Ferragamo Frühjahr/Sommer 2024 auf der Milano Moda Donna
Werfen wir zwischendurch mal wieder einen Blick in die Modehauptstadt Mailand. Dort fanden – wie im September üblich – gerade die Schauen für das kommende Frühjahr/Sommer 2024 statt. Ferragamo (früher Salvatore Ferragamo) ist seit dem letzten September im Wandel, um das Markenimage stärker an die moderne Zeit anzupassen. Wer die Modewelt etwas besser kennt, wird verstehen, dass es immer ein schmaler Grat zwischen Tradition und Moderne ist und mehr als nur eine Saison benötigt. Ferragamo befindet sich dabei auf der Zielgeraden.
Seit März 2022 ist der junge Maximilian Davis (27) aus England Creative Director und trägt bei dieser Entwicklung einen großen Anteil. Für das kommende Frühjahr entwickelte er einen Mix aus klassisch- italienischem Kleidungsstil mit karibischem Einfluss. Obwohl es sich jetzt um die Milano Moda Donna handelte, wurde neben der Kollektion für die Damen auch wieder Outfits für die Herren gezeigt, in denen man den neuen Stil erkennen kann.










Für die Kollektion wurden Leinen- und Baumwollstoffe sehr fein verarbeitet. Drapierungen aus Viskosejersey, übrigens aus dem florentinischen Erbe Ferragamos, finden in der karibischen Kleidung aus dem 18. Jahrhundert ihre Unterstützung. Bei den Männern sind es u. a. Loungewear-Shorts, die bis zu den Oberschenkeln reichen und bei den Frauen elegante Kleider gepaart mit hohen Lackstiefeln oder tief ausgeschnittenem Brustbereich. Nappa-Latex-Schuhe und Gaucho-Lack-Stiefel greifen Davis‘ ästhetische Vorlieben auf und nutzen die Handwerkskunst der Ferragamo-Schuhwerkstätten, um Komfort und Tragbarkeit zu gewährleisten.
Übrigens diente bei den Frauen der Calypso Schuh, ein Modell aus dem Jahr 1955, als Vorlage für das heutige Design. Bei den Herren sind es Oxfords, Mokassins und Driver-Schuhe. Auch bei den Handtaschen werden grafische Linien und geometrische Formen der vorangegangenen Kollektionen fortgesetzt. Der Klassiker, die Hug Bag, erscheint in Hochglanz und in einem Regenbogen gesättigter Farbtöne, sowie in Canvas- und Ledervarianten. Alles in allem sehr detailliert und präzise gearbeitet.
Insgesamt eine gelungene Kollektion und ehrlichweise gefällt mir das frischere Image sehr gut. Zeit, um mal wieder nach Mailand zu fahren und mir die Kollektionen bei der nächsten Milano Moda Uomo anzuschauen! Es tut sich schließlich immer so einiges in der Modewelt.
<Alle Bilder von Ferragamo>
Ciao Venezia – unser Sommertrip gen Süden
Italien ist immer eine Reise wert. Ich kann kaum noch aufzählen, wo wir schon überall waren in diesem schönen Land. (aber auch: wo wir überall noch hin müssen!) Sei es beruflich oder im Urlaub, in jeder von uns besuchten Region hat es uns gut gefallen und wir wurden immer herzlich empfangen. Noch dazu das leckere Essen, die schöne Landschaft und die netten Menschen. Kurz und knapp: Italien muss man einfach lieben.
Nachdem wir gerne neue Regionen kennenlernen, entschieden wir uns dieses Mal für Venedig. Ich persönlich war vor ellenlanger Zeit (damals mit dem Opel Corsa A) für einen halben Tag in der Stadt, kann mich allerdings nicht mehr gut daran erinnern. Die Dame des Hauses war noch überhaupt nicht in der Lagunenstadt. Somit war die Entscheidung schnell getroffen. Da wir noch Bahngutscheine auf Lager hatten hieß es: Venedig mit der Bahn! Die Züge waren schnell gebucht: Schweinfurt – Bamberg – München – Venedig. Kleiner Tipp: Nicht an der Reservierung sparen. Der EC von München über den Brenner ist immer knackig voll. Und wenn ich „immer“ sage, meine ich „immer“! Pro Tag gibt es zwei Direktverbindungen und in Venedig selbst gibt es zwei große Bahnhöfe: Santa Lucia (direkt in der Lagune) und Mestre (auf dem Festland).



Meininger Hotel Venezia Mestre
Wir stiegen in Mestre aus, weil sich dort unser Hotel befand. Das MEININGER Venezia Mestre liegt unweit des Bahnhofs und ist somit super zu Fuß erreichbar, eine ideale Lage. Noch dazu ist das Hotel im Vergleich zu den Hotels in der Lagune günstiger. Wir übernachteten dort im Zuge einer Kooperation, aber unabhängig davon hätten wir uns wahrscheinlich für ein Hotel in Mestre entschieden. In Venedig ist man die meiste Zeit doch eh nur unterwegs, wenig im Hotel. Und das entweder zu Fuß oder man nutzt den öffentlichen Nahverkehr (ACTV). So ist es zumindest bei uns bei Städtereisen der Fall. Da hat das Hotel die perfekte Ausgangslage. Grundsätzlich bieten sich die MEININGER Hotels für Städtereisen an. Aktuell gibt es sie in 25 Städten und weitere werden (sicherlich) folgen.
Das MEININGER Venezia Mestre wurde erst in diesem Jahr eröffnet. Zur Tür herein strahlte uns schon die farbenfrohe Lobby an. Die Rezeption ist 24h besetzt, was für uns optimal war. Zwar hatten unsere Züge keine Verspätung, aber dennoch kamen wir erst nach 18 Uhr (normale Check-In-Zeit) an, alles überhaupt kein Thema. Wir checkten rasch ein und es ging erstmal rauf in unser Zimmer. Bei den Meininger Hotels handelt es sich um „Hybrid-Hotels“, eine Kombination aus Hotel und Hostel.
Entsprechend gibt es Zimmer in zahlreichen Varianten, vom Doppelzimmer bis hin zum Mehrbettzimmer oder auch Schlafräume für Gruppen oder Schulklassen. Wir erhielten ein 3-Bett-Zimmer und waren positiv überrascht von der Größe. Zwar ohne TV (wie online angekündigt) oder Kühlschrank, aber sonst war alles vorhanden. Und trotz der Lage direkt am Bahnhof ist es im Zimmer relativ ruhig.
In den nächsten Tagen konnten wir das Frühstück testen, das vom italienischen Kuchen bis hin zu Müsli und Brötchen oder Eiern eine gute Auswahl bereithält. Nicht zu vergessen der klassisch-italienische Fruchtsaft. Wichtig für mich in Italien aber ist der Kaffee! Daran scheiden sich die Geister und der Kaffee im Hotel wurde für gut befunden. So konnte der Tag starten! Was das Meininger vor allem ausmacht, sind die super freundlichen Mitarbeiter, die bei jeder Frage weiterhelfen oder Tipps für die Stadt/Region geben können.






