, getan! Ab dem 30. November 2023 (einem Donnerstag) um 15 Uhr sind die Produkte erhältlich! Termin vormerken!

Von Razer selbst gibt es die Kopfhörer „Barracuda“ mit einem einzigartigen Dolce&Gabbana-Monogramm in eleganter 24-karätiger Vergoldung, ergänzt durch ein akribisches Zebradruck-Overlay auf den Ohrmuscheln. Des Weiteren den Gamingstuhl „Enki Pro“ mit dem Dolce&Gabbana-Monogramm und einem luxuriösen, Dolce&Gabbana-Logo mit 24-Karat-Vergoldung. Die Hardware-Kollektion ist, wie bereits erwähnt, streng limitiert. Weltweit sind nur 1.337 Exemplaren erhältlich. Was u.a. auch den Preis von 669.99 Euro (Kopfhörer „Barracuda“) und 3.399,00 Euro für den Gamingstuhl ausmacht. Wer also (schnell) zuschlagen und sich vielleicht selbst ein Weihnachtsgeschenk machen möchte, sollte sich den Wecker stellen und die Razer Hardware-Kollektion bestellen.


Die Bekleidungskollektion der beiden Marken besteht aus oversized T-Shirts, Cargohosen und Hoodies mit den Logos und Programmier-Strings. Farblich im typischen Acid Green von Razer und Gold von Dolce&Gabbana gehalten – ein Symbol für die Zusammenarbeit der beiden. Die Mode-Kollektion selbst wird unter Dolce&Gabbana erhältlich sein.


Fazit: Insgesamt eine gelungene Zusammenarbeit der beiden Unternehmen und sowohl im Fashion- als auch im Gamingbereich ein Hingucker! Daumen hoch!
Der Audi RS e-tron GT (440 kW) im Test
Vor Kurzem war ich zusammen mit meinem Bloggerkollegen Daniel unterwegs Richtung Süden. Wir fuhren mit einem Audi RS e-tron GT (440 kW) in schickem Rot (offiziell: Tangorot Metallic), um die Region um die Felbertauernstraße zu erkunden. Bei unserem kurzen Roadtrip konnten wir die (Fahr-)eigenschaften des Audi gut kennenlernen. Im Anschluss testete ich den e-tron GT dann noch in unseren Breitengraden inkl. Überland- und Stadtfahrten. Innerhalb von 14 Tagen sind wir insgesamt ungefähr 3.000km auf Lang- und Kurzstrecke gefahren und konnten uns ein sehr gutes Bild machen.




Wie bei allen anderen Tests wird auch der RS e-tron GT im normalen Fahrbetrieb gefahren. Also nicht unbedingt supersparsam oder ohne Nutzung der Extras (wie z.B. ausgeschaltete Klimaanlage…) usw. Aber auch nicht dauerhaft auf das Maximum getrimmt. Ziel ist schließlich ein authentischer Bericht mit meinen Eindrücken. Zu Beginn fuhren wir überwiegend im Modus „Efficency“. Ich würde es am besten mit einem „Dahingleiten“ übersetzen. Die Leistung wird augenscheinlich etwas zurückgenommen. Und das Fahrwerk auf das Minimum abgesenkt. Insgesamt ein guter Modus, um Strecke zu machen. Neben diesem Modus bietet Audi auch noch „Comfort“, „Dynamic“ und „Individual“ als Auswahlmodi an. Die zwischendurch natürlich alle ausprobiert wurden. Gerade „Individual“ war ab und zu notwendig. Dazu kommen wir allerdings im Laufe des Beitrags noch. An dieser Stelle kommen wir erst einmal zu den üblichen Hardfacts bzw. zu den Daten des Testwagens:
– Leistung: 440 KW (598 PS)
– max. Drehmoment: 830 Nm
– Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeriegelt)
– Energieverbrauch (nach WLTP): 22,1–19,8 kWh/100 km
– Reichweite (nach WLTP): 496–447 km
– Beschleunigung von 0-100km/h: 3,3 sec
– Batterie: 93,4 kWh (brutto) – 800 Volt
– Preis des Testwagens: 189.615,01 Euro
So ein paar Fakten zum Fahrzeug. Ist der Preis aber auch gerechtfertigt? Grundsätzlich liegt der Grundpreis bei 142.500 Euro. Sind wir mal ehrlich, wer möchte – gerade in der Oberklasse – ein „nacktes“ Fahrzeug fahren? Richtig, niemand! Gerade weil der RS e-tron GT für die Langstrecke geeignet ist, machen (auch für mich) einige Dinge sehr viel Sinn. Ein Head-up Display, welches genau meinen Vorstellungen entspricht oder auch die LED-Scheinwerfer sind für mich Pflicht. Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Persönlich bin ich gerade bei von der Lichttechnik bei Audi begeistert. Ein entscheidender Faktor ist u.a. die Automatikfunktion beim Fernlicht – diese besticht in allen Facetten und regelt ganz intuitiv, wie ich selbst auch handeln würde. Wirklich top! Da wir schon bei der Sichtbarkeit sind: Ein Nachtsichtassistent war im Testwagen installiert und auch dieser gefällt sehr. Er reagiert auf Wärme und bei Dunkelheit, erkennt Hindernisse (Menschen, Tiere…) und markiert diese im Display, noch bevor der Fahrer dieses Hindernis überhaupt wahrnimmt. Ich möchte es nicht unbedingt bei einer Fahrt über die Landstraße und bei realem Wildwechsel ausprobieren, aber spannend wäre es zu erfahren, wie das Fahrzeug bei einem kreuzenden Reh o.ä. reagieren würde. Generell eine kleine, wünschenswerte Verbesserung (ohne technisches Hintergrundwissen): Die Anzeige vom Nachtsichtassistenten auch im Head-Up Display involvieren. Kann sein, dass dies bereits technisch möglich ist, allerdings habe ich dafür keine Einstellung entdeckt. Da wir schon bei den Fahrerassistenzsystemen sind: Adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung, Adaptives Fahrwerk usw. ist sowieso Standard. Der Spurhalteassistent macht genau das, was er soll. Ganz intuitiv verarbeitet dieser – je nach Lenkbewegung – die Daten und reagiert auch in Baustellen sehr gut. Bei leichtem Regen und tiefstehender Sonne kommt er zwar an seine Grenzen, was aber auch nicht verwunderlich ist. Als Ergänzung bzw. auch wieder ein Wunsch von mir: Bitte statt klassischen Spiegeln Kameras (wie im e-tron S Sportback – jetzt SQ8) verbauen. Das wäre toll!
Designtechnisch ist der RS e-tron GT sehr stimmig. Außen wie innen. Gefällt mir sehr gut. Er kommt nicht zu wuchtig rüber, obwohl er schon eine Länge von knapp 5m und eine Breite von ca. 2,1m hat. Mit einem (Leer)Gewicht von 2,4 Tonnen ist er zwar kein Leichtgewicht, bleibt trotzdem im Rahmen. Auf Grund der verbauten Batterie ist der Schwerpunkt entsprechend niedrig und selbst bei höheren Geschwindigkeiten liegt das Fahrzeug super auf der Fahrbahn. Selten so ein stabiles und sicheres Fahren (bei höheren Geschwindigkeiten) erlebt! Apropos (Höchst-)Geschwindigkeit: Diese ist – wie oben erwähnt – bei 250 km/h abgeriegelt. Der digitale Tacho zeigte aber zwischendurch mehr an. Wie dem auch sei, selbst bei höheren Geschwindigkeiten bringt der quattro-Antrieb direkt Leistung auf die Räder. Auch das liebe ich bei reinen Elektrofahrzeugen! Des Weiteren ist eine Unterhaltung jederzeit und unabhängig von der Geschwindigkeit sehr gut möglich. Was bei anderen Fahrzeugen/Herstellern nicht unbedingt selbstverständlich ist. Verantwortlich ist hierfür die Akustikverglasung für Tür- und Seitenscheiben.









