Seit Mitte Mai bin ich mit der neuen Vespa Primavera unterwegs. Es handelt sich dabei um das Sondermodel „Settantesimo“ (70 Jahre Vespa) in schönem Azurblau. Mittlerweile kann ich ein Resümee ziehen, denn der Kilometerstand hat die ersten 1.000 km überschritten. Die „Kleine“ ist somit eingefahren, die erste Inspektion erledigt und ich bin noch immer sehr begeistert! Zum Glück habe ich einen Vespa-Dealer quasi um die Ecke vom Office und Mirko, der Geschäftsführer, macht fast alles möglich. Also falls Ihr Euch, egal woher Ihr seid, eine Vespa zulegen wollt – ich gebe den Kontakt gerne weiter!
Momentan findet in Mailand die EICMA (die weltweit größte Motorradmesse) statt und natürlich ist auch Piaggio mit der Kultmarke Vespa vor Ort. Wie es sich für eine solche Messe gehört, wird dort die ein oder andere Neuigkeit präsentiert. Vor einem Jahr wurde bereits das Konzept der „Vespa Elettrica“ vorgestellt. Damals hieß es, dass die Elettrica Mitte dieses Jahres auf den Markt kommen sollte. Nun ja, Verzögerungen gibt es immer und wer mit Italienern zusammenarbeitet, weiß, dass das durchaus im Rahmen ist. Völlig wertfrei, es ist einfach so und man muss sich daran gewöhnen.
Anyway, die Elettrica kann im Frühling 2018 online vorbestellt werden, im Laufe des Jahres werden dann die Händler beliefert. Auf der EICMA wurden nun weitere Details bekanntgegeben:
Die erste Version der Vespa Elettrica besitzt einen reinen E-Motor mit einer durchschnittlichen Leistung von 2KW bis hin zur Spitzenleistung von 4KW. Typisch für die Technologie ist, dass die Kraftübertragung direkt geschieht und die Vespa somit einem klassischen 50ccm Roller überlegen ist. Die maximale Reichweite wird mit 100 km angegeben, was für die übliche Fahrweise völlig ausreichend ist. Möglich machen dies eine Lithium-Ionen-Batterie und ein Energierückgewinnungssystem. Reicht für mich persönlich dicke, denn in der Regel fahre ich 14km täglich und komme aktuell mit einer Tankfüllung ca. 150-170 km weit. Was zudem auch genial sein soll, ist der Ladevorgang: Kabel aus dem Sitzfach herausziehen (wo sich bisher der Tankdeckel befindet), anschließen an eine ganz normale Steckdose anschließen und maximal 4 Stunden warten, bis der Akku wieder voll ist. Laut Piaggio benötigt die Batterie keine Wartung und hält bis zu 1.000 Ladezyklen (das entspricht einer Reichweite von 50.000 bis 70.000 km und ca. 10 Jahren).
Was noch? Nun, es gibt zwei Fahrmodi: ECO und Power, zusätzlich zum Reverse-Modus zur leichteren Handhabung der Vespa Elettrica beim Manövrieren. Der ECO-Modus mit dem Ziel, Energie zu sparen, erhöht natürlich die Batterielebensdauer. Allerdings ist die Geschwindigkeit dabei auf 30 km/h begrenzt und die Beschleunigung ist gemäßigter. Power ist jedoch der grundlegende Fahrmodus, der die gesamte Leistung des Motors ausnutzt. Somit: Power on!
Es wird noch eine zweite Version geben, die Elettrica X, ein Hybrid, mit kleinerer Batterie und einer Reichweite von 50km. Zusätzlich hat sie einen benzinbetriebenen Generator mit einem Tankvolumen von 3 Litern. Zusammen ergibt das eine Reichweite von ca. 200km. Also perfekt für Fahrten außerhalb der Stadt. Entweder schaltet sich der Generator automatisch ein, oder er kann vom Fahrer manuell gewählt werden.
Zum Preis kann ich Euch leider noch keine Infos geben, denn Piaggio hält sich noch etwas bedeckt. Was ich aber sicher sagen kann, sie zu fahren wird sicherlich eine Menge Spaß machen! Eine Vespa, direkte Kraftübertragung, leise und noch dazu umweltschonender! Großartig und einfach Kult!
Update 15.12.2021:
Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der Piaggio Group und (RED), der von Bono und Bobby Shriver gegründeten Non-Profit-Organisation, wurde die Vespa Elettrica RED entwickelt. Quasi ganz in Rot gehalten, um ein Statement zu setzen. Jede verkaufte Vespa Elettrica RED löst eine Spende zur Unterstützung des Global Fund – einem der weltweit größten Förderer für globale Gesundheit – aus, um den Kampf gegen Pandemien mit (RED) zu unterstützen.
2 Responses
Die Elettrica ist leider noch immer nicht im Sortiment. Wann kommt sie nu?
Habe soeben eine Rückmeldung erhalten: „Leider gibt es noch keine genauen Informationen. Sorry.“
Man munkelt aber, dass es Ende des Jahres soweit sein soll.