Das Meininger Venezia Mestre ist gerade für Backpacker gut geeignet (es gibt einen Waschraum und eine Küche, falls man sich selbst etwas kochen möchte), für einen kurzen Aufenthalt in Venedig und wenn man nachts dem Trubel und Tourismusströmen entfliehen möchte. Man kann gemütlich draußen sitzen, kommt schnell mit anderen Gästen aus allen Regionen der Welt ins Gespräch oder nutzt den Billiardtisch in der Lobby, um sich abends noch etwas zu betätigen oder alternativ einen Aperitivo oder Absacker an der kleinen Hotelbar zu trinken.
Im Voraus hatten wir uns einen 3-Tages Pass für die Öffentlichen besorgt. Kostet pro Nase
45 Euro, dafür sind neben den Bussen auch die Vaporetti, die Wasserbusse, vor Ort mit drin. Und wir hatten im Kopf, evtl. mal nach Murano oder Burano (oder beides) zu fahren oder mit einem Vaporetto der Linie 1 oder Linie 2 durch den Canale Grande. Von daher rentierte sich das auf jeden Fall für uns. Außerdem möchte ich im Urlaub gerne flexibel sein. D.h. z.B. in ein Vaporetto einsteigen, wenn ich Lust dazu habe und aussteigen, wo es schön sein könnte. Direkt vor dem Hotel fährt der Bus Richtung Lagune ab, der natürlich im Ticket auch enthalten ist. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an der Hotelrezeption, die uns die Tipps für die besten Haltestellen gaben (und welche wir eher meiden sollten), Top Service! Die Fahrtdauer ab Mestre dauert ca. 12min und man kommt direkt vor Ort am Piazzale Roma, dem Busbahnhof in Venedig, an.
Venedig
In Venedig selbst ließen wir uns erst einmal treiben. Der beste Weg, um eine Stadt kennenzulernen! Das Wetter war schön (warm) und zu Fuß ging es am ersten Tag durch die verschiedenen Stadtteile, um uns einen kleinen Überblick zu verschaffen. Uns war klar, dass es Ende Juli ziemlich voll sein wird, von daher wollten wir die Haupttouristenattraktionen lieber an den kommenden Tagen einmal zu früherer Stunde besuchen.
Die erste Amtshandlung war allerdings ein Kaffee an der Theke (kann hierzu z.B. das „Mamafè – Salento Bakery“ empfehlen). Preislich gesehen ist ein Espresso, den man nicht direkt am Markusplatz trinkt, mit 1,20 Euro in Venedig auch im ganz normalen Bereich. Man muss natürlich Augen und Ohren offenhalten – wo Italiener ihren Caffè trinken, kann es schließlich nicht verkehrt sein! Ansonsten ging es durch viele kleine Gassen, über zahlreiche Brücken und vorbei an Palazzi, Booten und überteuerten Gondeln. Gut gefallen haben uns an Tag 1 der Stadtteil Dorsoduro, die Gegend an der Universität und dann sind wir doch kurz über die Rialtobrücke (Ponte di Rialto) zum Markusplatz (Piazza San Marco). Richtig voll war es übrigens tatsächlich nur an diesen beiden Punkten und in deren direkter Umgebung. Sobald man ein, zwei Seitenstraße weiter abbiegt, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. An diesem Tag waren wir im La Lanterna Da Gas essen und genossen den restlichen Tag. Hier ein paar Eindrücke:












Am nächsten Tag stand für uns frühes Aufstehen auf dem Programm. Wir wollten schon recht früh in der Lagune sein, um Venedig ohne viele Touristen zu sehen und mitzubekommen, wie die Stadt langsam erwacht. Außerdem sollte es an diesem Tag recht warm werden. Somit gleich (gefühlt) 28 Fliegen mit 3 Klappen geschlagen. ;) Wie gehabt, mit dem Bus rüber in die Lagune und dann ab auf das Vaporetto. Endstation war die Rialtobrücke, über die zu diesem Zeitpunkt außer uns nur zwei Jogger liefen. Lustigerweise funktioniert das GPS-Signal vom Handy nicht immer zuverlässig und wir überquerten die Brücke mehrmals hintereinander, bis wir die richtige Richtung hatten. Wir wollten in Ruhe zum Markusplatz, welcher um diese Uhrzeit noch recht angenehm zu begehen war. Hier genossen wir den Blick auf den Markusdom und den Dogenpalast, beides aber nur von außen. Für einen Besuch innen lohnt es sich, Tickets im Vorfeld online zu kaufen. Vom Markusplatz ging es wenige Schritte weiter zur berühmten „Seufzerbrücke“ (Ponte dei Sospiri). Ist man früh genug dran, hat man von der Ponte della Paglia einen guten Blick auf diese. Später könnte es dort sehr eng werden. Nachdem der Vormittag verstrich, merkten wir, wie immer mehr Touristen in die Stadt kamen und sich die Straßen füllten. Auch an Tag 2 sah es in den Seitenstraßen leerer aus, dorthin verirren sich viel weniger Menschen. Es scheint, als wäre die Spezies Mensch ein Herdentier, orientiert sich nur an den Hotspots und schaut nicht rechts bzw. links geschweige denn dass man mal ein Stück zu Fuß geht. Komisch. Aber für uns war es gut und wir schlenderten weiter durch die kleinen Gassen, in denen es auch viel zu entdecken gab. Noch einen Blick auf die Scala del Bòvolo (Palast mit Wendeltreppe) werfen, um anschließend mit dem Vaporetto Richtung des Stadtteils Castello (Biennale) zu fahren. Dort angekommen ging es zu Fuß weiter. Ein schöner Stadtteil mit wenig Touristen und trotzdem vielen Sehenswürdigkeiten wie z.B. das Arsenale di Venezia, ehemalige Schiffswerft und Flottenbasis der Republik Venedig, zurückgehend auf das Jahr 1104 und noch vollständig erhalten. Zwar ist ein Zugang nur eingeschränkt möglich, aber auch von außen sehenswert.













