Landschaft Richtung Wieskirche - Pfaffenwinkel

Nach der ersten Etappe der „Wilden Flüsse“-Route auf unserem Pilgerwanderweg ging es nach einem leckeren Frühstück auf zu Etappe Nummer 2. Wir waren schließlich noch nicht am Ende unserer Pilgerreise! Die zweite Tagesroute der Westschleife verläuft über 14,9 km und angepeilte 4:15 Stunden von Rottenbuch über den Wildsteig bis hin zum UNESCO-Weltkulturerbe Wieskirche bei Steingaden. Wettertechnisch konnten wir uns nicht beschweren, denn nun erwartete uns strahlendes Herbstwetter. Der Pfaffenwinkel zeigte sich von seiner besten Seite! Also auf, Wanderschuhe angezogen und raus an die frische (und kühle) Luft – gesagt, getan.
Endlich zeigten sich auch die Alpen und ich war voll und ganz zufrieden. Ein Leben ohne Berge ist schließlich möglich, aber sinnlos. Weiter ging unser Weg über Wiesen und Felder, vorbei an Kühen und durch herrliche Herbstlandschaft.

Da wir sind uns noch immer beim Pilgern befanden, wurden einige Sehenswürdigkeiten und Highlights am Wegesrand genauer unter die Lupe genommen. Darunter zum Beispiel die Lourdes-Grotte in Wildsteig. Aber auch auf die Umgebung bzw. die Natur wurde geachtet. Wer aufmerksam wandert, der bekommt mit etwas Glück einen Milan zu sehen. Auch das gehört zum Pilgern dazu.

Zu unserem Zwischenziel, der Wieskirche, war es nicht mehr weit Die übrigens mit vollständigem Namen „Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies“ heißt. Bleiben wir doch lieber bei der Kurzform. Die „Wies“ gilt als eine der schönsten Rokokokirchen Deutschlands. Man kann ja sagen, was man will, aber das Gebäude ist schon sehr beeindruckend. Wir bekamen zudem noch eine interessante Führung vom Wiespfarrer und als besonderes Schmankerl ein ganz privates Orgelkonzert. Ich muss schon sagen, dass das etwas wirklich ganz Besonderes ist. Erstens die Akustik, dann natürlich der Ort aber auch die Umstände im Rahmen unserer Pilgerwanderung. Ideal zum „runterkommen“.

Nach einer Stärkung im benachbarten Gasthof Schweiger (übrigens sehr, sehr leckeres Essen) ging es weiter. Der zweite Teil der Tagesetappe mit dem Endpunkt Klostergarten St. Johannes wurde noch erpilgert. Auch hier führte uns der Weg durch die wunderschöne Natur. Wer schon einmal in Nordschweden war bzw. Teile vom Kungsleden (in Lappland) erwandert hat, wird sich hier sehr wohl fühlen. Denn der Brettleweg führt durch ein einzigartiges Hochmoorgebiet mit dem Namen „Wiesfilz“. Gedanklich war ich sofort wieder in Schweden! Traumhaft!

Nach der Besichtigung des Klostergartens an unserem Zielpunkt in Steingaden (ich sage nur: Schnittlauch geht immer!) stand eine abendliche historische Stadtführung auf unserem Programm. Wir waren zwar den ganzen Tag auf den Beinen und laut Plan waren es fast 15 Kilometer, doch eine Stadtführung geht immer! Ein schöner Abschluss unserer Pressereise.

Zusammenfassend zur kleinen Pilgertour kann ich sagen: Pilgern ist Anschauungssache, nicht für jeden ist der „spirituelle“ bzw. religiöse Ansatz etwas. Aber es kann beim Pilgern jeder seinen eigenen Weg finden bzw. gehen. Wie heißt es so schön „Alles kann, nichts muss“. Für mich persönlich war es einmal ein etwas anderes Erlebnis und eine neue Erfahrung. Sicherlich ist es immer gut, sich mal auf sich selbst zu konzentrieren und zur Ruhe zu kommen. Schritt für Schritt aufmerksam durch schöne Landschaft zu wandern, ist sowieso nie verkehrt. Und der Pfaffenwinkel bietet hierfür die besten Voraussetzungen. In diesem Sinne!

 In Kooperation mit der Region Pfaffenwinkel – Herzlichen Dank!

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One response

  1. Ich fand es sehr schön zu pilgern. Allerdings war es für mich nicht mehr als wandern. Es ist schön, wenn man in seinem eigenen Tempo vorankommen kann und nicht ständig die Uhr im Blick hat.

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