Ankommen und sich zu Hause fühlen – genau dieses Gefühl kommt auf, wenn man im Salzburger Lungau zu Besuch ist. Es gibt einfach Gegenden, wo man sich gleich wohl fühlt und den Alltagsstress ziemlich schnell hinter sich lässt. Und genauso ging es uns, als wir vor Kurzem ein paar Tage den Lungau im Rahmen einer Pressereise besuchten. Nach 2017 war es erst mein zweiter Besuch in der schönen Region und definitiv nicht mein letzter!
Geografisch lässt sich der Lungau dem Salzburger Land zuordnen, genauer gesagt liegt er zwischen den hohen und niederen Tauern und den Nockbergen. Per Bahn oder natürlich auch per Auto über die Tauernautobahn sehr gut zu erreichen. Die 15 Orte liegen alle auf über 1000m Seehöhe, gelten als eine der sonnenreichsten Regionen Österreichs und bilden den UNESCO Biosphärenpark Lungau.
Eine herrliche und abwechslungsreiche Landschaft, und das sage ich nicht nur als eingeschworener Bergfan! Im Lungau findet man zum Beispiel um die 60 Bergseen, die entweder idyllisch in den Tälern, oder halt etwas weiter oben auf den Bergen zu finden sind.
Bis man alle Seen erwandert hat, dauert es wohl eine Weile. Aber um einen Anfang zu machen, bietet sich eine von vielen tollen Wanderungen in der Region an, nämlich die 5-Seen-Wanderung in den Niederen Tauern. Dabei kann man in ca. 5 Stunden (je nach Anzahl der Fotostopps, Aussicht genießen und Pause auf den gemütlichen Almhütten einlegen vielleicht auch etwas länger). Wer eine ähnliche Tour machen möchte, findet übrigens hier ein paar Beispiele. Wetter und Laune spielten mit und es ging gemütlich, aber schon mit gewissem Anstieg los.
Wir „schraubten“ uns langsam immer etwas höher und genossen die herrliche Aussicht. Trotz bestem Sommerwetters trifft man unterwegs nur wenige Menschen, so dass es noch mehr Spaß macht. Ein Kennzeichen des Lungau ist, dass es hier nicht überlaufen ist und man wirklich noch in Ruhe genießen kann. Die erste Alm auf der Strecke ist die Twenger Alm, mit eigener Käserei und natürlich leckeren Milchprodukten zur Verköstigung. Wir waren leider noch zu früh dran und hatten schließlich noch eine gewisse Strecke vor uns. Deshalb machten wir nur einen kurzen Abstecher, um kurz „Hallo“ zu sagen. Allerdings steht ein Besuch fest auf dem Programm für eins der nächsten Male.
Unser Pfad führte uns weiter nach oben, wir ließen die Baumgrenze hinter uns und erkundeten die Umgebung auf herrlichen Almböden. Nach einem weiteren Anstieg und hinter der nächsten Kurve erschien der erste See unserer Tour, der Twenger Almsee. Blaugrün in die Bergwelt eingebettet und sogar noch mit einigen Schneefeldern am Rand. Mehr als Hände und Füße abkühlen war nicht – A***kalt!
Eine kleine Pause gönnten wir uns, um die herrliche Aussicht, egal ob auf den See oder in die Weite, zu genießen. Dann ging es weiter um den See herum und hinauf zur Gollitsch-Scharte, dem höchsten Punkt unserer Tour. Oben angekommen hat man einen herrlichen Blick ins Tal.
Nun ging es hinab ins Weißpriachtal, zunächst vorbei am Oberen und am Unteren Schönalmsee. Typische Bergseen mit klarem (und kaltem) Wasser. Und Lebensraum von Murmeltieren, deren „Wachposten“ uns scheinbar gelangweilt in Augenschein nahm.
Der weitere Abstieg ist auch zu empfehlen, denn es geht sehr abwechslungsreich weiter. Zu Beginn noch über ausgedehnte Grasflächen, immer am Bach entlang und später an einem alten Zirbenbestand vorbei. Dort bitte unbedingt ein wenig Zeit einplanen und schauen, wie die Zirben auf den Felsblöcken wachsen, eine eindrucksvolle Kulisse.
Nach einem etwas steileren Stück hinunter sieht man schon See Nummer 4, den Wirpitschsee, und die nebenan gelegene Tonimörtlhütte. Uns hat der Hunger quasi eingeholt und deshalb machten wir eine Rast. Was übrigens eine sehr gute Wahl war. Almmilch, Kräuterlimo, eine leckere Jause und danach musste der „beste Kaiserschmarrn der Region“ probiert werden. Man schmeckt einfach raus, dass die Produkte natürlich und regional hergestellt sind. Saulecker!
Von der Tonimörtlhütte kann man noch einen Abstecher zum 5. See der Runde machen, dem Tiefenbachsee. Faszinierend ist, dass jeder der Seen irgendwie anders ist.
Wer aber bereits genug gelaufen ist, der kann von der Almhütte auch den direkten Abstieg in Richtung Granglerhütte nehmen („Mei liabste Hütt’n 2012“). Achtung: Der Abstieg von der Tonimörtlhütte zur Granglerhütte dauert ca. 45 bis 60 Minuten, in manchen Beschreibungen ist er mit 15 Minuten falsch angegeben. Und wer den Tälerbus erwischen möchte, der von der Granglerhütte wieder zurück fährt, der könnte sich evtl. verkalkulieren.
Insgesamt ist die Tour verhältnismäßig einfach zu gehen. Wanderschuhe, regenfeste und warme Kleidung mitzuführen versteht sich in den Bergen von selbst.
Für uns ging es zurück zu unserem Hotel, dem „Häuserl im Wald“. Das liegt ruhig am Waldrand von Mariapfarr und ist definitiv sehr zu empfehlen! Gemütliche Zimmer mit duftendem Zirbenholz lassen hervorragend schlafen und das Küchenteam zaubert megaleckere Gerichte. Was will man mehr? Im Rahmen der Halbpension gibt es ein fantastisches 4-Gänge-Menü, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Ihr seht, schon beim Erinnern komme ich wieder ins Schwärmen. Passend zur Saison gab es z.B. frische Schwammerl und da der Chef des Hauses selbst Jäger ist (dazu komme ich in Teil 2 noch einmal), stehen auch immer wieder mal frische Wildgerichte auf der Karte. Barbara und Bernhard Miedl, die Besitzer des Häuserl im Wald, sorgen für ein „zu-Hause-Gefühl“ und man merkt ihnen einfach an, dass sie mit vollem Herzen Gastgeber sind.
Im Lungau gibt es natürlich noch viel mehr zu entdecken, weitere kulinarische Highlights, Traditionen und Wandertipps verrate ich Euch in Kürze hier. Seid gespannt!
Vielen Dank an die Tourismusregion Salzburger Lungau.
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