Gefühlt sind die Wege in Venedig gar nicht so weit, wie es auf der Karte zunächst aussieht und wenn man es etwas geschickt anstellt, ist man schnell wieder am Ausgangspunkt. Für uns hieß es Siesta im Hotel, denn wir waren schließlich schon früh auf den Beinen. Und gegen Abend wollten wir noch einmal in die Lagune, um etwas von der Abendstimmung (und leckeres Essen) mitzubekommen. Bitte an dieser Stelle die Zeit etwas vorspulen. Danke. ;) Zurück in der Lagune, die Temperaturen hatten leicht abgekühlt und der Hunger wollte gestillt werden. Noch zu Hause hatte ich ein paar Restaurants im Stadtteil Cannaregio rausgesucht. Dorthin ging es also und kurze Zeit später saßen wir im Al Mariner. Dieses Restaurant kann ich euch sehr (!) ans Herz legen, sofern Ihr Fischgerichte mögt. Top Service, am besten auf die Empfehlung des Kellners hören und ein äußerst leckeres Essen genießen.




Venedig zeigte sich am Abend von seiner schönsten Seite und ein Eis auf dem Rückweg zum Hotel durfte nicht fehlen. So endete der 2. Tag in Venedig, glücklich und zufrieden.
Burano
Gut geschlafen gingen wir an Tag 3 den zuvor gemachten Plänen nach. Wir wollten mit dem Vaporetto nach Burano fahren. Auch diese Fahrt war im Ticket inklusive. Wobei es mit einmal umsteigen verbunden war. Kurz erklärt sah unsere Strecke so aus: Mit dem Bus von Mestre in die Lagune, von dort zu Fuß oder mit dem Vaporetto (Linie 4.1 oder 5.1) zum Anleger Fondamente Nove und dann in die Linie 12 nach Murano/Burano umsteigen. Kleiner Tipp: Nicht zu spät los und sich auf den Booten einen Sitzplatz nehmen. Die Überfahrt entspannt ungemein und man bekommt die Lagune von der anderen Seite zu sehen – inkl. kleinerer Inseln wie z.B. die Friedhofsinsel San Michele. Wer möchte, kann in Murano (der berühmten Glasmacherstadt) aussteigen oder weiter nach Burano fahren, so wie wir. Da wir relativ früh unterwegs waren, waren auch die Straßen noch recht leer. Ein paar (ältere) Bewohnerinnen und Bewohner waren unterwegs, die uns alle freundlich grüßten. Herrlich!
Wir schlenderten durch die Gassen, genossen die bunten Häuser und machten uns nach einem Snack wieder auf dem Rückweg zum Anleger. Ab auf das Vaporetto und zurück in die Altstadt von Venedig. Ab dem Anleger Fondamente Nove ging es für uns zu Fuß weiter. An diesem Tag erkundeten wir noch die Libreria Acqua Alta (Buchhandlung) und den Despar Teatro Italia (Supermarkt). Die Buchhandlung war voll und fand ich persönlich jetzt nicht so spannend, dafür aber umso mehr den Supermarkt in einem ehemaligen Theater. Selbst die Empore und verschiedene Deckenmalereien sind noch vorhanden, das ist mal wieder Italien!







Den Tag ließen wir noch einmal gemütlich ausklingen. Wir mussten noch zum Bahnhof, um ein Ticket ausdrucken zu lassen. Das Ticket von Venedig Mestre nach Brixen war vorher zwar online gebucht worden, aber die Teilverbindung bis nach Verona muss in Papierform vorliegen. Warum auch immer. In diesem Fall hatten wir Glück, denn die Strecke Mestre-Verona war an unserem Reisetag wegen Bauarbeiten gesperrt. Ohne den Gang zum Bahnhof hätten wir das nicht erfahren und wären vermutlich irgendwo gestrandet. Somit: Glück im Unglück und es ging mit einem Umweg über Bologna nach Verona, dafür mit dem Frecciarossa. Die etwas längere Fahrt wurde genutzt, um ein Fazit zu Venedig zu erstellen:
– Venedig ist im Juli voller Touristen, aber abseits der Hauptstrecken gar nicht so überfüllt
– Sehenswürdigkeiten gibt es an jeder Ecke (ein 3-4 Tages-Trip lohnt sich)
– Venedig ist sauberer als gedacht (auch die Canali)
– praktisch ist ein Hotel auf dem Festland in Mestre
– ÖPNV ist in Venedig top, eine Fahrt mit dem Vaporetto fühlt sich einfach nach Urlaub an (wenn es nicht zu voll ist)!
– Wir kommen (in einer anderen Jahreszeit) wieder!
Es ging für uns noch nicht nach Hause, sondern wir machten noch einen Zwischenstopp in Brixen, genauer gesagt in St. Andrä im schönen Südtirol. Dort genossen wir noch ein paar Tage Wellness, relaxen und schöne Südtiroler Gegend. Und wenn schon Berge in der Nähe sind, muss man auch wenigstens etwas wandern. Ideal geeignet ist der Hausberg „Plose“. Wobei es bei uns eher „Spazieren gehen“ statt wandern war, aber wir wollten es ja schließlich ruhiger angehen.