Auch in Sachen Bequemlichkeit lässt sich der RS e-tron GT nicht lumpen. Die Sportsitze (pro) vorne sind vielseitig einstellbar und somit sehr bequem – selbst für größere Menschen. Des Weiteren lässt sich das bequeme Sitzen durch verschiedene Massagestufen steigern. Für mich persönlich ist außerdem die Sitzbelüftung ein weiteres Highlight. Nicht aufdringlich „kalt“, sondern angenehm kühl. So würde ich es beschreiben. Klar, Sitzheizung ist im Grunde nicht erwähnenswert, diese ist natürlich auch vorhanden. Die Bedienelemente sind generell im klassischen Design gehalten. Wegen mir dürfte hier gerne etwas mehr gewagt werden. Allerdings ist das nur ein genereller Wunsch und nicht speziell auf Audi bzw. den e-tron bezogen. In Summe gesehen ist die Innenausstattung stimmig und in der Funktion auf den Fahrer ausgerichtet.
Wie bereits erwähnt, ging es für Daniel und mich Richtung Süden. Auf der Gesamtstrecke von ca. 510km haben wir einmal geladen. Dank der maximalen Ladeleistung von 270 kW („Schnellladestation“ = HPC) gehören längere Wartezeiten der Vergangenheit an. Vignette kaufen, auf Toilette gehen, evtl. noch einen Kaffee holen und die Batterie ist ausreichend geladen. Vielleicht nicht 100%, aber genügend, um entspannt an das Ziel zu kommen. Noch dazu mit dem Ladeservice Audi charging an mehr als 500.000 öffentlichen Ladepunkten in Europa möglich. Laut Werksangaben liegt der Verbrauch durchschnittlich bei 22,1–19,8 kWh/100 km. Im Sommer könnte dieser Verbrauch auch hinkommen. Er lag nämlich auch bei mir zwischenzeitlich bei um die 19 kWh. Nach oben hin sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Realistisch gesehen waren es im Zeitraum um die 23 kWh/100 km. Was ich persönlich als recht gut empfinde. Man sollte nämlich immer das Gesamtpaket von Gewicht, Leistung, Witterung und, und, und betrachten. Relativ niedriger Verbrauch, gepaart mit der max. Ladeleistung macht der RS e-tron GT einen sehr guten Eindruck auf der Langstrecke. Standard ist ein Ladesystem (=Ladeanschluss am Fahrzeug) auf der rechten Seite angebracht. Beim Testfahrzeug war auf der linken Seite ein weiterer Ladeanschluss vorhanden. Ganz easy, denn ich möchte nicht lange überlegen, auf welcher Seite nun der Anschluss ist. Übrigens kann das Ladekabel im Frunk (Frontkofferraum) verstaut werden. Der Kofferraum an sich hat die Größe von 350 l – somit ausreichend für kleines Gepäck. Auch vollkommend ausreichend.











