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Noch einmal den Sommer genießen und eine schöne Runde wandern gehen. Aber wo? Nach kurzer Überlegung bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es diesmal nach Texel gehen soll. Kurzerhand haben wir einen schönen Campingplatz gebucht und das Auto ist gepackt.

Aber warum habe ich mir ausgerechnet die Niederlande zum Wandern ausgesucht? Da gibt es doch streckenmäßig gar keine Herausforderungen, oder? Das war auch mein erster Gedanke, doch als ich mir die Wanderrouten für den Urlaub herausgesucht habe, wurde ich eines Besseren belehrt! Texel ist eine sehr vielseitige Insel mit vielen einzigartigen Streckenabschnitten, die sich hervorragend zum Wandern eignen.

Für uns war es schon bei der Planung wichtig viel von der Insel zu sehen aber auch Ruhetage mit einzuplanen. Zu einem perfekten Urlaub gehört für mich auch faulenzen und einfach mal ein Buch lesen. Aber die Neugier war dann doch größer und es wurde schon für den ersten Tag eine lange Strandwanderung geplant. Der 30 Kilometer lange Nordseestrand befindet sich auf der Westseite der Insel und ist weitläufig und lädt zu herrlichen Wanderungen ein.

Die Insel

Die westfriesische Insel ist ganze 23,7 KM lang und 9,6 KM breit. Im ersten Moment klingt das nach recht wenig für einen ganzen Wanderurlaub, aber auf der Insel selbst gibt es viel zu entdecken. Die Landschaft auf Texel ist sehr vielfältig und kann in drei grobe Zonen unterteilt werden. Auf meiner Tour wollte ich also unbedingt alle dieser drei Zonen bewandern und erkunden.

Ankunft in De Koog

Wir haben uns früh am Morgen auf den Weg in unseren Wanderurlaub gemacht. Mir war es wichtig, dass wir nicht so spät auf Texel ankommen, damit wir die Gegend noch etwas erkunden können und auch prüfen können, ob unsere Wanderpläne so umsetzbar sind oder nicht. Also ging es um 7 Uhr morgens los. Ein paar Stunden später sind wir auch schon in Den Helder ankommen, von wo aus wir die Fähre nach Texel nehmen konnten.

Der Urlaub begann mit dem Einchecken auf unserem Campingplatz in De Koog. Das Zelt wurde aufgebaut und wir haben es uns gemütlich gemacht. Ein Glas Wein und so wurden Pläne für die nächsten Tage kontrolliert und verbessert. Mit unserem iPhone haben wir via Google Maps nochmal die Strecken verglichen und etwas angepasst. Da wir kein GPS-Gerät haben, haben wir unser Smartphone direkt gut aufgeladen, damit wir diese dann bei der Wanderung als Navigationsgerät nutzen können. Weil ich ein kleiner Angsthase bin, habe ich mir vor dem Urlaub noch passende iPhone 12 Hüllen gekauft. Jetzt habe ich eine stabile Hülle, mit der mein Handy nicht kaputtgehen sollte. Ich habe aber eine Hülle gefunden, die eine praktische Kordel hat. Die konnte ich mir während der Touren dann immer gut um die Schulter hängen. Mein Handy war so immer greifbar und trotzdem hatte ich die Hände frei.

Aber schon am ersten Abend mussten wir uns Sorgen um die anstehenden Wanderungen machen. Der Wetterbericht hatte sich plötzlich für die nächsten Tage geändert. Auf einmal hieß es, dass es eine Woche regnen wird. Noch am selben Abend fing das Unwetter an. Da ich aber manchmal auch ein extremer Glückspilz bin, hat sich das schlechte Wetter tagsüber für die Wanderungen verzogen und die Sonne kam raus.

Zone 1 – Die Westküste:

Dieser Abschnitt der Insel zeichnet sich durch einen extrem langen Strand aus, an dem ich einen mehrkettigen Dünengürtel bewundern konnte. Da das Wetter in den Niederlanden etwas wechselhaft ist, musste ich meine Kleidung entsprechend anpassen. Bei unserer Strandwanderung hatten wir Glück mit dem Wetter, da wir viel Sonne hatten. Durch den Wind habe ich gar nicht gemerkt, wie warm es war. Deswegen ist es immer ratsam, sich gut mit Sonnencreme einzucremen. Obwohl ich mich mehrmals eingecremt habe, hatte ich am Ende der Wanderung einen ordentlichen Sonnenbrand. Ich kann euch deshalb nur raten, viel Sonnencreme mitzunehmen und ggf. auch längere Kleidung und einen Hut zu tragen. So vermeidet ihr einen Hitzeschock und könnt den ganzen Tag weiter wandern.