Mit dem Zug ging es dann wieder zurück. Was soll ich sagen: Nicht nur pünktlich, sondern sogar überpünktlich. Auf den letzten Metern (Bamberg – Schweinfurt) erwischten wir einen früheren Zug mit megaknappem Umstieg, waren dadurch aber über 1h früher zu Hause.
Kurzfazit: Urlaub ist immer viel zu kurz. Italien/Südtirol ist immer eine Reise wert. Venedig ist toll und eine gute Reiseplanung ist Gold wert.
Ein herzliches Dankeschön an Meininger Hotels für die Kooperation!
Der Hahlkogel – Touren im Ötztal
Wer schon einmal in den Bergen war, weiß vielleicht, dass fast jede Ortschaft ihren „Hausberg“ hat. So auch im Ötztal, in dem die einzelnen Ortschaften entsprechend eigene Hausberge haben. Beim letzten Besuch nächtigten wir – wie schon oft – in Huben bei Längenfeld. Der dortige Hausberg ist der „Hahlkogel“, genauer gesagt handelt es sich um den Äußeren Hahlkogel mit 2.658 m. Die Einheimischen nennen ihn jedoch kurz und knackig „Hahlkogel“.
In jungen Jahren war ich bereits mehrfach auf dessen Gipfel und hatte daher noch die Route ungefähr im Kopf. So war die Planung schnell abgeschlossen. Denn es sollte in der Runde mit meinem Bruder, meiner Tante, meinem Cousin und der „quasi-Fast-Schwester“ seit längerem mal wieder hinauf gehen. Route geplant, Teilnehmer motiviert und das Wetter sollte am nächsten Tag auch passen. Am späten Nachmittag sollte es zwar Regen geben, aber laut meiner Planung sollten wir zu diesem Zeitpunkt bereits wieder unten im Tal sein.

Am nächsten Tag war es dann so weit – wie vorausgesagt passte das Wetter und eigentlich konnte es losgehen. Allerdings kam es noch zu kleinen Umänderungen bei Treffpunkt und Startzeit, was natürlich für den verantwortlichen Tourenplaner immer schwierig ist. Schließlich denkt man sich bei der Planung etwas, so z.B. zu Zeitdauer, Schwierigkeitsgrad, Wetteraussichten etc. In den Bergen macht es immer Sinn, sich an gewisse Absprachen zu halten. Sonst kann es schnell gefährlich werden. Kommen wir aber wieder zurück zu unserer Tour auf den Hahlkogel. Start war am Sportplatz in Huben. Oder auch am Beginn des Ötztaler Sagenwegs. Auf diesem Weg ging es zunächst noch durch den Wald stetig nach oben. Wir mussten das Tempo etwas erhöhen, denn es lag noch ein langes Stück Weg vor uns. Zudem war die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, also hätten wir auch bei ganz gemächlichem Tempo geschwitzt. ;) Auf ca. halber Strecke vom Sagenweg zweigt unser Weg Richtung Hahlkogelhaus/Hahlkogel ab. Es geht noch immer durch den Wald, doch wird der Weg zwischendurch schon auch steil(er). Ein paar ältere Fixseile sind ebenso zu finden, wie auch einzelne Trittstufen. Alles natürlich kein Problem für unsere Truppe! Vorbei an privaten Hütten, tierischen Wegbegleitern und je höher wir kamen, desto lichter wurde der Wald. Nach ungefähr 2:15 Stunden und 820 Höhenmeter später ließen wir die Waldgrenze hinter uns und erreichten das Hochplateau unterhalb vom Hahlkogel. Schon ein Stückchen weiter war die Hahlkogelhütte zu sehen.
Achtung: Diese ist nicht bewirtschaftet und bietet auch keinen sonstigen Schutz für Wanderer/Bergsteiger. Generell gibt es auf dieser Tour keine Einkehrmöglichkeit. Die nächstgelegene Alm wäre die Polltalalm. Allerdings nicht direkt auf dieser/unserer Runde.
Wenige Meter oberhalb der Hahlkogelhütte steht wieder ein Wegweiser, der Richtung Hahlkogel zeigt. Nun geht es nicht ganz so steil über das Hochplateau nach oben. Über ein paar sumpfige Flächen führen Stege und/oder liegen Steine zum Überqueren bereit. Nun geht es weiter stetig nach oben, in der Ferne konnte man Murmeltiere hören und die umliegenden 3000er kommen immer mehr zum Vorschein. Ca. 50 Meter unterhalb vom Gipfel legten wir nochmals eine kurze Pause ein und packten unsere Stöcke in den Rucksack. Nicht alle wollten mit nach ganz oben, daher ließen wir Teile unseres Gepäcks zurück. Ab hier heißt es: Hände benutzen und bis zum Gipfelkreuz halb gehen, halb klettern. Nach ein paar Minuten erreicht man dann aber auch den Gipfel und hat einen genialen Überblick über weite Teile des Ötztals.






