Kummi - Kumquat-Baum mit Blüte

Wer mir schon länger folgt, dem sind Beppe und Kummi ein Begriff. „Beppe“ ist der Name unserer Zitrone Buddhas-Hand und „Kummi“ ist unser Kumquat-Baum. Lateinisch heißt Beppe „Citrus medica var. Sarcodactylis“ und Kummi „Fortunella polyandra“. Kummi lebt schon länger bei uns und dürfte mittlerweile so um die 14-15 Jahre alt sein. Somit ist er eigentlich noch ein Kind und wird uns – mit guter Pflege – überleben. Aktuell steht er nach seiner Winterpause im Gästezimmer wieder im Höfchen und trägt einen Haufen Früchte noch aus dem letzten Jahr. Da die Pflanze (angeblich) immer ein Ruhejahr benötigt, wird die Blüte dieses Jahr vermutlich nicht so üppig ausschauen. Aber da lassen wir uns sehr gerne überraschen bzw. lassen wir es auf uns zukommen.

Der zweite Italiener in unserem Haus/Höfchen ist Beppe. Er zog letztes Jahr bei uns ein und hat nun den ersten Winter hinter sich. Im Gegensatz zu seinem Kumpel, kommt Beppe aktuell nur tagsüber ins Höfchen. Er mag schließlich keine Temperaturen unter 10 Grad. Also sicherheitshalber abends wieder rein und am nächsten Morgen raus. Jedenfalls so lange die Nächte noch so frisch sind. Aktuell trägt er keine Früchte (die Erntezeit war im Februar), dafür erlangte er schon etwas Ruhm. Eine seiner Früchte wurde in der Küche des Kurhaus Hotels Bad Bocklet verarbeitet. Wenn das so weiter geht, kommt er noch auf die ganz große (Küchen-)Bühne!

Kommen wir aber zur Pflege der beiden Zitruspflanzen. Ich bin zwar kein Experte, habe aber mittlerweile so meine eigenen Erfahrungen gesammelt. Grundsätzlich unterscheiden sie sich nicht sehr. Außer, dass der eine keine Temperaturen unter 10 Grad möchte und der andere (Kummi) Temperaturen bis 0 Grad vertragen kann.

Standort:

Sobald die Temperaturen passen, am besten nach draußen stellen. Und gerne in die pralle Sonne. Je mehr Sonnenstrahlen sie abbekommen, desto besser gefällt es ihnen. Wir haben hier das Glück, dass die Sonne – über das Jahr gerechnet – sehr oft scheint. Zudem stehen die beiden im geschützten Höfchen. Da ist der Standort für beide ganz gut.

Im Winter kommen sie rein. Da wir genügend Platz haben, überwintern sie in einem Raum, an dem die Raumtemperatur immer konstant niedrig (12-15 Grad) ist und die Pflanzen trotzdem genügend Licht abbekommen. So die Empfehlung. Ein Gewächshaus wäre natürlich optimal, aber bei uns halt nicht drin. Alternativ würde ich sie in einen hellen Flur stellen. Grundsätzlich: Hell und nicht zu warm.

Gießen:

Wer jetzt denkt: Ach, das sind Zitruspflanzen und die können Trockenheit ab, der irrt. Und zwar gewaltig! Besonders im Sommer ist es sehr(!) wichtig, dass sie regelmäßig gegossen werden. Und das auch nicht zu wenig. Grundsätzlich kann im Sommer ruhig der ganze Topf/Ballen richtig feucht sein. Je nach Temperatur und Sonneneinstrahlung muss ich Kummi alle zwei bis drei Tage versorgen.

Im Winter sieht es natürlich anders aus. Sobald die Pflanzen in ihr Winterquartier ziehen, werden sie auch weniger gegossen. Aufpassen ist angesagt. Der Wurzelballen sollte dabei aber nicht austrocknen, sondern ebenfalls (leicht) feucht gehalten werden. Dabei ist etwas Feingefühl gefragt – musste ich auch erst lernen.

Achtung: Nasse Füße bekommen mögen sie überhaupt nicht! Gerade im Winter ist dies sehr schwierig für die Pflanze. Lieber einmal mehr den Untersetzer ausleeren.