Da eine lange Wanderung am Strand sehr anstrengend sein kann, war es mir wichtig, nicht nur die richtigen Schuhe mitzunehmen, sondern auch passende Socken. Damit ich mir keine Blasen durch den feinen Sand laufe, der zwangsläufig in die Schuhe gerät, habe ich auf herkömmliche Laufsocken gesetzt und nicht auf die etwas robusteren Wandersocken. Entgegen aller Zweifel hat das sogar sehr gut geholfen. Ich hatte zur Vorsicht aber natürlich auch Blasenpflaster dabei, die bei einer Wanderung niemals fehlen dürfen.

Für die erste Wanderung haben wir beschlossen, an der Südspitze der Insel zu starten, die auch De Hors genannt wird. An den niederländischen Stränden gibt es viele nette Cafés, Bars und Restaurants, die zu einer Pause einladen. Trotzdem habe ich ausreichend Wasser mitgenommen. Bei einer so langen Wanderung bei ungefähr 25 Grad sollte man mindestens 2 Liter Wasser pro Person dabei haben. Das klingt viel, aber es ist wichtig immer ausreichend zu trinken. Das hilft den Körper aktiv zu halten und man kann seine Wanderung viel besser genießen. Wir hatten uns dazu entschieden, jeden Kilometer einen guten Schluck Wasser zu trinken. Um das auch einzuhalten, waren die Pfähle am Strand sehr hilfreich. Diese gibt es über den ganzen Strand verteilt und stehen immer in einem Abstand von einem Kilometer zueinander.

An diesem Tag war der rote Leuchtturm im Norden von Texel unser Ziel. Der Leuchtturm ist ganze 150 Jahre alt und besitzt eine Aussichtsplattform, von der man einen wunderschönen Blick über Texel hat. Hier entstanden auch die Pläne für die folgenden Wanderungen. Zusammen haben wir uns dann dafür entschlossen eine Dünenwanderung zu machen und die Naturschutzgebiete, sowie den Wald und Dörfer von Texel etwas weiter zu erforschen.

Pünktlich zur Abenddämmerung waren wir dann wieder zurück auf dem Campingplatz. Ich liebe wandern sehr, aber noch mehr liebe ich es die Schuhe und die Strümpfe nach einem solchen Tag auszuziehen und die Füße hochzulegen. Jetzt konnten wir in aller Ruhe die nächsten Tagestouren planen. Aber erstmal war Ausruhen angesagt!

Zone 2 – Das Binnenland

Neben den atemberaubenden Stränden hat Texel noch vieles mehr zu bieten. Die sieben kleinen Orte auf Texel wollten natürlich auch entdeckt werden! Ich hatte mich dazu entschieden, die zwei wohl bekanntesten Orte der Insel zu Fuß zu erkunden. Von unserem Campingplatz ging es in die kleine Innenstadt von De Koog. In den kleinen Gassen gibt es viele gemütliche Restaurants und Cafés, in denen wir immer eine kleine Pause einlegen konnten. Da es gerade Ferienzeit war, war das Wandern in der Stadt selbst nicht so geeignet und hat auch nicht so einen riesigen Spaß gemacht. Der Weg von De Koog nach Den Burg war dann aber umso schöner. Die Route ist zwar nur ca. 8 KM lang, war aber trotzdem sehr schön. Wir hatten uns dazu entschieden, nicht die vorgeschlagene Route zu nehmen.

Ich habe eine Route rausgesucht, die uns bereits für einige Kilometer an einem Naturschutzgebiet entlanggeführt hat. Hier habe ich wieder mal gemerkt, warum ich wandern so liebe. Die Stille und die Umgebung waren einfach nur atemberaubend schön! Am Ende waren wir wieder gute 6 Stunden unterwegs und konnten wirklich schöne Ecken der kleinen Städtchen sehen.

Zone 3 – Nationalpark Duinen van Texel

Die nächste geplante Wanderung war einige Tage später im Nationalpark Duinen van Texel. So eine Wanderung kann ich sehr empfehlen! Nichts ist schöner als in hier zu spazieren und dabei die leicht salzige Seeluft zu genießen. Im Nationalpark Duinen van Texel haben wir viele weitere Wanderwege gefunden, die mit Pfählen markiert sind. Der Plan für die eigentliche Wanderung war also schnell verworfen und wir haben uns ganz spontan für eine andere Route entschieden. Bei unserer Wanderung durch die Wälder trafen wir auf behaarte Inselbewohner, Wildpferde und schottische Hochlandrinder. Zuerst habe ich mich ziemlich erschreckt, als plötzlich so ein großes Tier vor mir stand, aber dann war es einfach nur noch schön.