Wie es sich gehört, trugen wir uns ins Gipfelbuch ein, machten zahlreiche Fotos und versuchten die umliegenden Gipfel und das Tal zuzuordnen bzw. von oben zu erkunden. Ein paar Minuten später ging es wieder den gleichen Weg nach unten. Wobei man dazu sagen muss: Auf den letzten Metern zum Gipfel sollte man trittsicher und schwindelfrei sein! Auf dem Gipfel selbst ist nicht sonderlich viel Platz und rechts bzw. links geht es viele Meter sehr steil nach unten.
Weiter unten trafen wir dann wieder alle aufeinander und gingen bis zur Hahlkogelhütte den gleichen Weg zurück. Ab der Hütte nahmen wir dann nicht unseren Aufstiegsweg, sondern gingen über das Hochplateau in Richtung Polltalalm. Diese erreichten wir aber nicht, denn unser Weg macht vorher eine Abzweigung Richtung Tal. Ab dort geht es nur noch zick-zack immer weiter nach unten. Mal einen Waldweg, mal (gefühlt) querfeldein. Letzteres natürlich auch auf einem Weg. Ziel war in Huben etwas weiter unten der Funpark/Mühlenweg. Fast hätten wir es trocken geschafft, mit der Verzögerung zu Beginn kam kurz vor Ende pünktlich der erwartete Regen.
Zwar kein 3000er Gipfel, aber insgesamt eine sehr schöne Tour im Ötztal. Mit 1.470 Höhenmetern, 17,6 km und einer Gehzeit von 8 Stunden und 56 Minuten. Wie immer findet Ihr hier meine Komoot-Aufzeichnung dazu. (Aufgezeichnet wurde mit meiner Suunto 9 Peak Uhr.)

Die zwei Abenteurer unterwegs in Churfranken – Die Hitzeschlacht
Nach der letzten Tour im Herbst 2022 durch die Rhön mit angenehmen Temperaturen und etwas Regen wurde vor einer Weile bereits die nächste Wanderung der zwei Abenteurer geplant. Wie immer planten Marco und ich wieder mindestens 3 Tage unterwegs zu sein. Mit dabei der gepackte Rucksack, gute Laune und zur An- bzw. Abreise via Bahn das Deutschland-Ticket. So waren unsere Rahmenbedingungen.
Schnell fanden wir einen möglichen Zeitraum und so konnte es an die Streckenplanung gehen. Zunächst hatten wir drei Strecken zur Auswahl, aus denen im weiteren Verlauf eine ausgewählt wurde. Die erste ging „Quer durch den Spessart“ von Lohr am Main nach Miltenberg. Die zweite hatte den Namen „Main-Wanderweg“ und führt von Retzbach (Zellingen) nach Wertheim am Main. Die dritte Tour nannten wir „Quer durch Churfranken“, hier war der Start in Aschaffenburg und das Ziel Michelstadt im Odenwald. Alle Routen waren ähnlich von den Gegebenheiten mit Längen von ca. 70-80 km und etwa 1800 Höhenmetern gesamt. Wobei erfahrungsgemäß immer mehr Kilo- und Höhenmeter dazu kommen. Aber so zumindest stand die grobe Planung und wir sind schließlich flexibel. Nach kurzer Abwägung und letzten Details entschieden wir uns für die Tour „Quer durch Churfranken“. Hier unsere Komoot-Collection. Wer genau hinschaut wird sehen, dass der Zielort statt Michelstadt auf Amorbach abgeändert wurde. Richtig, aber dazu kommen wir später noch.
Anfang Juli war es soweit, die zwei Abenteurer schließen sich zusammen, um den Wetterbericht zu checken. F*ck, genau an „unserem“ Wochenende wurde eine Hitzewelle gemeldet. Was tun? Abbrechen war für uns keine Option, denn schließlich war alles geplant, die Übernachtungen gebucht und die Motivation hoch. Bedeutete aber gleichzeitig: Lieber eine Trinkflasche mehr in den Rucksack packen und sich relativ früh auf die Beine machen. Gesagt, getan. Treffpunkt war der Bahnhof in Aschaffenburg und die zwei Abenteurer kamen (wie so oft) pünktlich an, es konnte losgehen. Die Temperaturen waren noch einigermaßen erträglich und unser erstes Zwischenziel war „raus aus der Stadt“. Glücklicherweise führte uns die Route direkt durch den „Park Schöntal“, mitten in Aschaffenburg gelegen. Nach den ersten 4 km erreichten wir den Stadtrand und ab da ging es erst einmal bergauf. Die Sonne prasselte unermüdlich, so dass wir einen Vorgeschmack auf die kommenden Stunden/Tage bekamen. Dafür hatten wir einen schönen Weg und eine Fernsicht bis hinter Frankfurt. Glücklicherweise führte der Weg anschließend durch den Wald, vorbei an einigen Kapellen, Feldern und nach 13,5 km erreichten wir einen schönen Rastplatz.







Das erste T-Shirt musste gewechselt werden und am Himmel war keine Wolke zu sehen. So ging es dann weiter durch Wald, Feld und Flur. Die Trinkflaschen leerten sich zusehends. Die Gespräche wurden auf das Nötigste reduziert. Glücklicherweise erschien bei Kilometer 16,5 eine kleine „Almhütte“, die offen hatte und wir somit etwas Flüssigkeit zu uns nehmen konnten. Zwei Drittel der Strecke hatten die zwei Abenteurer geschafft und das Ziel Obernburg am Main näherte sich. Vorbei ging es an einem alten und einem neuen Bildstock und als wir den Main überquerten, hatten wir es geschafft. Unsere Unterkunft und die dementsprechende Dusche erreichten wir nach insgesamt 27,1 km, ca. 610 Höhenmetern und drückender Hitze. Zwar war der Körper geschlaucht und die Wasserreserven in den Zellen quasi aufgebraucht, doch ein paar Meter laufen waren noch drin. Auf Empfehlung hin suchten wir „Das Wirtshaus“ auf und füllten unseren Flüssigkeitshaushalt wieder auf. Nebenbei gab es leckere vegetarische Currywurst!