Positiv überrascht war ich vom geringen Wendekreis. Aus dem Bauch heraus hätte ich diesen nämlich viel größer geschätzt und mich vor meinem inneren Auge mehrmals rangieren sehen. Dieser liegt laut Datenblatt (habe es schließlich nicht nachgemessen) bei 11,6 m. Technisch gesehen könnte dies auch an der Mehrlenkerachse an der Hinterachse liegen. Aus Sicht des Fahrers auf jeden Fall ein kleiner Wendekreis. Ebenso positiv zu erwähnen: die Assistenzsysteme im Stadtverkehr bzw. beim Ein- oder Ausparken. Gut, über die „Kollisionswarnung“ sprechen wir jetzt nicht, denn das war wirklich der nervigste Punkt. Kein Hindernis zu sehen und das System bremst abrupt ab. Das Problem ist bekannt und kann deaktiviert werden. Nun habe ich es doch erwähnt. ;) Anyway, die weiteren Systeme sind super und sehr hilfreich. 360 Grad Kamera, verschiedene Sensoren (Radar usw.) und der bereits oben erwähnte Nachtsichtassistent bieten einen hohen Fahr- bzw. Sicherheitskomfort im städtischen Umfeld.
Grundsätzlich kommt der RS e-tron GT recht tief daher und der erste Eindruck ist vielleicht „Oh, komme ich damit auch da rein?“. Ich kann euch beruhigen. Auch wenn es einmal (z.B. in einem Parkhaus) etwas steiler werden sollte, die Ein- und Ausfahrt ist dank Dreikammer-Luftfederung kein Thema. Dadurch lässt sich das Fahrzeug um +20mm anheben. Sollte man den Fahrmodus „Efficency“ gewählt haben, sollte man bedenken, dass das Fahrzeug dann auf der niedrigsten Stufe (-22mm) eingestellt ist. Niedrige Stufe bedeutet auch gleichzeitig weniger Windwiderstand und somit sparsameres Fahren. Aber grundsätzlich ist die Federung bzw. die dazugehörige Einstellmöglichkeit ein wichtiger Punkt, um Kratzer oder evtl. Schäden zu vermeiden.
Im Testfahrzeug war auch eine Keramikbremsanlage (mit Bremssätteln in Rot) verbaut. Gerade bei Passstraßen aber auch auf der Felbertauernstraße sehr sinnvoll. Schließlich müssen doch ein paar Höhenmeter überwunden werden. Genauer gesagt von 1632 m hinunter auf 678 m inkl. ein paar schöne Kehren. Dementsprechend sind gute Bremsen Gold wert. Ebenso wie Power, wenn es wieder berghoch geht.







Fazit: Definitiv ein Fahrzeug der Oberklasse und perfekt für einen Roadtrip. Ein paar Kleinigkeiten könnten verbessert werden, aber insgesamt passt es sehr gut. Selten so ein ruhiges Fahrzeug gefahren. Und der RS e-tron GT macht genau das, was verlangt wird. Top! In Rot ist er recht auffällig, ohne dabei prollig zu wirken. Wir hatten viele positive Gespräche und die Menschen waren sehr interessiert. Insgesamt: Daumen hoch!
Falls es Fragen zum Fahrzeug gibt, einfach auf den verschiedenen Kanälen melden. Und den Fahrbericht von Daniel findet ihr hier.
(Bilder sind von Daniel, von Roman und mir.)
Ein druckfrisches Update: Die RS e-tron GT ice race edition! „Die Farben Silber und Weiß symbolisieren funkelnde Schneekristalle und Eisseen, die violetten Akzente evozieren Bilder von schimmernden Skibrillen“ so die Mitteilung. Dabei handelt es sich um eine Sonderserie von nur 99 Exemplaren – einer exklusiven Serie der Audi Sport GmbH.
Nachhaltig & innovativ: Das ist New Dutch Fashion
Die Niederlande als Modestandort? Ist noch nicht unbedingt jedem ein Begriff. Einige große Mode-Unternehmen, wie z.B. Tommy Hilfiger, haben ihr europäisches Headquarter schon in Amsterdam, und namhafte Modemarken, wie Schuhhersteller Floris van Bommel, haben ihren Ursprung in den Niederlanden. Und sind wir doch einmal ehrlich, wenn wir durch die Straßen der niederländischen Metropolen schlendern, sehen wir immer viele stylische Menschen. Vielleicht liegt es an meiner persönlichen Sichtweise auf Mode, aber ich hatte die Niederlande entweder bewusst oder unbewusst immer im Hinterkopf, wenn es um das Thema Mode ging. Eher in die skandinavische Stilrichtung einzuordnen, aber doch mit Unterschieden zu Dänemark oder Schweden.
„Dutch Design“ – was ist das überhaupt? Dutch Design lässt sich am besten als „minimalistisch, experimentell, innovativ, unkonventionell und humorvoll“ bezeichnen. Und das grundsätzlich in Sachen Mode, aber auch z.B. bei Möbeldesign. Und in unserem schönen Nachbarland gibt es einige (junge) Unternehmen mit innovativen Ideen und Kreativität, um den Bereich Nachhaltigkeit weiter voranzubringen. Ein paar dieser Innovationen sind z.B. eine kugelsichere Haut aus Spinnenseide, ein tragbarer Solarzellen-Stoff oder futuristische Tech-Kleider, die auf ihre Umgebung reagieren und/oder Energie gewinnen können. Persönlich erinnert mich das etwas an die Anfänge von Sonos. Was klingt wie aus einem Science-Fiction-Film, ist (im kleinen Rahmen) längst Realität. Aber auch Kleidung aus Kuhmist oder Leder aus Mangoschalen sind Beispiele für neue, zukunftsfähige Ideen.

Aktuell findet in der niederländischen Designstadt Eindhoven die Dutch Design Week 2023. Unter dem Motto „Picture this“ kamen viele internationale Kreative zusammen, um aktuelle Herausforderungen zu diskutieren und sich der Frage zu stellen, welche Rolle Design dabei spielen kann. Von Fashion- und Material-Design über Animation, Technologie und Architektur bis hin zu Food- und Bio-Design gab es in Eindhoven etliche Aktivitäten, Veranstaltungen und Ausstellungen. Die Grenzen zwischen den Disziplinen verschwimmen dabei immer wieder – und so entstehen ganz neue Ansätze, die zum Staunen und Nachdenken anregen.


