Noch gar nicht lange her, dass wir ihn auf der IAA gesehen haben und schon finden wir uns gemeinsam im Schnee wieder. Aber fangen wir vorne an. Und dazu muss ich etwas ausholen. Seit einigen Jahren bin ich Mitglied bei den Wirtschaftsjunioren (JCI), dem größten Verband junger Unternehmer und Führungskräfte in Deutschland. Auf lokaler Ebene ist es der WJ Kreis Schweinfurt. Man kennt sich, hilft sich gegenseitig und es entstehen sogar Freundschaften. Auf diesem Weg habe ich Daniel und Sina von der Beständig Autowelt kennengelernt. Mit beiden tausche ich mich gerne aus, nicht nur über die (Auto-)Welt.
Selbstverständlich war auch die diesjährige IAA bei uns ein Thema, z.B. verschiedene Modelle, die ich mir vor Ort angeschaut habe. Bei KIA habe ich u.a. den Soul EV begutachtet, den ich schon kurz getestet habe. Und zack, im Augenwinkel tauchte noch ein neuer auf. „Ist das wirklich ein KIA?“ waren so die ersten Reaktionen, die man hörte. „Vielleicht ein Konzeptfahrzeug?“ Die Neugierde war geweckt und das Fahrzeug musste genauer unter die Lupe genommen werden. Es hört auf den Namen „Stinger“. Ohne die genauen Details zu kennen, schoss der Gedanke „den muss ich einmal testen“ durch den Kopf.
Die Zeit verging mal wieder schneller als gedacht (ihr kennt das), den Stinger hatte ich noch dunkel im Hinterkopf, als vor ein paar Tagen Sina eine Nachricht schickte „Wir haben einen Stinger da, möchtest Du ihn übers Wochenende testen?“. Trotz des angekündigten Schneefalls war ein „Nein“ natürlich überhaupt keine Option. Logisch!
Wie gewohnt, erst einmal die Hardfacts vom Kia Stinger:
- – 3 Liter V6 Motor mit Twin-Turbolader und 370 PS (510Nm)
- – In 4,9 Sekunden von 0 auf 100km/h
- – Allradantrieb
- – Höchstgeschwindigkeit von 270km/h
- – 8-Stufen-Automatik mit Schaltwippen
- – 4 Fahrmodi – ECO, Comfort, Sport, Sport+
- – Head-up-Farbdisplay
- – Harman/Kardon® Premium-Soundsystem
- – BREMBO Bremsen
- – Gewicht: ca. 1,9 Tonnen
- – Maße: 4,83m (Länge) x 1,87m (Breite) x 1,4m (Höhe)
Dann wollen wir mal. Zu Beginn ging es auf die Autobahn, Beschleunigung testen – das Gewicht des Stingers wurde recht ordentlich beschleunigt. Doch bei höheren Geschwindigkeiten fing er an zu schwimmen. Mein erster Gedanke war „Das kann ja was werden!“. Aber wir geben ja jedem eine zweite Chance und der Fahrtest hatte gerade erst begonnen. Nachdem der Spurhalteassistent (LKA) aufs Minimum (nur Töne) reduziert wurde, war das Problem gelöst. Liebe Autobauer, ich kann es nicht leiden, wenn mir jemand ins Lenkrad greift. Ob menschlich, tierisch, außerirdisch oder elektronisch. Wenn ich am Lenkrad sitze, möchte ich auch selbst bestimmen, wo es lang geht! Nach dem Abschalten passte das Fahren auf der Autobahn für mich also auch wieder.
Wie bereits erwähnt war Schnee angesagt und die Vorhersage traf zu. Schnee im Winter, das ist ja sowieso unglaublich! In den Spessart sollte die Testtour gehen und bei Abfahrt war vom Schnee noch nichts zu erkennen. Später allerdings waren die Straßen weiß und schneebedeckt. Tempo drosseln ist angesagt, denn die Physik lässt sich nun mal nicht austricksen. Da kann das Fahrzeug noch so neu und mit noch so vielen technischen Aspekten ausgerüstet sein, die Zentrifugalkraft ist bei zu hoher Geschwindigkeit immer der Gewinner. Trotzdem spürt man das adaptive Fahrwerk, welches sich an die Umgebungen anpasst. Wer Neuhütten kennt, weiß, dass es etwas hügeliger ist.
Dank Allradantrieb kein Problem. Schnee hin oder her, es geht ohne Probleme vorwärts. I like! Daran könnte ich mich echt gewöhnen. Auf ebener Strecke schiebt er etwas über die Vorderachse. Aber hey… Kleinigkeiten. Ein weiteres Highlight war für mich das adaptive Kurvenlicht. Gerade bei schlechten Wetterbedingungen sehr hilfreich! Was mir bisher noch nicht untergekommen ist, ist das automatische Abschalten (wenn nötig) vom Fernlicht. Gerade bei kurvigen Strecken eine echte Erleichterung. Beide Hände am Lenkrad und nicht mehr dauernd wechseln zwischen Abblend- und Fernlicht. Toll!
Gegenüber anfänglicher Zweifel hat mich der Stinger fahrtechnisch doch überzeugt. Gleiches gilt für die Ausstattung, die Sitze sind bequem, die Sitzheizung schnell schön warm und die hochwertige Verarbeitung sticht ins Auge. Ganz ehrlich, damit hätte ich bei KIA nicht sofort gerechnet! Des Weiteren sind die Instrumente gut lesbar und das induktive Ladesystem hat es mir angetan. Bin ich ja sowieso ein Fan von. Tschüss Kabelsalat – Hallo Ordnung!
Ja, ich bin positiv überrascht, was KIA mit dem Stinger rausgebracht hat! Und das sehe nicht nur ich so. Ich konnte einige Personen beobachten, die ihn genauer unter die Lupe nahmen oder sich nochmal extra nach dem Stinger umdrehten. Auch O-Töne wie „Das ist doch kein Kia!“ oder „Ich wusste gar nicht, dass KIA jetzt auch italienische Sportwagen herstellt!“ sprechen für sich. Das Verhältnis zu Preis-Leistung passt ebenfalls, wirklich eine runde Sache! Danke nochmal an die Beständig Autowelt für ein Wochenende voller Fahrspaß!
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