An diesem Tag waren wir frühzeitig im Bett, um den geschundenen Körper zu regenerieren. Der nächste Tag sollte noch heißer werden und so wurde kurzerhand beschlossen, sich noch früher auf die Strecke zu begeben. Um 5 Uhr sollte der Wecker klingeln. In weiser Voraussicht (oder war es nur Zufall) hatten die zwei kein Frühstück gebucht und konnten den am Vorabend geschmiedeten Plan ausführen. Ein kleiner Kritikpunkt sei trotzdem angebracht: Der erste Bäcker öffnete erst um 6 Uhr. Wir hatten allerdings Glück, denn dieser lag auf unserer Wegstrecke – ca. 1,5km entfernt vom Hotel, so dass wir pünktlich unsere Vorräte füllen konnten. Die Luft war zu diesem Zeitpunkt noch richtig angenehm, kühl und klar. Dementsprechend war die Laune der beiden Wanderer sehr gut. Und das trotz der Müdigkeit. Wird es dabei bleiben?
Der Weg schlängelte sich am Waldrand entlang, vorbei an Getreidefelder, um schließlich in den Wald zu führen. Mittlerweile führte der Weg weiter oben entlang und nach kurzer Zeit entschieden sie sich zu frühstücken. Da bot sich der sogenannte „Erlenbacher Pavillon“ an. Vorteil vom Frühstück: Man wird satt, geht gestärkt weiter und der Rucksack wird leichter. Zur Info: Die Temperaturen waren noch immer recht angenehm. Die Strecke befand sich zwar im Weinberg, der aber im Schatten lag. Nicht weit entfernt vom Pavillon kamen wir an einem „terroir f“ Punkt vorbei. 20 Stück gibt es davon in Franken und jeder erzählt eine ganz persönliche Geschichte zur Region und zu einem Thema in Bezug auf den Wein. Die Region um Klingenberg ist bekannt für ihren Wein. Unser Weg führte uns oberhalb vom Main am Rande zwischen Weinberg und Wald im Schatten entlang. Der Ausblick war top!







Nach Kilometer 12 erreichten wir eine Abzweigung und ein Schild mit dem Hinweis „Schlucht“. Lag zwar eigentlich nicht auf unserer ausgewählten Strecke, aber kurz auf die Karte geschaut und uns für den Weg durch die Schlucht entschieden. Typisch für die zwei Abenteurer – Flexibilität muss sein! Es handelte sich um den Einstieg zur Seltenbachschlucht. Gut, diese war (leider) recht ausgetrocknet, dafür trotzdem noch mindestens 5 Grad kühler als drumherum. Eine herrliche Schlucht und diese sollte man unbedingt auf dem Schirm haben, wenn man in der Gegend ist. Kurze Zeit später (wir kamen „unten“ fast in der Altstadt an), ging es wieder bergauf bis zur Clingenburg. Vor ein paar Jahren war ich schon vor Ort und konnte mir ein Bild machen. Als wir nun oben waren, sahen wir einige Kinder mit Eltern und überlegten, ob wir uns das Kindertheaterstück (Name vergessen), was starten sollte, auch anschauen sollten. Quasi eine willkommene (Bildungs-)pause. Wir entschieden uns allerdings dagegen, da wir noch einige Kilometer vor uns hatten. Natürlich genossen wir die Aussicht und machten uns anschließend auf den weiteren Weg. Mittlerweile war es ca. 10 Uhr und ab diesem Zeitpunkt war es mit den noch angenehmen Temperaturen vorbei. Gefühlt schoss das Thermometer unaufhörlich nach oben. Der Weg schlängelte sich immer weiter und die zwei Abenteurer waren mit atmen, schwitzen und trinken beschäftigt. Eine Unterhaltung war schlichtweg (fast) unmöglich. Die Energie musste gespart werden.
Die zwei quälten sich weiter. Das Ziel sollte schließlich erreicht werden. Keine Menschen weit und breit. Bei jedem Tritt staubte der Boden. Die Hitze war mittlerweile fast unerträglich geworden. Noch dazu neigten sich die Wasservorräte dem Ende. Es musste etwas passieren!
Sie näherten sich dem nächsten Ort Großheubach. Der Gedanke war „wir müssen die Vorräte auffüllen“. Und als ob es irgendjemand gehört hatte, erreichten die zwei unermüdlichen Abenteurer einen Spielplatz inkl. Wasserspiel. Knapp 27 km in den Knochen und seit langer Zeit zeigten sie wieder Emotionen. DAS war die Rettung! Endlich Wasser! Dementsprechend kühlten sie sich ab und verweilten ca. 2 Stunden, um die restlichen fünf Kilometer bis nach Miltenberg gestärkt zu wandern. Diese Strecke führte dann am Ufer des Mains entlang und ist (wenn es nicht gerade solch hohe Temperaturen hat) super zu laufen. Nach knapp 31km erreichten wir das Ziel und erholten uns bei einer kalten Dusche und reichlich zu Trinken.









Miltenberg ist grundsätzlich immer eine Reise wert, aber das habe ich Euch ja bereits berichtet. An jenem besagten Abend waren wir noch im Wein- und Gasthof Zipf. Sehr zu empfehlen!
Der nächste Tag näherte sich und die zwei entschlossen sich, die Route zu ändern. Nochmal fast 30 km bei der Hitze machte einfach wenig Sinn. Auch wenn es ursprünglich nur durch den Wald nach Michelstadt gehen sollte, wurde als neuer Endpunkt Amorbach gewählt. Die Temperaturen sollten sich im ähnlichen Bereich befinden wie am Vortag. Da sich auf der ursprünglichen Route keine erkennbaren Wasser-Auffüllpunkte befanden und kein Ort durchquert wurden, war es einfach zu riskant. In den Morgenstunden schlief das kleine Miltenberg noch und wir machten uns wieder früh auf den Weg. Kurz nach dem berühmten „Schnatterloch“ führte der Weg hinauf und wir waren – dank der hohen Luftfeuchtigkeit – schon wieder durch und durch geschwitzt. Der 452 m hohe Greinberg wurde geschickt umrundet und nach ca. 7km durchquerten wir die, landschaftlich sehr schöne, zersiedelte Gegend „Monbrunn“, um nach ca. 12,5 km in Amorbach anzukommen. Dort verbrachten wir noch etwas Zeit in der Kirche – es war angenehm kühl und schauten uns dann noch das Städtchen an.







