…nun gut, der Titel ist natürlich falsch (aber immer ein guter Ohrwurm). Um genau zu sein, hat Texel nämlich nur einen „Berg“, den Hoge Berg. Und der ist gerade einmal 15 Meter hoch. Also quasi nicht mal ein Maulwurfshügel. Aber die Texelaner sind stolz auf die kleine Lehmaufschüttung, die übrigens noch aus der Eiszeit übrig geblieben ist und damit ältester Bereich der Insel, wie uns Arnold – Texelaner durch und durch – auf unserer Texel-Safari erklärte.
Aber beginnen wir von Anfang an. Nach ziemlich vielen Besuchen im Süden ging es (endlich) auch mal wieder gen Norden. Eine Pressereise auf die Insel Texel war der Anlass. Gerade einmal 20 Minuten dauert die Fährüberfahrt von Den Helder, schon erreicht man die größte und westlichste der niederländischen Nordseeinseln. Die Fährüberfahrt ist genauso unkompliziert, wie so vieles in Holland. Ich sage nur: Free WiFi an jeder noch so entlegenen Ecke, Parken mit e-vignette per Smartphone oder mit Karte, selbst die kleinsten Beträge werden ganz selbstverständlich bargeldlos kassiert, und, und, und. Da kann sich Deutschland so manches Scheibchen abschneiden! Genauso wie in der Erprobung neuer nachhaltiger Techniken, zum Beispiel zur Süßwassergewinnung. Hier ist Texel ebenfalls ganz vorne mit dabei. Gut, sie haben etwas mehr Wind als wir hier „unten“. Zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig.
Denkt man an Texel, denkt man an Schafe. Davon gibt es mit ca. 45000 etwa genauso viele, wie es Gästebetten gibt. Einwohner hingegen hat Texel nur 14000. Einer davon ist Arnold, der uns am 1. Vormittag bei einer Texelsafari „seine“ Insel zeigte. Und die ist wirklich vielfältig.
Natürlich kamen wir an der ein oder anderen Schafweide vorbei mit wolligen Texelschafen und ihren Lämmern, machten einen Abstecher zum Hafen von Oudeschild und gegen Mittag erreichten wir den Leuchtturm. Ein Aufstieg auf das rote Wahrzeichen der Insel lohnt, man hat einen tollen Rundumblick und kann bei guter Sicht bis zur Nachbarinsel Vlieland schauen. Der Leuchtturm wurde übrigens im 2. Weltkrieg stark beschossen, die Einschusslöcher sind zum Teil immer noch zu sehen, denn es wurde einfach eine neue Außenmauer drumherum gezogen. Nach dem Treppensteigen auf den Leuchtturm kann man sich im Strandpavillon Kaap Noord wieder stärken. Und dazu ein kühles „Skuumkoppe“ trinken, ja, auch ein eigenes Bier gibt es auf Texel, ein leckeres noch dazu (und das aus dem Mund eines Franken!).
Wind, Wolken, Meer, Sand und Dünen – da lacht das Herz eines jeden Nordseefans! Texel hat insgesamt 30 Kilometer schönen weichen Strand zu bieten, und im Mai findet man durchaus Ecken, an denen man ganz ungestört (fast) allein unterwegs ist.
Die Dünenlandschaft der Insel ist Nationalpark, durchzogen von Rad- und Wanderwegen, allerdings sind diese zur Vogelbrutzeit z.T. gesperrt. Durch die Bemühungen im Naturschutz wird Texel nämlich auch immer mehr eine „Vogelinsel“, ideal für Ornithologen.
Wer sich näher mit der Geschichte der Fischerei und der Handelsschifffahrt, aber auch mit Schätzen aus Schiffswracks beschäftigen möchte, dem kann ich nur das Museum Kaap Skil in Oudeschild empfehlen. Es gibt ein Modell der „Reede von Texel“, einmal einer der wichtigsten Ankerplätze der Welt, und ein Freilichtmuseum zur Geschichte von Texel. Wenn man dann noch eine Führung von einem echten Seebären bekommt, kann man sich nur schwer wieder losreißen! Kurioses und skurrile Geschichten inklusive! Die Zeit war hier fast zu kurz und ein Besuch im Museum wird beim nächsten Texelbesuch auf jeden Fall wieder eingeplant.
Und für alle Liebhaber von Meeresgetier ist die Fahrt mit dem Krabbenkutter ein Muss. Wir waren mit Käpt‘n Frido und seiner Emmi, der TX-10, unterwegs. Start ist im Hafen von Oudeschild und das Ganze dauert ca. 2 Stunden. In diesen zwei Stunden bekommt man den kompletten Vorgang des Krabbenfischens mit, kann bei Frido auf der „Brücke“ vorbeischauen (ich habe mal kurz die Steuerung übernommen, nachdem Frido mich allein ließ, um unten nach den Krabben zu schauen) und natürlich nach erfolgreichem Fang Krabben pulen und futtern so viel man möchte. A draum! Frischer geht’s nicht. Alternativ kann man im Hafen von Oudeschild auch eine Fahrt zu den Sandbänken der Seehunde buchen, aber mit ein bisschen Glück entdeckt man Robbi Robbe auch sowieso bei der Fahrt mit dem Krabbenkutter bzw. später am Strand.
Texel ist natürlich mehr als Meer, Strand und Fische. Was man an Action, Entspannung und Genuss so alles auf der Insel finden kann, verrate ich Euch in Kürze in Teil 2. Der VVV Texel hat auf jeden Fall eine Menge Tipps auf Lager. Danke schon mal an dieser Stelle!
In Kooperation mit dem VVV Texel – vielen lieben Dank!
2 Responses
Mensch, bist Du schnell!
Danke für den 1. Teil des Reiseberichts, der Appetit auf meer, äh, mehr macht.
In meiner Erinnerung war der Himmel meist bedeckt, aber auf Deinen Bildern sieht man kaum, dass wir fest eingepackt und mit Mütze auf dem Kopf der unterkühlten Maiwitterung stand hielten.
Ich sollte bei meiner Kamera den „Schönwettermodus“ nutzen statt den „Gourmet-Filter“, wenn es ums Essen geht.
Gruß aus dem Donautal!
Hehe! Es war einfach schön auf der Insel (mit und ohne Filter) 😉
Sonnige Grüße zurück!