Es war einmal in den Karawanken – der Panoramaweg Südalpen (Teil 2)

14. Juli 2019 | Keine Kommentare | Schlagwörter: , , , , , ,

Nach vielen herrlichen ersten Eindrücken rund um den Panoramaweg Südalpen ging es für uns weiter in das Herz der Karawanken. Zunächst waren wir vorwiegend in der Region Villach unterwegs, nun wechselten wir in die Region Carnica Rosental. Als erstes Ziel stand die Tscheppaschlucht südlich von Ferlach auf dem Programm. Tiefe Schluchten, steile Felsen, Wasserfälle und außergewöhnliche Pflanzen, alles was das Wanderherz begehrt. Und richtig angenehm zu begehen bei hochsommerlichen Temperaturen.
Unser Begleiter, Herbert Jesenko, kennt die Schlucht in- und auswendig, denn er war quasi der Initiator der Schlucht als Touristenattraktion. Er kennt die Tragkraft der „Brücke der Freundschaft“, seltene in der Schlucht wachsende Pflanzen und weiß, wo noch ein verlassenes Fahrzeug aus dem 2. Weltkrieg zu finden ist. Außerdem hat er zahlreiche Geschichten (u. a. auch aus dem Himalaya) auf Lager.

In der Schlucht gibt es ein ausgeklügeltes Rettungssystem. Sie ist in verschiedene Abschnitte unterteilt, die unterschiedlich farblich gekennzeichnet sind. So weiß ein Rettungsteam sofort, wo sich der Verletzte befindet, falls einmal etwas passieren sollte. Kleinigkeiten die einem Besucher vielleicht nicht sofort ins Auge fallen, die aber äußerst hilfreich sind. Durch die Tscheppaschlucht verlaufen verschiedene Wege mit Brücken, Stegen und der ein oder anderen Leiter. Alles super gesichert, aber festes Schuhwerk ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Persönlich liebe ich ja Geschichten über solch regionale „Urgesteine“ wie Herbert. Er kennt sich nicht nur in den Karawanken aus, sondern war auch schon in Nepal unterwegs. Und das zu einer Zeit, wo nur wenige an Höhenbergsteigen gedacht haben und Expeditionen nicht mit heutigen vergleichbar waren. Der Annapurna I und Nanga Parbat waren seine zwei Achttausender. Kleiner Tipp: Vielleicht könnt Ihr ihn in der Schlucht einmal selbst kennenlernen, ansonsten in sein Buch „Bergerlebnisse – in den Karawanken und anderswo“ schauen.

Wenn man schon in der Gegend ist, darf ein Blick ins schöne Bodental nicht fehlen. Ein kleines, aber sehr feines Hochtal. Ein Highlight dort ist das bekannte Meerauge. Wissenschaftlich gesehen handelt es sich um ein sogenanntes „Toteisloch“, in der Eiszeit durch einen Gletscher entstanden, doch vielleicht ist es auch eine Verbindung zu einem anderen See? So soll (vor langer Zeit) ein Ochsengespann hineingefallen und an einer ganz anderen Stelle wieder zu Tage gekommen sein.

„Einst sanken zwei Ochsen mit Wagen und Heu
– in die Tiefe – es war in Sekunden vorbei.
Nichts zeugte vom Unglück, vom finsteren Grauen.
Nicht die Welle, die kleinste konnt’ das Auge erschauen.
Erst Wochen danach und jenseits der Höh’
trieb das Ochsenjoch drüben im Veldeser See!“

So erzählt man sich die Sage vom Meerauge. Man weiß es nicht…

Durch die türkisblaue Wasserfarbe und die aufsteigenden Blasen hat das Meerauge eine sehr beruhigende Wirkung und ist ein idealer Ort, um die Gedanken schweifen zu lassen. Selbst ausprobiert und für sehr gut befunden! Früher lebten die Einwohner im Bodental fast ausschließlich von Land- und Forstwirtschaft, heute noch zum Teil erkennbar an den vielen wasserbetriebenen Hausmühlen. Heutzutage ist das Bodental touristisch erschlossen und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und leckeres Essen! Wir kehrten im Gasthaus Bodenbauer ein und genossen einen sehr leckeren Schweinsbraten!