Leider trennten sich unsere Wege anschließend und – trotz der heißen Temperaturen – war es wieder einmal eine sehr schöne Tour! Insgesamt waren es 71,7 km und 1.480 Höhenmetern durch das schöne Churfranken. Zwischendurch (Boden-)Temperaturen von über 40 Grad. Denen wir aber mit viel Wasser von innen und außen entgegensteuerten.
Doch wie heißt es so schön: Nach der Tour ist vor der Tour! Vielleicht nicht unbedingt im Juli, aber erste Ideen sind bereits im Kopf (vielleicht von der diesjährigen Weinregion in eine Bierregion?)
Seid gespannt, wohin es die zwei Abenteurer verschlagen wird…
(Bilder von Marco und mir)
Zu Besuch bei den Landidyll Hotels im Sauerland
Hömma, es geht ins Sauerland, woll! Wer kann dazu schon nein sagen? Winterberg und Willingen sind den meisten Wintersportlern ein Begriff. Ebenso der Rothaarsteig für die Wanderfreunde. Aber das Sauerland bietet natürlich noch viel mehr.
Wem das Sauerland doch nicht so richtig ein Begriff sein sollte, es ist ein Mittelgebirge in Westfalen und teilweise in Hessen, erhebt sich bis auf 843m und ist recht bewaldet. Also ein perfektes innerdeutsches Urlaubsgebiet, insbesondere (aber nicht nur) für das Ruhrgebiet. Zudem ist das Sauerland erstes „Gebirge“ und beliebtes Ziel für unsere Freunde aus den Niederlanden. Persönlich war ich bereits ein paar Mal im Sauerland unterwegs, weniger zum Urlaub machen, sondern eher im Zusammenhang mit der (Schwieger-) Familie, die aus dieser schönen Ecke kommt. Auf jeden Fall ein Fleck, in dem man super Urlaub machen kann. Egal ob wandern und/oder biken bzw. Wintersport – das (Hoch-)sauerland hat was zu bieten!
Sanfte Hügel, viel Wald, zwischendurch immer mal wieder ein Bachlauf, etwas Abgeschiedenheit und eine gute regionale Küche – klingt das nicht wundervoll? Passend dazu solltet Ihr Euch die Landidyll Hotels genauer anschauen. Bei den Landidyll Hotels handelt es sich um kleine Landhotels, die Inhabergeführt und somit ziemlich authentisch sind. „Familiengeführt“ lautet eines der Hauptkriterien, um der Gemeinschaft der Landidyll Hotels beitreten zu können. Zum Teil sind die Hotels seit Generationen in Händen der gleichen Familie. Und schon sehr lange ist Nachhaltigkeit ein großes Thema in dieser Gemeinschaft. Zudem besitzen die meisten Landidyll-Hotels eine ausgezeichnete Küche mit dem Fokus auf regionalen Produkten. Ein weiterer Punkt: engagierte Gastgeber mit großer Leidenschaft und jeder Menge Tipps für Euren Urlaub. Insgesamt handelt es sich um einen Zusammenschluss aus Drei- und Viersternehotels in ganz Deutschland mit Fokus auf diesen gemeinsamen Werten. Trotzdem ist jedes Hotel einzigartig und trägt die Handschrift seiner Gastgeberfamilie. Um dies (und noch viel mehr) kennenzulernen, ging es für mich vor ein paar Tagen auf Pressereise in das schöne Sauerland.
Als erstes Ziel besuchten wir das Landhaus Liesetal. Das Hotel liegt ganz idyllisch im Grünen, mit 15 Zimmern im gemütlichen Landhausstil, einer Ferienwohnung und einem kleinen Hofladen mit regionalen Produkten. Wir durften die Inhaberfamilie gleich bei einem Stück selbstgemachten Kuchen von Iris Dollberg (unserer Gastgeberin) kennenlernen und was soll ich sagen: Mega lecker – es geht nichts über hausgemachten Kuchen! Und mit leckerem Essen hat man bei mir sowieso gleich einen Pluspunkt.



Dass der Fokus im Landhaus Liesetal auf regionale Frischküche gelegt wird, liegt auch mit daran, dass der Hausherr gelernter Koch ist und somit selbst in der Küche steht. Wir konnten uns ein Bild machen, denn wir wurden eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Thorsten Dollberg (der Hausherr und Koch) beizte eine Lachsforelle aus regionaler Aufzucht und versorgte uns mit Tipps und Tricks. Die Fischaufzucht wollten wir uns mit eigenen Augen ansehen (was übrigens – nach Rücksprache – für jeden Gast möglich ist), doch ein Unwetter kam dazwischen. Das lässt sich leider nicht ändern. Alternativ schauten wir uns im kleinen Hofladen um, „Dollbergs Lädchen“. Von Senf über Apfelsaft bis hin zu Sauerländer Wurstspezialitäten und selbst eingekochten Suppen findet man hier Vieles, was das Herz begehrt bzw. sich als Urlaubsmitbringsel für die Daheimgebliebenen eignet. Und man kann mit Karte zahlen.
Da wir schon bei den Spezialitäten sind: Wenn Ihr im Sauerland seid, müsst Ihr „Potthucke“ probieren. Diese sauerländische Spezialität ist ein typisches Kartoffelgericht der westfälischen Küche. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, müsst Ihr es mal testen.