Auch 2024 wird die Design Week voraussichtlich wieder im Oktober stattfinden. Wer es bis dahin nicht aushalten kann, sollte sich weitere Veranstaltungen vormerken. So z.B. die „State of Fashion Biennale 2024“ in Arnheim. Diese findet vom 16.05.- 30.06. statt. Noch mehr Mode gibt es bis zum 07.04.2024 im TextielMuseum Tilburg zu sehen. Super spannend, was alles möglich ist, bzw. woran geforscht wird. Gerade bei außergewöhnlichen Themen werden meine Augen/Ohren hellhörig. Einfach aus Interesse. Und mit den Worten von Saskia Sampimon-Versneij (Expertin für Nachhaltigkeit) „Die niederländischen Meister waren die ersten Influencer unserer Zeit“ beende ich den kurzen Blogpost.
Die Wildspitze – drei Tage, fünf Gipfel
Letzten Monat ging ein lang gehegter Traum in Erfüllung: Die Besteigung der Wildspitze! Nach und nach wurden die Gedanken und Emotionen verarbeitet, die Anstrengung ließ nach und das Lächeln wird auch im Nachhinein immer stärker.
Die Wildspitze:
Die Wildspitze ist mit 3.768m der höchste Berg Nordtirols und somit auch des gesamten Ötztals. Nach dem Großglockner ist sie der zweithöchste Berg Österreichs. Mit einer Schartenhöhe (= Differenz aus der Höhe und der höchstgelegenen Einschartung bis zu der man mindestens absteigen muss, um einen höheren Gipfel zu erreichen) von 2266 Metern befindet sich die Wildspitze auf Rang vier der Alpen. Eine Besteigung ist über verschiedene Routen möglich, wobei es sich dabei immer um eine alpine Hochtour handelt. Entsprechende Vorkehrungen sind somit Pflicht!
Doch wie kam es überhaupt zu dem Wunsch? Grundsätzlich ist das Ötztal quasi meine zweite Heimat, da ich von klein auf mit meinen Eltern dort Sommer- und Winterurlaube verbrachte. Dementsprechend sind viele umliegende Gipfel bekannt. Ich mag Herausforderungen bzw. auch mal an die eigenen Grenzen zu gehen. Diese wurden bereits vor vier Jahren „kennengelernt“, als es zum Sonnenaufgang auf den 3500m hohen Fluchtkogel ging. Da die Wildspitze allerdings der „Hausberg“ vom gesamten Ötztal ist, musste sie irgendwann einfach bestiegen werden. Lange hatte ich gezögert, da es doch nochmal eine andere Hausnummer ist. Allein die Höhe (auch wenn es „nur“ noch ca. 200m mehr sind als beim Fluchtkogel) ist nicht zu unterschätzen. Und es war klar, dass wir die Route ab Vent nehmen wollten, nicht die „einfachere“ Variante von der Pitztal-Seite. Als wir, die Fluchtkogel-Crew, uns letztes Jahr trafen, wurde beschlossen, dass wir die Wildspitze 2023 in Angriff nehmen wollten. Zeitlich war Ende August/Anfang September vorgesehen. So stand zumindest der grobe Plan.
Die Vorbereitungen:
Derweil vergingen die Tage/Wochen/Monate. Zwischendurch wurde immer wieder trainiert, um die Grundkondition aufrecht zu halten. Wenn mein Körper manchmal schlapp machen wollte (ich sage nur: Probleme mit einem entzündeten Hoffa Fettkörper im Knie Anfang des Jahres), wurde er mit den Worten „du willst doch auf die Wildspitze!“ motiviert. Das trug Früchte, obwohl Geduld nicht gerade meine Stärke ist. Nach viel schonen, schonen und nochmals schonen, was gut für das Knie, schlecht für die Kondition ist, war zwischendurch ein Tiefpunkt erreicht und die Wildspitze rückte in weite Ferne. Ein paar Wochen später war das Knie aber einigermaßen in Ordnung und das Training konnte wieder aufgenommen werden. Als ob mir der Körper etwas sagen wollte, erwischte mich im Frühjahr eine starke Erkältung mit Fieber. Also wieder etwas schonen, kein Training und miese Ausgangslage. Wie dem auch sei, es konnte nur besser werden. Glücklicherweise war bis zum angedachten Termin noch genug Zeit für die Grundkondition.
Von der ursprünglich geplanten Crew blieben nur Selina und ich, die die Tour in Angriff nehmen wollten. Auf Grund von verschiedenen beruflichen Einschränkungen einigten wir uns auf die erste Septemberwoche. Zufällig hatte ich eine schöne 3-Tages-Hochtour mit Wildspitze inklusive zwei Hüttenübernachtungen gefunden: Von Vent auf das Brandenburger Haus, am nächsten Tag über den Fluchtkogel zur Vernagthütte und von dort auf die Wildspitze (und zurück ins Tal). An dieser Stelle war mein Gedanke: „Fluchtkogel waren wir schon, aber evtl. kennt Kilian für Tag 2 einen anderen Gipfel bzw. eine ähnliche Tour.“ Diese Infos (Zeitfenster/grobe Tourenplanung) waren wichtig, um die nächsten Schritte zu planen, wie z.B. bei der Bergführerstelle Vent einen Bergführer anfragen. An dieser Stelle ein Lob an Kilian und sein Team! Alle Fragen und Wünsche wurden positiv und superschnell beantwortet. Nebst Alternativgipfel. Des Weiteren noch die Unterkünfte im Tal gebucht und somit war alles geklärt.
Doch wenige Tage vor der Tour kam das starke Unwetter im Ötztal. Es regnete Tag und Nacht durch. Die Meldestufen der Ötztaler Ache verkündeten Jahrhunderthöchststände. Ein Teil der Hauptverkehrsstraße wurde weggerissen, so dass das hintere Tal nur noch über Südtirol und das Timmelsjoch erreichbar war. Unabhängig (aber auch) von der geplanten Tour zitterte ich mit den Einwohnern, denn schließlich lebt meine „Zweit-Familie“ im Tal. Gott sei Dank kam niemand ums Leben und es handelte sich „nur“ um Sachschäden. Die Ötztaler wären nicht Ötztaler, wenn sie die Straße nicht schnell wieder provisorisch reparierten. Genau einen Tag vor der geplanten Anreise wurde diese fertig, man konnte das Ötztal wieder wie gewohnt erreichen und ein potenzielles Hindernis wurde aus dem Weg geräumt. Noch einmal Glück gehabt – schon einen Tag später stand ich im schönen Bergsteigerdorf Vent bei strahlendem Sonnenschein. Die nächsten Tage konnten kommen!
Für mich war es wichtig, in Vent und damit bereits auf knapp 2000m zu übernachten, damit sich der Körper schon mal an die Bedingungen gewöhnen konnte. Eine Eingewöhnungs- bzw. Akklimatisierungs-Tour war natürlich geplant. Sie sollte nicht zu schwer sein, nicht zu lange dauern, dafür aber schon „weiter oben“ stattfinden. Am nächsten Tag stand somit eine Fahrt mit dem Lift auf 2.646m Höhe auf dem Programm und dann ging es zu Fuß weiter zur Breslauer Hütte. Auf dem sogenannten Seuffertweg ging es gemütlich weiter Richtung Vernagthütte, um kurz vor dieser weiter in Richtung Hochjoch-Hospiz abzubiegen. Von dort aus ging es dann zurück nach Vent. Obwohl es theoretisch (bis auf ein paar kleine Anstiege) nur bergab ging, war es doch eine Tour mit 610 Höhenmetern.
Hier der Komoot-Link zur Tour





