Roboter gehören mittlerweile immer häufiger zu unserem Leben dazu. Entweder im privaten Haushalt, wie z. B. mit den beliebten Staubsaugerrobotern, oder in der Industrie, wo sie ja schon seit langem im Einsatz sind. So wurde ich bereits vor über 25 Jahren an Industrieroboter herangeführt, als ich bei einem Automobilzulieferer tätig war. Dort schweißten Roboter die Rahmen für verschiedene Fahrzeuge zusammen und diese Schweißnähte mussten im Anschluss auf verschiedene Kriterien (wie z.B. Lufteinschlüsse) geprüft werden. Vermutlich war dies mein erster bewusster Kontakt zu Robotern. Heute gibt es immer mehr Anwendungen, die von Robotern übernommen werden können. Gut, in unserem Haus (5 Stockwerke) macht so ein Reinigungsroboter aktuell weniger Sinn. Treppensteigen gehört (noch) nicht zu den Kernkompetenzen eines Staubsaugerroboters. Wird aber sicherlich auch zukünftig ausgebaut werden.

Eine andere mögliche Art der Roboter-Anwendung bietet der von Piaggio Fast Forward entwickelte „GITA“, ein „Follow-Me-Transportroboter“. Dieser kann zum Beispiel kleine Einkäufe transportieren. Konkret stelle ich mir vor, wie genial ein GITA im persönlichen Einsatz wäre: Lästiges Schleppen der samstäglichen (coronabedingt aktuell nun freitags) Markteinkäufe entfällt, „GITA“ rollt einfach nebenher und übernimmt das. Alternativ könnte man z.B. Sportsachen verstauen oder die Weihnachtspäckchen auf dem Weg zur Post. Neben dem Einsatz Outdoor kann der Transportroboter natürlich auch Inhouse genutzt werden. Und könnte z.B. zukünftig eine Erleichterung für Senioren darstellen – die Möglichkeiten lassen sich sicherlich vielfältig ausbauen. Aktuell wird der kleine Helfer mit verschiedenen Partnern aus Tourismus, Einzelhandel und Gastronomie weiter erprobt. Und obwohl GITA momentan (leider) erst in den USA erhältlich ist, bin ich jetzt schon begeistert.
Warum startete der Vertrieb in der USA? Ganz einfach – dort ist der Einsatz von Robotern im öffentlichen Verkehrsraum bereits geregelt, bei uns in Europa bisher noch nicht.

In die ersten Pilotprogramme, die jetzt gestartet wurden, sind verschiedene Partner involviert. Zum Beispiel setzt der internationale Flughafen von Cincinnati „GITA“ ein, um Reisenden einen kontaktlosen, digitalen Concierge-Service zu bieten. Außerdem wird Gita bei anderen Prozessabläufen, wie beim Gepäck- und Frachtguttransport, ausprobiert. Oder „Delivery Co-op“, ein Unternehmen mit Sitz in Kentucky, welches sich auf die lokale Auslieferung von Lebensmitteln spezialisiert hat. Hier übernimmt Gita kontaktlose und damit gesundheitlich unbedenkliche Lieferungen im Nahbereich.

Die technischen Details: Mit einer Batteriekapazität für eine Nutzungsdauer von vier Stunden folgt Gita seinem Nutzer mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 10 km/h automatisch. Insgesamt hat der kleine Roboter eine Nutzlast von 20 kg, er selbst wiegt ca. 22kg. GITA ist mit einem Lithium-Ionen-Akku ausgestattet, der in unter 2 Stunden aufgeladen ist. Bluetooth und Wi-Fi sind auch kein Thema und wurden in der aktuellen Version verbaut. Der Preis liegt aktuell in den USA bei 3.250 Dollar (Umgerechnet ca. 2.740 Euro).

Kleinere Bordsteine sollen kein Hindernis darstellen. Da stellt sich die Frage, wie GITA auf verschiedene Untergründe, wie z.B. Pflastersteinen und/oder geschotterten Wegen reagiert. Sicherlich ist dies erst der Anfang der Entwicklung. Eine weitere Idee wäre, auf dem Deckel einen Photovoltaikkollektor zu installieren, um die Reichweite etwas zu steigern. Ob dies technisch umsetzbar ist, kann ich persönlich natürlich nicht beurteilen.
Auf jeden Fall eine Innovation, die den Alltag etwas einfacher machen könnte und evtl. auch dazu motivieren kann, häufiger kleinere Wege zu Fuß zu erledigen.

Bilder von Piaggio Fast Forward

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