Die Region um das Landhaus Liesetal ist überwiegend als Wanderregion bekannt. Direkt am Hotel führen einige Wanderwege vorbei bzw. können von hier aus gestartet werden. Eine Auswahl findet Ihr hier auf der Homepage der Dollbergs. Mit Sicherheit haben Thorsten und seine Frau Iris noch viele weitere Ausflugstipps auf Lager.
Am Abend wurde u.a. eine Kräutersuppe mit Kräutern aus dem eigenen Garten kredenzt und um dieses Thema zu vertiefen, waren wir am nächsten Tag mit Katja, Försterin und Waldpädagogin, zu einer Kräuterwanderung unterwegs. Wir erfuhren einiges zum Thema Kräuter, aber auch rund um den (Sauerländer) Wald und Biodiversität. Total spannend und sehr zu empfehlen. Diese Führungen werden auch über das Hotel angeboten – einfach einmal nachfragen, wenn Ihr dort seid. Das Landhaus Liesetal ist ein Herzensort für Naturliebhaber, wie sie selbst von sich sagen, und was ich nach meinem Besuch nur bestätigen kann!



Auf unserem Weg zu einem weiteren Landidyll Hotel, kamen wir an der Senfmanufaktur Riffelmann in Schmallenberg Gleidorf vorbei. Hier werden die Senfkörner nach einem traditionellen Kaltmahlverfahren gemahlen. Wir hatten Glück und es wurde gerade eine Charge verarbeitet. Das ganze Gebäude duftete unglaublich gut und geschmacklich sind die insgesamt sieben Sorten Senf ein Traum. Handwerk schmeckt man einfach! Den Senf gibt es übrigens u.a. im Hofladen vom Landhotel Liesetal zu kaufen <- so nebenbei erwähnt.


…und weiter führte uns der Weg zum Landidyll Hotel „Haus Hochstein“, zentral in Wenholthausen gelegen. Dort wurden wir sehr herzlich von den Gastgebern Thomas und Brigitte Hochstein empfangen. Das Hotel, das im vergangenen Jahr 150. Jubiläum feierte, verfügt über 15 Zimmer, welche ganz individuell eingerichtet sind. Aus eigener Erfahrung: Sehr schön mit viel Holz und passender Deko! Zum leckeren Essen vor Ort komme ich später.
Für uns ging es zunächst mit Albert Nagel durch das 1500 Einwohner Dorf Wenholthausen. Albert hatte viele Geschichten auf Lager und neben einigen Vereinen (Stichwort: Schützenverein, der darf im Sauerland nicht fehlen!), konnten wir auch die ehemalige Bahntrasse bzw. was davon übrig ist bestaunen. Für ca. 1500 Einwohner schon beeindruckend, was im Ort auf die Beine gestellt wird. Eine Tour mit Albert kann über das Hotel gebucht werden und der kurzweilige Rundgang ist sehr zu empfehlen!



Die Region um Wenholthausen hat eine lange touristische Vergangenheit und somit sind viele Wander- und Radwege vorhanden. Mit Hausherr Thomas ging es für uns mit den hoteleigenen E-Mountainbikes auf Rundtour. Thomas ist nämlich nicht nur ausgezeichneter Küchenchef, sondern auch leidenschaftlicher Tourenguide für E-Mountainbike-Touren. Regelmäßig geht er mit seinen Gästen auf Tour. Thomas zeigte uns seine Lieblingsplätze und hat zu jedem Fleckchen eine Geschichte parat – so macht eine Tour Spaß! Von der alten Bahnstrecke vorbei an einem DAV-Kletterfelsen zu schönen Aussichtspunkten war alles dabei. Dazwischen besuchten wir einen Bauernhof, auf dem seit 2017 die berühmten Wagyu-Rinder gezüchtet werden. Lisa (die Besitzerin) kümmert sich liebevoll um die Tiere. Mit ihr waren wir auf der Weide und durften die sehr zutraulichen und neugierigen Rinder kraulen. Immer wieder eine sehr schöne Erfahrung mit Tieren zu tun zu haben. Auf ihrem noch recht jungen Instagram-Kanal zeigt sie ein paar Einblicke und falls jemand ein Stück Wagyu bestellen möchte, einfach eine Nachricht an Lisa.








Nach einer sehr leckeren Stärkung fuhren wir auch schon weiter und über den „Brauerei Wunderweg Grevenstein“ ging es wieder zurück zum Hotel. Bier spielt in der Region eine gewisse Rolle, denn schließlich liegt u.a. die Brauerei Veltins ganz in der Nähe. Insgesamt hatte unsere Tour eine Länge von 41km und um die 850hm.
Nicht nur ich habe unsere Tour getrackt, auch das Hotel Haus Hochstein hat eigene Komoot-Routen angelegt. Somit ist eine Tour mit Guide, aber auch ohne möglich. Und wer kennt die Umgebung besser als der Gastgeber bzw. die Gastgeberin!? Dieser persönliche Kontakt und die individuellen Empfehlungen sind etwas, was die Landidyll Hotels auszeichnet.
Nun aber zum Thema Kulinarik! Wie bereits angedeutet, ist Thomas ebenfalls Koch, was erstens zur Philosophie der Landidyll Hotels passt und zweitens natürlich sehr leckeres Essen erwarten lässt. Das Restaurant der Hochsteins ist bekannt für seine hervorragende Küche, eine Kombination aus regionaler Hausmannskost und gehobener Küche.




Hier im Haus Hochstein, wie auch im Landhotel Liesetal, ist das Essen von Frühstück über Kuchen bis zum Abendessen einfach lecker! Als Gast ist man in beiden Hotels nicht einfach eine Nummer, sondern die Inhaber überzeugen mit ungespielter Herzlichkeit, gutem Geschmack und haben jede Menge Tipps auf Lager. Genau solche Unterkünfte würde ich auch privat buchen, um den Urlaub in vollen Zügen genießen zu können mit zahlreichen Wohlfühlmomenten und für Erholung pur!
Ein ganz dickes Dankeschön geht an das Team der Landidyll Hotels, vom Hotel Liesetal, vom Hotel Haus Hochstein und allen Beteiligten, die dieses Erlebnis ermöglicht haben.