Tag 1: Von Vent (1.900m) zum Brandenburger Haus (3.277m) inkl. Dahmannspitze (3.397m)
Am Abend hieß es dann den großen Rucksack packen, nochmals Zivilisation genießen und mit Vorfreude auf die kommenden Tage einschlafen. Wobei die extra zuvor gekauften warmen Sachen im Tal blieben – die Wetteraussichten für die kommenden Tage waren grandios. Treffpunkt zum Start unserer Tour war die Bergführerstelle Vent, um noch Steigeisen und Gurt auszuleihen. Nach einem kurzen Schwätzchen mit Kilian ging es voller Freude los. Das Tagesziel war das Brandenburger Haus auf 3.277m gelegen. Ohne Bergführer nicht bzw. nur mit Gletschererfahrung machbar und somit trafen wir Michael (unseren Bergführer, der uns bereits 2019 begleitete) auf der Hochjoch-Hospiz Hütte. Der Weg dahin war uns bekannt und nach einer kurzen Stärkung inkl. Plausch ging es von dort gemeinsam weiter. Der Weg schlängelte sich unaufhaltsam immer weiter nach oben und irgendwann erreichten wir den Kesselwandferner (Gletscher). Das Brandenburger Haus ist nur über Gletscher zu erreichen und dementsprechend mit der passenden Ausrüstung. So weit war die Hütte vom Kesselwandferner aus nicht entfernt, doch die Höhe machte mir bei dieser Hochtour auf den letzten Metern etwas zu schaffen, ging aber, so dass wir bei schönem Wetter am Brandenburger Haus ankamen. Was ich auf solchen Hütten liebe, ist die Tatsache, dass kein „Turnschuh-Tourist“ vor Ort ist, der am besten noch mit dem Lift bis kurz vor den Gipfel fährt. Sondern Menschen, die den Berg aus eigener Kraft geschafft haben und wissen, was so eine alpine Tour bedeutet. Man kann es schlecht erklären, aber genau dieses Feeling liegt auch in der (Hütten-)Luft. Wie dem auch sei, wir bekamen ein leckeres Essen inkl. tschechischem Bier. Theoretisch könnte man den Tag nun mit einem guten Gespräch ausklingen lassen. Da das Wetter aber perfekt war und wir noch genügend Kraft hatten, kam schnell die Idee auf, noch auf die nahe gelegene Dahmannspitze (3.397m) zu steigen – eine einfache Tour – und von dort den Sonnenuntergang zu genießen. Insgesamt waren wir eine Truppe von ca. 15 Personen und ca. 25min später standen wir schon auf dem Gipfel. Kurz vor 20 Uhr ging die Sonne unter und wirklich alle genossen diese atemberaubende Atmosphäre. Das alles in Bildern festzuhalten ist kaum möglich. Ich habe es natürlich trotzdem versucht:










