Schneeschuhwandern im Tennengau bzw. Salzburger Land

Im Salzburger Land war ich ja schon das ein oder andere Mal unterwegs, am schönen Hochkönig oder im entschleunigenden Lungau. Nun wurde ich wieder eingeladen, und zwar in den Tennengau. Genauer gesagt nach St. Martin im Tennengebirge. Ganz ehrlich, ich musste mich vorher erst einmal informieren, wo genau das Tennengau überhaupt liegt. Kurz gesagt: Immer der Tauernautobahn (A10) entlang und dann links abbiegen. Gesagt, getan! Persönlich gefällt mir die Strecke. Fahrgefühl fast wie an der Ligurischen Küste nur ohne Meer, dafür mit Schnee. Jedenfalls Mitte Januar.
Nach Abfahrt von der Autobahn ging es weiter auf der Bundesstraße: Die Schneehöhe passte sich ganz langsam an. Will heißen, dass es nach und nach immer mehr Schnee gab. Das endgültige Ziel war der Alpengasthof Lämmerhof, der im Lammertal (einem Seitental des Tennengebirges) liegt. Laut Navi also von der Bundesstraße abfahren und zack, gleich waren noch einige Zentimeter mehr Schnee vorhanden. Half aber nichts, denn das Ziel war noch nicht zu sehen. Also immer weiter im Text, bzw. musste ich zwischendurch zusätzlich das Navi auf dem Smartphone anwerfen. Es wurde nämlich noch weißer, die Straße noch etwas enger und der Schnee immer höher. Ich war skeptisch, ob ich wirklich noch richtig lag. Zwei Navis konnten aber schließlich nicht irren und Schneeerfahrung mit dem Auto hab ich, also immer weiter. Nach einer Brücke ging es rechts zum Lämmerhof, Auto parken – „Sie haben Ihr Ziel erreicht“. Viel Schnee, schön ruhig und mitten in herrlicher Landschaft! Der erste Gedanke war „Ja, das könnte mir sehr gut gefallen“. Und natürlich musste ich sofort los, die Umgebung bei einem kleinen Spaziergang erkunden.

Die Region begrüßte mich mit strahlendem Sonnenschein. Das sollte sich in den nächsten Tagen ändern. Dazu aber später mehr. Mich macht ja die Kombination aus Bergen und Schnee sehr glücklich.
Am Abend, bei einem leckeren Essen im Alpengasthof, lernte ich die Gruppe näher kennen und wir wurden in das Programm der folgenden Tage eingeweiht. Ich freute mich schon, denn eine Schneeschuhwanderung war gleich der erste Punkt auf dem kommenden Tagesprogramm. Auch wenn ich im Inneren ein Schneekind bin, eine Schneeschuhwanderung hatte ich bis dato noch nicht gemacht. Der nächste Tag kam und nach einer kurzen Einweisung hieß es „ran an die Teller“ (Schneeschuhe). Die ursprüngliche Route konnte wegen der hohen Lawinengefahr nicht begangen werden, denn es hatte die ganze Nacht weiter geschneit. Was mich zu Beginn etwas verwundert hat, denn das Lammertal liegt auf ca. 950 Höhenmetern und somit doch gar nicht so hoch, für Alpenverhältnisse. Die Gebirgszüge in der Umgebung machen es aber möglich, denn sie wirken quasi wie ein Trichter und irgendwo muss der Niederschlag ja schließlich hin. Eine Ausweichroute für unsere Schneeschuhtour war jedenfalls schnell gefunden.

Der kleine Rundweg war einfach nur traumhaft. Wir haben viel gelacht und auch viel gelernt. Stichwort „richtiges“, d.h. kraftschonendes, Gehen im Tiefschnee oder auch Infos zur Lawinenrettung. Diese Stille im Wald, nur die Natur und sonst nichts ist einfach genial!
Allerdings auch etwas anstrengend. Und genau zum richtigen Zeitpunkt tauchte dann <ganz merkwürdigerweise> ein Berghof auf. Und wie es der Zufall will, gab es dort auch ein leckeres traditionelles Mittagessen. Der Gasthof Wildau befindet sich in Familienhand und wurde bereits um 1241 erstmals erwähnt. Die ganze Familie Quehenberger ist mit Leib und Seele dabei. Wir durften eine kleine Weinverkostung im uralten Gewölbekeller genießen, anschließend in den Schnapskeller und zum Abschluss noch einen Blick in die originalen Gästezimmer von damals werfen.

Wenn wir nicht noch einen weiteren Programmpunkt gehabt hätten, wären wir vermutlich noch lange in den verschiedenen Räumen verweilt. So ging es aber sportlich weiter, Rodeln war angesagt. Das ist im Nachbarort Abtenau (Karkogels) bestens möglich. Die Gondel bringt Mensch und Maschine (also den Rodel) schnell nach oben, so dass es ganz leicht möglich ist, mehrfach die Strecke zu genießen. Was wir natürlich auch in Anspruch nahmen, versteht sich ja von selbst!

Nach dieser Aktion ging es zurück zum Lämmerhof. Frisch machen und später mit einer Gesamtleistung von 2 PS durch herrliche Winterlandschaft zum Abendessen gleiten. Wir wurden direkt vor unserem Domizil von zwei Kaltblütern samt Kutsche empfangen. Gleichmäßiges Hufgetrappel, Atmen der Pferde, viel Schnee, kuschelige Decken und idyllischer Wald – man musste nicht viel reden, sondern vor allem genießen. Für den Rückweg gab es zwei Varianten, eine schnelle (Taxi) oder die gemächlichere per Pferd. Selbstverständlich wählte ich die Kutsche, wie oft kommt man schon in den Genuss?! Romantikgedönse hin oder her, herrlich wars!

Zwischenbericht vom Wetter: Natürlich hat es (mit wenigen kleinen Unterbrechungen) den ganzen Tag geschneit und auch in der Nacht sollte es noch weiter schneien. Was das dann für Tag 2 hieß, erfahrt Ihr in Kürze hier.

In Kooperation mit dem Tourismusverband Salzburger Land – vielen Dank!

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