Der Hahlkogel – Touren im Ötztal
Wer schon einmal in den Bergen war, weiß vielleicht, dass fast jede Ortschaft ihren „Hausberg“ hat. So auch im Ötztal, in dem die einzelnen Ortschaften entsprechend eigene Hausberge haben. Beim letzten Besuch nächtigten wir – wie schon oft – in Huben bei Längenfeld. Der dortige Hausberg ist der „Hahlkogel“, genauer gesagt handelt es sich um den Äußeren Hahlkogel mit 2.658 m. Die Einheimischen nennen ihn jedoch kurz und knackig „Hahlkogel“.
In jungen Jahren war ich bereits mehrfach auf dessen Gipfel und hatte daher noch die Route ungefähr im Kopf. So war die Planung schnell abgeschlossen. Denn es sollte in der Runde mit meinem Bruder, meiner Tante, meinem Cousin und der „quasi-Fast-Schwester“ seit längerem mal wieder hinauf gehen. Route geplant, Teilnehmer motiviert und das Wetter sollte am nächsten Tag auch passen. Am späten Nachmittag sollte es zwar Regen geben, aber laut meiner Planung sollten wir zu diesem Zeitpunkt bereits wieder unten im Tal sein.
Am nächsten Tag war es dann so weit – wie vorausgesagt passte das Wetter und eigentlich konnte es losgehen. Allerdings kam es noch zu kleinen Umänderungen bei Treffpunkt und Startzeit, was natürlich für den verantwortlichen Tourenplaner immer schwierig ist. Schließlich denkt man sich bei der Planung etwas, so z.B. zu Zeitdauer, Schwierigkeitsgrad, Wetteraussichten etc. In den Bergen macht es immer Sinn, sich an gewisse Absprachen zu halten. Sonst kann es schnell gefährlich werden. Kommen wir aber wieder zurück zu unserer Tour auf den Hahlkogel. Start war am Sportplatz in Huben. Oder auch am Beginn des Ötztaler Sagenwegs. Auf diesem Weg ging es zunächst noch durch den Wald stetig nach oben. Wir mussten das Tempo etwas erhöhen, denn es lag noch ein langes Stück Weg vor uns. Zudem war die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, also hätten wir auch bei ganz gemächlichem Tempo geschwitzt. 😉 Auf ca. halber Strecke vom Sagenweg zweigt unser Weg Richtung Hahlkogelhaus/Hahlkogel ab. Es geht noch immer durch den Wald, doch wird der Weg zwischendurch schon auch steil(er). Ein paar ältere Fixseile sind ebenso zu finden, wie auch einzelne Trittstufen. Alles natürlich kein Problem für unsere Truppe! Vorbei an privaten Hütten, tierischen Wegbegleitern und je höher wir kamen, desto lichter wurde der Wald. Nach ungefähr 2:15 Stunden und 820 Höhenmeter später ließen wir die Waldgrenze hinter uns und erreichten das Hochplateau unterhalb vom Hahlkogel. Schon ein Stückchen weiter war die Hahlkogelhütte zu sehen.
Achtung: Diese ist nicht bewirtschaftet und bietet auch keinen sonstigen Schutz für Wanderer/Bergsteiger. Generell gibt es auf dieser Tour keine Einkehrmöglichkeit. Die nächstgelegene Alm wäre die Polltalalm. Allerdings nicht direkt auf dieser/unserer Runde.
Wenige Meter oberhalb der Hahlkogelhütte steht wieder ein Wegweiser, der Richtung Hahlkogel zeigt. Nun geht es nicht ganz so steil über das Hochplateau nach oben. Über ein paar sumpfige Flächen führen Stege und/oder liegen Steine zum Überqueren bereit. Nun geht es weiter stetig nach oben, in der Ferne konnte man Murmeltiere hören und die umliegenden 3000er kommen immer mehr zum Vorschein. Ca. 50 Meter unterhalb vom Gipfel legten wir nochmals eine kurze Pause ein und packten unsere Stöcke in den Rucksack. Nicht alle wollten mit nach ganz oben, daher ließen wir Teile unseres Gepäcks zurück. Ab hier heißt es: Hände benutzen und bis zum Gipfelkreuz halb gehen, halb klettern. Nach ein paar Minuten erreicht man dann aber auch den Gipfel und hat einen genialen Überblick über weite Teile des Ötztals.
Wie es sich gehört, trugen wir uns ins Gipfelbuch ein, machten zahlreiche Fotos und versuchten die umliegenden Gipfel und das Tal zuzuordnen bzw. von oben zu erkunden. Ein paar Minuten später ging es wieder den gleichen Weg nach unten. Wobei man dazu sagen muss: Auf den letzten Metern zum Gipfel sollte man trittsicher und schwindelfrei sein! Auf dem Gipfel selbst ist nicht sonderlich viel Platz und rechts bzw. links geht es viele Meter sehr steil nach unten.
Weiter unten trafen wir dann wieder alle aufeinander und gingen bis zur Hahlkogelhütte den gleichen Weg zurück. Ab der Hütte nahmen wir dann nicht unseren Aufstiegsweg, sondern gingen über das Hochplateau in Richtung Polltalalm. Diese erreichten wir aber nicht, denn unser Weg macht vorher eine Abzweigung Richtung Tal. Ab dort geht es nur noch zick-zack immer weiter nach unten. Mal einen Waldweg, mal (gefühlt) querfeldein. Letzteres natürlich auch auf einem Weg. Ziel war in Huben etwas weiter unten der Funpark/Mühlenweg. Fast hätten wir es trocken geschafft, mit der Verzögerung zu Beginn kam kurz vor Ende pünktlich der erwartete Regen.
Zwar kein 3000er Gipfel, aber insgesamt eine sehr schöne Tour im Ötztal. Mit 1.470 Höhenmetern, 17,6 km und einer Gehzeit von 8 Stunden und 56 Minuten. Wie immer findet Ihr hier meine Komoot-Aufzeichnung dazu. (Aufgezeichnet wurde mit meiner Suunto 9 Peak Uhr.)
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