Mit diesen schönen Erlebnissen/Eindrücken ging es ins Bett. Trotz der Höhe und Eindrücke konnte ich sehr gut schlafen. Am nächsten Tag ging es nach einem leckeren Frühstück weiter – die Füße/Beine wollten bewegt werden.
Hier der Komoot-Link zur Tour (Brandenburger Haus)
Hier der Komoot-Link zur Tour (Dahmannspitze)
Tag 2: Vom Brandenburger Haus (3.277m) über den Fluchtkogel (3.500m) und die Kesselwandspitze (3.414m) zur Vernagthütte (2.755m)
Nach dem Frühstück hieß es Rucksack packen (Schlafsack/Waschzeug…), Bergschuhe und Gurt anziehen und dem Brandenburger Haus nochmals winken. Ich mag übrigens die Stimmung am Morgen. Wenn jede Gruppe sich so langsam sammelt und voller Vorfreude in die unterschiedlichsten Richtungen und Touren startet. Die Freude sieht man ihnen an. Für uns ging es zurück auf den Kesselwandferner und wir stiefelten über das Eis Richtung Oberes Guslarjoch. Vor 4 Jahren kamen wir von der Vernagthütte eben dieser Stelle an. Da wir nicht wussten, ob der geplante Alternativgipfel (die Kesselwandspitze) tatsächlich begehbar war und der Fluchtkogel quasi auf dem Weg lag, nahmen wir ihn einfach nochmal mit. Tagsüber waren wir ja auch noch nicht oben. Am Oberen Guslarjoch deponierten wir unsere Rucksäcke, um die letzte Steigung bis zum Gipfel vom Fluchtkogel (3.500m) zu nehmen. Die Aussicht war wieder grandios – schön, wieder „hier oben“ zu stehen!
Vom Fluchtkogel aus sahen wir die etwas niedrigere Kesselwandspitze. Nach einer kurzen Pause ging es relativ einfach zurück zu den Rucksäcken. Diese aufgesattelt, ging es – nach Anweisung von Michael – über das Obere Guslarjoch steil hinab auf den Guslarferner. Nach kurzer Abwägung unseres Bergführers (aufgrund von Steinschlag und Gletscherspalten) ging es Richtung Kesselwandspitze. Am Rand des Gletschers wurden die Steigeisen wieder ausgezogen und es ging mit kurzer Leine (Sicherungsseil wurde kurzgehalten) nach oben durch den sehr brüchigen Fels auf den 3.414m hohen Gipfel. Auch dort wurde die Aussicht auf die umliegenden Gipfel und Gletscherweiten (z.B. den Gepatschferner) geworfen. Schon unglaublich, wie winzig der einzelne Mensch doch ist. Um die Dimensionen einmal zu verdeutlichen (zumindest versuchen zu verdeutlichen): Der Gepatschferner bildet zusammen mit dem Kesselwandferner (es ist fast keine Grenze zwischen den beiden Gletschern sichtbar) mit 18 km² die größte zusammenhängende Gletscherfläche Österreichs. Durchschnittlich hat er (der Gepatschferner) eine Eisdicke von um die 70m. Wobei diese – laut Gletscherforschern, die wir am Brandenburger Haus getroffen hatten – stellenweise auch um die 200m betragen kann. Allein die Vorstellung von 200m dickem Eis –unglaublich! Und trotzdem schmelzen die Gletscher viel zu schnell ab.
Von der Kesselwandspitze ging es wieder hinunter Richtung Gletscher über das sehr brüchige Gelände, was mich schon an meine Grenzen brachte. Aber nicht nur dort, sondern auch weiter unten, als es über Gletscherspalten von einer Tiefe bis zu 60m ging. Noch dazu, weil ich in der Seilschaft vorausgehen musste. Aber was willste machen? Zurück ist wohl kaum möglich. Ebenso wenig wie stehen bleiben. Also rüber über den Eisschlund! Im Nachhinein gesehen sind solche Grenzerfahrungen gar nicht mal so schlecht. Man springt schließlich über seinen eigenen Schatten. Als wir dann am Ende des Gletschers bzw. an unserem Ausstiegspunkt ankamen, bekamen wir sogar noch eine Gletschermühle zu sehen. Hammer, was für eine Kraft Wasser doch hat. Der weitere Abstieg zur Vernagthütte (2.755m) verlief dann easy und nach ca. 6:30h kamen wir dort an.










Auch hier genossen wir den Abend bei sehr guten Gesprächen (und ganz ohne Handyempfang) und leckerem Essen. Die anwesenden Bergführer kannten sich und beglückwünschten sich gegenseitig für die gelungene Saison und ließen diese zusammen ausklingen. Was Tradition hat, denn im Hochgebirge kann immer etwas passieren. Und unter uns gesagt: Es ist eine schöne Tradition, wenn man feiern kann, dass alle wieder gesund unten angekommen sind.
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Tag 3 – DER Tag: Von der Vernagthütte (2.755m) zur Wildspitze (3.768m) und über die Breslauer Hütte zurück ins Tal nach Vent (1.900m)
In dieser Nacht konnte ich recht schlecht schlafen. Zum einen spürte ich meine alten Knochen und zum anderen wollte mein Hirn auch alles Erlebte sofort verarbeiten. Hätte es theoretisch doch auch später machen können… aber nein. Wie dem auch sei, DER Tag stand an und sobald die ersten Sonnenstrahlen den Berg erblickten, sollte es auch schon losgehen. So war es dann auch. Nach dem Frühstück, Verabschiedung in der Hütte und dem Anlegen des Gurtes ging es hinaus in die Morgendämmerung. Im Gegensatz zu den Vortagen, an denen es doch recht warm war, war es angenehm kühl. Unser Weg führte sanft steigend Richtung Vernagtferner. Mal als Wanderweg, mal über Blockwerk und insgesamt sehr schön zu laufen. Gerade um diese Uhrzeit traumhaft. Mit dem Wissen, dass unten im Tal noch alles ruhig ist bzw. der Tag langsam beginnt. Irgendwann wurde dann der Vernagtferner erreicht und überquert. Von dort an ging es über Fels steil bis zum Brochkogeljoch (knapp 3.400m) hinauf. Persönlich war ich froh, als ich oben angekommen war. Die Anstrengung wurde mit dem Blick auf den großen Taschachferner belohnt, ein grandioser Ausblick auf den Gletscher und die umliegenden Gipfel. Im Anschluss ging es zunächst recht harmlos auf dem Gletscher weiter, denn der „Hintere Brochkogel“ musste quasi umrundet werden. Als dies stattgefunden hatte, zeigte sich die Wildspitze ganz nah. Vorbei an weiteren Gletscherspalten verließen wir kurz darauf den Ferner, stiegen weiter über Fels auf und erreichten den Gipfel mit 3.768m! Geschafft!

