Hamburg, diese Stadt im hohen Norden, ist für uns Franken ja ziemlich weit weg und fast schon ein Teil Südschwedens. Nein, das ist jetzt überhaupt nicht negativ gemeint, sondern eher im Gegenteil. Denn Schweden ist ein sehr schönes Land, mit super freundlichen Menschen und einer tollen Kultur – ich sag nur ein Beispiel: das „Jedermannsrecht“. Gut, dieses gibt es in Hamburg natürlich nicht, aber dennoch hat Hamburg für mich schon im ein oder anderen Punkt Ähnlichkeit mit Schweden. Der Urhamburger ist sowieso sehr sympathisch, denn er ist – wie der Franke auch – kein Freund vieler Worte.
Da der letzte Besuch im hohen Norden schon wieder viel zu lange her war, wurde es also mal wieder Zeit für eine Hamburgvisite. Die Anreise verlief dank Deutscher Bahn ohne Probleme und viel schneller, als mit dem Auto möglich. Gut, der Zug war gerappelt voll. Mehr als das. Aber dank Reservierung auch kein Thema. Apropos Zug, kennt Ihr den Kinder-ICE der Deutschen Bahn? Richtig cool, oder?
Dieses Mal stand Hamburg als Tourist auf dem Programm und ohne großartige Termine. Gut, ein Termin war geplant, aber auch eher privat, dazu jedoch mehr weiter unten im Text.
Was muss man als Touri denn in Hamburg alles sehen bzw. machen? Wir gingen das total entspannt an, da es ja nicht der erste Besuch in der Stadt war. Und auch das Wetter spielte mit, man mag es kaum glauben, 3 Tage Hamburg – 3 Tage Sonnenschein! Das hieß natürlich vor allem: raus an die frische Luft. Zu Beginn stand, ganz klar, das Fischbrötchen! Wir hatten uns bereits Tage vorher darauf gefreut und man kann sich durchaus in einen Fischbrötchenheißhunger reden. Ja, das geht wunderbar! Also angekommen, Gepäck im Hotel abgeladen und ab zu den Landungsbrücken und zur Brücke 10.
Bei dem einen Fischbrötchen blieb es natürlich nicht. So gab es Sonntag früh eines auf dem Fischmarkt, den ich persönlich das erste Mal besucht habe. Irgendwie hatte ich es vorher noch nie geschafft, Schande über mich. Deshalb ging es auch am nächsten Morgen gleich um 6 Uhr los. Erst Fischmarkt (mit besagtem Fischbrötchen) und anschließend durch den alten Elbtunnel zum Aussichtspunkt auf die andere Seite. Der alte Elbtunnel ist ja schon ein imposantes Bauwerk, welches Otto Stockhausen Anfang des 20. Jahrhunderts mit seinem Team auf die Beine stellte, besonders die Autoaufzüge sind faszinierend.
Für den Tag hatten wir bereits ein Ticket für die Öffis gezogen (Tageskarte) und konnten somit auch Fähre fahren. Was natürlich prädestiniert für eine Fahrt durch den Hafen war; mit der Fähre Nummer 62 ablegen an den Landungsbrücken, beim nächsten Stopp den Museumshafen Oevelgönne besichtigen und zurück über Finkenwerder.
Es war zwar noch sehr früh am Morgen, doch der Museumshafen hatte schon geöffnet und nach einem kurzen Pläuschchen mit der netten ehrenamtlichen Helferin (inklusive selbst gebackener Kekse) wurde das Feuerschiff „Elbe 3“ besichtigt. Ein kleiner, aber feiner Museumshafen mit einigen alten Schiffen (übrigens alle noch fahrbereit).
Kommen wir aber nun zum eigentlich Grund der Reise, der überhaupt erst den Anstoß gab, mal wieder in den Norden zu tuckern. Das Wohnzimmerkonzert bei den lieben Frostis. Eigentlich braucht man keinen Anlass, um irgendwas zu feiern und Freunde zu treffen. Ob neue Wohnung, Freundschaft oder das schöne Wetter, Hauptsache es wird gefeiert! Und das Ganze mit einem kleinen, feinen, privaten Wohnzimmerkonzert von Rasmus Hoffmeister, besser geht es nicht.
Klasse Typ mit einer sehr guten Stimme. Hört ihn Euch bei Gelegenheit mal selbst an. Ein sehr schöner Abend mit tollen Leuten, leckerem Essen, coolen Drinks und natürlich auch guter Musik und überhaupt. Sollte man viel öfter machen! An dieser Stelle ein dickes „Dankeschön“ an die Gastgeber!
Leider geht so ein kurzer Städtetrip immer viel zu schnell vorbei. Allerdings mussten wir vorher noch das neue Wahrzeichen, die Elbphilharmonie, besuchen. Sie hat uns eh schon die ganze Zeit „verfolgt“, sei es vom Hafen aus, aus der Speicherstadt oder von den Landungsbrücken. Man hat sie überall gut im Blick. Aus der Nähe ist es schon ein sehr wuchtiges Gebäude, ganz zu schweigen von der Innenansicht. Apropos Innen – aktuell ist die Elbphilharmonie kostenfrei begehbar. Mit einem Plaza-Ticket, das es am Automaten oder im gegenüberliegenden Besucherzentrum gibt (kein Anstehen und auch keine Wartezeit), sind wir auf der gebogenen Rolltreppe nach oben gefahren. Auf ca. 37m Höhe hat man dann einen sehr guten Blick über die Stadt, einmal rund um das ganze Gebäude. Sehr zu empfehlen, aber am besten nicht unbedingt am Wochenende.
Ein tolles verlängertes Wochenende mit vielen Highlights und perfektem Wetter. Man munkelt übrigens, dass die Hamburger nur immer über ihr schlechtes Wetter reden, damit nicht ganz so viele Touristen die Stadt überfluten. 😉
Hamburg, wir sehen uns bald wieder!
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