Grundsätzlich kann zu viel oder zu wenig Wasser zum Verlust der Blätter führen. Ebenso wenn der Winter-Standort zu dunkel ist. Persönlich habe ich noch keinen Unterschied beim Wachstum/Verträglichkeit zwischen Regen- und (kalkhaltigem) Leitungswasser feststellen können.

Düngen:

Sollten Zitruspflanzen gedüngt werden? Unbedingt! Und zwar relativ oft und lange. Beginnend im März bis Ende der „Draußen-“Saison wird bei uns gedüngt. Dazu wird Zitrusdünger aus dem Fachhandel und Menge nach Aufschrift verwendet. Grundsätzlich kommt für mich nur Bio-Zitrusdünger in flüssiger Form in Frage. Flüssigdünger ist für mich einfacher zu handeln und Bio versteht sich von selbst, da ich die Früchte schließlich auch genießen möchte.

Zu anderen Düngern (Langzeit/Stäbchen whatever) kann ich nichts sagen, habe ich nicht im Einsatz.

Umtopfen:

Eher selten, da sie nicht so schnell wachsen. Falls es doch einmal nötig sein sollte, dann einen Topf nehmen, der maximal zwei Größen größer ist. Und dabei auf die feinen Wurzeln achten. Diese sind für die Pflanze überlebenswichtig.

Grundsätzlich gilt hierbei, dass nur spezielle Zitruserde verwendet werden sollte. Versteht sich aber eh von selbst, denn es handelt sich schließlich um Zitrusfrüchte.

Persönlich bin ich ein Fan von Tontöpfen. Nachteil: Sie sind schwer(er). Vorteil: Naturprodukt und speichern somit etwas Wasser. Des Weiteren werden sie im Sommer nicht zu heiß und können die Temperatur besser regulieren. So mein Bauchgefühl und ohne Recherche wissenschaftlicher Studien. Da die Pflanzen im Winter eh nach drinnen kommen, besteht die Gefahr des Aufplatzens nicht.

Schneiden/Pflegen:

Normalerweise erfolgt ein Formschnitt auch so im März rum. Sagt man zumindest so. Wobei ich da recht flexibel bin. Den Kumquat-Baum habe ich auch schon im Sommer/Herbst geschnitten. Hat ihm nichts ausgemacht. Beppe habe ich bisher noch nicht geschnitten – der soll erst einmal weiterwachsen.

Grundsätzlich sollte man die Triebe vor der Entwicklung der Früchte kürzen. Kummi kann auch gerne einmal intensiv ausgeschnitten werden, um dann noch buschiger zu werden. Der ist in dieser Hinsicht relativ flexibel. Hauptsache er bekommt genug Wasser und Dünger.

Noch zu beachten:

Die Früchte vom Kumquat-Baum und auch von Beppe können mit Haut und Haaren (also so, wie sie sind) gegessen werden. Und immer mal wieder ein freundliches Wort an sie richten. Hilft vielleicht bei der Blüte. 😉

Falls Fragen sind, einfach melden – ihr wisst ja wo.

Update nach dem Einzug von Martha (Lilly) Gomez (Mexikanische Limette) und Flora Felicita (Zitrone Florentina):

Die „Zitrone Florentina“ ist relativ easy handzuhaben. Ähnlich zum Kumquat-Baum verträgt sie Temperaturen bis um die 0 Grad. Natürlich benötigt sie einen sonnigen Standort, möchte ab März gedüngt werden und sie benötigt relativ viel Wasser.

Die „Mexikanische Limette“ ist etwas komplizierter. Ähnlich Buddhas Hand mag sie keine Temperaturen unter 8-10 Grad. Kurzfristig ja, dauerhaft nein. Auch die Mexikanische Limette benötigt viel Wasser und einen sonnigen Standort. Je sonniger, desto besser. Gut zu wissen: Die Früchte sind normalerweise (in subtropischen Anbaugebieten) bis zur Ernte grün. Auf Grund der Temperaturschwankungen hierzulande nimmt die Frucht eine gelbe Farbe an. Das ist also keine Krankheit, sondern ganz normal.

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