Da stand ich nun, bzw. musste mich erst einmal setzen. Vor Ort konnte ich es noch gar nicht richtig fassen. Die Fernsicht war einfach atemberaubend – kein Hindernis und nur durch die Erdkrümmung begrenzt. Das kann man nicht in Bildern oder in Worte festhalten – einfach nicht möglich. Auf dem höchsten Berg Nordtirols und dem zweithöchsten Österreichs zu stehen – traumhaft!
Nach einer gefühlten Ewigkeit ging es wieder nach unten. Dieser führte uns über den Nordgipfel (etwas niedriger) und weiter über den Jubiläumsgrat hinunter zum Rofenkarferner. Auch hier ging ich wieder an meine Grenzen – Firn und Grat gepaart mit ein paar Spalten war doch (etwas) herausfordernd. Aber auch das wurde gemeistert und als wir die Steigeisen und den Gurt wieder ablegten, kam das Gefühl „jetzt nur noch zur Hütte“ hervor. Geschlaucht von der Tour ging es über Blockwerk und schlussendlich über einen normalen Wanderweg zur Breslauer Hütte. Ich musste mich erst etwas sammeln und wir (Michael, Selina und ich) tranken noch etwas und sprachen über die Tour. Irgendwann ging es dann zur Mittelstation, um zurück ins Tal zu fahren.
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An diesem Tag fiel ich nach dem Abendessen einfach nur müde, erschöpft und glücklich ins Bett. Am nächsten Tag ging es dann nach Hause und der Kopf begann schon während der Fahrt das Erlebte zu verarbeiten.
Ein lang ersehnter Traum ging in Erfüllung, der unterbewusst in mir geschlummert hatte. DER Berg in meiner zweiten Heimat und ich war (endlich) oben. Aber nicht nur der reine Gipfel ist es, sondern die insgesamt erbrachte Leistung, die mich schon ein wenig stolz macht. Teilweise kam ich an meine Grenzen bzw. musste diese überschreiten. Was mir aber im Nachhinein guttut. Unvergessen bleiben die schönen Eindrücke, Gespräche und Stimmungen. Vielen Dank an Selina, an Michael und an alle, die dazu beigetragen haben. Danke!
Update:
Es kamen Fragen nach den Kosten auf. Wie ihr sehen könnt, war ich insgesamt fünf Tage im Ötztal, bzw. hatte ich fünf Übernachtungen gebucht. Drei davon im Tal und zwei auf den Hütten. Für die Übernachtungen im Tal (direkt in Vent) habe ich inkl. Halbpension (und Getränken) 328,66 € gezahlt. Auf den zwei Hütten waren es insgesamt 209,20 €. Auch mit Halbpension (und Getränken). Die Bergbahnen (einmal Bergfahrt für die Akklimatisierungstour und einmal die Talfahrt nach der Wildspitze) kamen insgesamt 30,00 € hinzu. Der Bergführer lag für die Tour bei 645,00 € (von der Hochjoch Hospiz ab bis zur Breslauer Hütte). Ausleihen der Steigeisen und Gurt lag insgesamt bei 40,00 €. Somit kommen wir auf eine Gesamtsumme von 1.232,86 €. Ob es nun viel, wenig oder gerechtfertigt ist, könnt ihr jetzt für euch selbst entscheiden. Für mich persönlich war es jeden Cent wert – mindestens.
Über die Felbertauernstraße gen Süden
Auch wenn der Sommer so langsam von dannen zieht und der Herbst Einzug hält, es lohnt sich immer einen (Urlaubs-)Blick in den Süden zu werfen. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten: An die schönen Erinnerungen aus dem vergangenen Urlaub denken oder bereits auf den nächsten Urlaub freuen. Die dritte Möglichkeit für Spontane: Freie Tage suchen, Urlaub buchen und „einfach machen“. Einer, wenn nicht DER beste Weg Richtung Südosten dürfte der Weg über die Felbertauernstraße sein.
Für die es noch nicht wissen: Die Felbertauernstraße ist eine Straßenverbindung und somit auch Lebensader Richtung Osttirol. Wobei die ganze Strecke mit einer Gesamtlänge von ca. 38 km angegeben ist und das Bundesland Salzburg mit (Ost)tirol verbindet (und natürlich in entgegengesetzter Richtung). Die Grenze der Bundesländer verläuft im gleichnamigen, knapp 5,5km langen Felbertauerntunnel. Neben der Lebensader für Osttirol ist die Straße ist auch eine alternative Nord-Süd-Verbindung zur Tauern-Autobahn/dem Tauern-Straßentunnel und eine gute Variante Richtung Kärnten und Italien bzw. Slowenien. Außerdem ganzjährig sehr schön zu befahren <- meine persönliche Meinung.



Zusammen mit Daniel vom Blog 3ve-blog war ich kürzlich auf und rund um die Felbertauernstraße unterwegs, um die Region kennenzulernen, aber auch um unser Wissen im Bereich „Blogging/Social Media“ weiterzugeben. 2020 konnte ich im Winter schon mal einen Blick hinter die Kulissen der Felbertauernstraße werfen und hatte jetzt die Möglichkeit die Gegend noch etwas genauer zu erkunden.
Ausgangspunkt war das schöne Städtchen Lienz, die „Sonnenstadt“ mit südlichem Flair am Fuß der Lienzer Dolomiten. Den Namen „Sonnenstadt“ trägt sie verdient, denn mehr als 2.070 Stunden im Jahr scheint die Sonne und der südliche Einfluss macht sich deutlich bemerkbar. Selbst Palmen findet man in der Stadt. Als wir durch die Gassen schlenderten, kam es mir so vor, als wäre man bereits in Kärnten oder noch weiter im Süden. Eines der Highlights in der Stadt selbst ist der Wochenmarkt – dieser findet immer freitags von 13-18 Uhr und samstags von 8:30-12:30 Uhr statt. Wir überzeugten uns selbst vom frischen Angebot und der tollen Auswahl. Einheimische und auch Touristen hielten ein Schwätzchen, kauften ein und/oder schauten sich einfach nur um.