Später haben wir dann leider gemerkt, wie gut es ist einen gut gepackten Rucksack mit allen wichtigen Dingen für eine lange Wanderung dabei zu haben. Ich habe mich schon öfter gefragt, warum ich immer so viel „Zeug“ mitnehme, obwohl ich es nie brauche. Neben den üblichen Dingen habe ich zum Beispiel immer Feuchttücher und sehr viele Pflaster dabei. Diesmal war ich aber sehr froh, dass ich diese Sachen nicht zu Hause gelassen habe und mit etwas Wasser, Feuchttüchern und Pflastern weiterhelfen konnte. Denn nach ungefähr 3 Stunden haben wir einen verunglückten Fahrradfahrer mit seiner Frau gefunden. Er war auf dem sandigen Stieg ausgerutscht und ist ziemlich schlimm gefallen. Da weder er noch seine Frau etwas zum Reinigen der vielen blutigen Stellen dabei hatten, kam mein gut gepackter Rucksack sehr gut an. Mit den Feuchttüchern konnten wir die offenen Stellen reinigen und ihn im Anschluss mit Pflastern versorgen. Er war natürlich dankbar und ich war froh, dass ich ihm helfen konnte. Nachdem wir ihn etwas aufgepäppelt hatten, konnte er mit seiner Frau zum Arzt fahren, um sich einmal durchchecken zu lassen. Dieser Unfall hat mir gezeigt, wie wichtig es ist einen Rucksack mit diesen Dingen dabei zu haben, nicht nur für mich, sondern auch für andere! Ich werde meinen gepackten Rucksack also auch in Zukunft immer dabei haben!

Nach diesem Zwischenfall haben wir uns dann auf den weiteren Weg in ein weiteres Waldgebiet gemacht. Natürlich wollte ich auch die zwei Gebiete „Dennenbos“ und „Krimbos“ sehen. Wir sind stundenlang über verschiedene Wanderwege gelaufen. Überall haben wir Hochstände gesehen. Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen, mir das Panorama von einem der Hochsitze anzusehen. Für unseren “Waldtag” haben wir uns einen ziemlich warmen und sonnigen Tag ausgesucht. Der Wald hat aber eine sehr willkommene Abkühlung geboten.

Neben den Wäldern laden aber auch die Naturschutzgebiete zu ausführlichen Wanderungen ein. Das Naturgebiet „De Slufter“ war besonders schön, da es das einzige Naturgebiet in den Niederlanden ist, das von der Nordsee unbegrenzt ist. Nach einer Sturmflut kann es passieren, dass die komplette Lagune überschwemmt ist. Einen kleinen Eindruck davon konnten wir sogar erhaschen, da es in den Nächten immer sehr viel geregnet hat und auch sehr stürmisch war. So hat sich über die Jahre in De Slufter ein Naturgebiet mit Prielen und Salzwiesen voller lila blühendem Strandflieder entwickelt. Wunderschön und absolut sehenswert!

Durch die vielseitige Landschaft und die tollen und auch teilweise extra ausgebauten Wanderwege kam mir die Wanderung gar nicht so lang vor. Am Ende des Tages waren wir fast 10 Stunden unterwegs und hatten ungefähr 35 Kilometer auf der Uhr. Erschöpft und glücklich sind wir wieder zu unserem Zeltplatz zurückgelaufen und haben die vielen tollen Eindrücke Revue passieren lassen.

Mein Fazit:

Insgesamt waren wir 9 Tage auf Texel und wir haben diese Zeit wirklich gut genutzt, um sehr viel zu sehen und zu erleben. Durch die sehr abwechslungsreiche Umgebung und die tollen Landschaften kann ich einen Urlaub auf Texel nur empfehlen!

Texel bietet tolle Möglichkeiten für Wanderungen am Strand, in Wäldern, in den Dünen und in Naturgebieten. Obwohl ich ein richtiger Strand Fan bin und mich vorab eigentlich nur auf die Strandwanderungen gefreut habe, muss ich zugeben, dass mich die vielfältigen Landschaften auf Texel auch sehr beeindruckt haben.

<Text und Bilder von huellendirekt.de>

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