Grundsätzlich bietet sich Lienz als Hub für verschiedene Aktivitäten an. Ob es sportlich oder gemütlich sein soll, für jeden ist etwas dabei. Aber nicht nur die Stadt selbst, sondern auch die Umgebung ist toll. Wir fanden einen schönen Platz, etwas abseits der Felbertauernstraße Richtung „Innergschlöß“ im Gschlösstal. Idealer Ausgangspunkt zum Wandern (und zum Bilder machen ;)). Die Bergsteiger unter uns wissen, dass von hier aus der Großvenediger (3.657m) nicht weit ist.
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in der Umgebung bzw. in Lienz selbst, je nach Geschmack einige. Wir durften direkt in Lienz im Grandhotel nächtigen. Ein schönes 5* Hotel, zentral gelegen, mit einem sehr guten Restaurant, großer Terrasse (direkt an der Isel) und superfreundlichen/aufmerksamen Mitarbeitern. Der 1.400 m2 großen Wellnessbereich ist ebenso genial, wie auch das Essen aus der zwei Hauben-Küche um Christian Flaschberger.



Die Herzlichkeit der Menschen vor Ort konnten wir im Laufe der Reise überall erleben. Als wir nach dem Wochenmarkt die umliegende Gegend von Lienz auf einer kleinen Wanderung erkundeten, trafen wir auf eine Frau, die zufällig die gleiche Strecke wanderte und fast gleichzeitig mit uns Rast machte. Wie es in den Bergen so üblich ist, kommt man schnell ins Gespräch. Ihr Name war Valeria und sie war 85 Jahre jung (was man ihr überhaupt nicht ansah – so nebenbei erwähnt). Neben dem üblichen Smalltalk blieb mir etwas besonderes hängen. Was für sie „Heimat“ bedeutet, wollte ich wissen. Valeria überlegte einen kurzen Moment und sie meinte „Die Berge“ und schaute in die gegenüberliegenden Lienzer Dolomiten. Sie fügte hinzu „Ich war schon auf jedem Gipfel. Früher mit meinem Mann. Da sind wir immer geklettert. Heute gehe ich auf keinen Gipfel mehr, wobei mich (sie zeigt in eine Richtung) da hoch schon reizen würde.“ Ja, ich kann sie voll und ganz verstehen. Die Aussicht auf die umliegenden Gipfel haben eine gewisse Anziehungskraft. Man muss dazu sagen, dass die Lienzer Dolomiten den verwandten Gipfeln in Südtirol optisch sehr ähnlich sind. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit sind sie auch ein herrliches Wander- bzw. Klettergebiet, was ich auf jeden Fall auf die to-do-Liste gepackt habe und es in naher Zukunft zu erkunden gilt.
Eine Attraktion, die wir ausprobierten, war der „Alpin Coaster Osttiroler“. Da wir mit einem Audi RS etron GT unterwegs waren, war die schnelle Sommerrodelbahn quasi Pflicht! Extrem spaßig ging es die recht lange Strecke hinunter. We like! Am Start der Sommerrodelbahn bzw. noch weiter oben (ggf. den nostalgischen 2er Sessellift nutzen) hat man einen wunderbaren Blick über Lienz. Und auch für Mountainbiker ist die Region einen Besuch wert!





Einen Vormittag hatten wir die Möglichkeit, an der Fachberufsschule Lienz über das Thema „Bloggen“ und „Social Media“ zu berichten. Die Veranstaltung lief im Rahmen der Initiative #GEMMASON, die unter „Vordenken-Osttirol“ gegründet wurde. Hierbei geht es darum, gemeinsam Zukunft zu gestalten und nachhaltige, visionäre und mutige Ideen zu entwickeln. Allein der Slogan „Du bist Teil der Zukunft: Gestalte das Leben in Osttirol aktiv mit. Sei ein Vordenker, eine Vordenkerin!“ finde ich super. Noch besser ist allerdings, dass die jungen Menschen mit eingebunden werden und nicht einfach über deren Köpfe hinweg entschieden, und Zukunftsplanung gemacht wird.
So können sie in dem Rahmen ihre eigenen Wünsche, Träume und natürlich auch Ängste und Sorgen einbringen. Genau hier knüpft die Initiative an. Mit verschiedenen Workshops, Events und mehr wird einiges getan und Probleme angesprochen. Aber nicht nur das, im Anschluss werden ganz konkrete Lösungen umgesetzt. Mitbestimmung, Verantwortung und Lebenserfahrung sammeln sind einige der enthaltenen Ziele. Auch wenn ich mich wiederholen sollte: Ich finde es wirklich wunderbar. DAS ist Praxisnähe und Beteiligung und ganz ehrlich – so etwas hätte ich mir in meiner Jugend gewünscht.

Wir alle wissen, dass Social Media bzw. alles, was mit „dem Internet“ zu tun hat einen immer größeren Stellenwert einnimmt. Um von unseren Erfahrungen zu berichten, durften wir einen Einblick in unsere Tätigkeit geben und wurden mit vielen Fragen gelöchert. Die Zeit verging viel zu schnell und uns bleibt ein großes „Dankeschön“ an das großartige Publikum! Ihr seid super!
Beitrag in der kleinen Zeitung
Nun konnte ich also auch einmal im Sommer einen Blick auf die Region um die Felbertauernstraße werfen und ein paar Eindrücke von der Umgebung sammeln. Noch dazu vor einem wissbegierigen Publikum meine Erfahrung als Blogger teilen. Wie immer rennt bei solchen Trips die Zeit ohne Ende und man kann nur ausgewählte Eindrücke sammeln. Aber diese waren umso schöner und die Umgebung lohnt sich definitiv für einen längeren Aufenthalt!
Ein herzliches Dankeschön an die Felbertauernstraße AG für die Kooperation!






(Alle Bilder von Daniel und mir)