Bekanntermaßen führt der Panoramaweg Südalpen an der Grenze zwischen Österreich und Slowenien entlang. Daher ging es für uns auch im Anschluss wieder in das Nachbarland Slowenien. Ursprünglich geplant war eine Tour mit dem E-Bike in das nahegelegene Tržič, doch die Wetterlage war etwas angespannt. Somit ging es per Bus über den Loiblpass. Was mir gerade einfällt: Man (= ich) sollte vielleicht einmal mit einem passenden Fahrzeug (= Sportwagen) über die verschiedenen (= alle) Pässe in der Region fahren. Wäre eine Überlegung wert, denn die Gegend ist äußerst verlockend!
In Tržič selbst erwartet uns bereits Schuhmacher Matej Slapar in seinem Unternehmen ProAlp (die deutsche Seite ist aktuell noch in Arbeit). In seinem Betrieb werden (Wander-)Schuhe noch in Handarbeit und ganz individuell bzw. auch nach Maß angefertigt. Neben Wanderschuhen werden neuerdings auch Barfußschuhe hergestellt. Selbstverständlich ebenfalls ganz individuell nach Kundenwunsch. Bei Matej bzw. seinem Unternehmen gibt es keine Probleme, sondern nur Lösungen. Und das zu einem fairen Preis. Die Produktionsdauer eines maßgefertigten Schuhs beträgt ca. eine Woche. Allerdings kann es sein, dass ihr ein bisschen warten müsst, denn erst einmal sind meine zukünftigen Schuhe an der Reihe.

Tržič hat übrigens eine sehr lange Schuhmacher-Tradition. Diese waren früher fast in jedem Haus zu finden, es galt als die Schuhmetropole Ex-Jugoslawiens. Ein paar Handwerker vor Ort gibt es noch, die die Tradition hoffentlich weiter fortführen. Informationen zum Schusterhandwerk (und zu weiteren Handwerkern aus der Region) findet Ihr im örtlichen Museum. Im Übrigen die umfangreichste Ausstellung des Schusterhandwerks in ganz Slowenien, aber auch eine Skiausstellung ist hier zu finden.

Zu Tržič gibt es ebenfalls eine Sage. Und zwar handelt sie von einem Drachen, der in den Bergen geboren wurde. Als er ausgewachsen war, teilte er den Berg Košuta und die ansässigen Bewohner flüchteten ins Tal. Als sie nicht mehr weiter konnten, ließen sie sich nieder und zack – das heutige Tržič war geboren.

Zu angebrochener Stunde musste etwas zu Essen her. Also ging es zum nahe gelegenen Gasthof Karavla, wo uns ein erstens (wieder) sehr leckeres und zweitens (wieder) sehr üppiges Essen erwartete. Allerdings dürft ihr mich jetzt nicht nach dem Namen der Gerichte fragen. Was sicher ist: Es handelte sich um eine regionale Spezialität. Und wichtig nach dem Essen: Den Schnaps nicht vergessen!

Zum Abschluss unserer Pressereise warfen wir nochmals einen Blick auf den Panoramaweg Südalpen. Am Ufer der Drau (übrigens ein Radfernweg) hat man einen genialen Blick auf die Karawanken und den Verlauf des Panoramawegs.

Und als letztes Highlight bzw. eine weitere Unternehmung am Rande des Panoramawegs stand ein Besuch im Technikmuseum Historama Ferlach auf dem Programm. Auf den ersten Blick ein kleines Museum, sobald man allerdings die Räumlichkeiten betritt, wendet sich das Blatt um 180 Grad. Das Verkehrsmuseum – übrigens das zweitgrößte seiner Art in ganz Österreich- zeigt die unterschiedlichsten Fortbewegungsmittel. Eine Flugmaschine aus dem Jahr 1913 ist ebenso dabei, wie verschiedene Züge, Straßenbahnen und Autos aus vergangenen Tagen.

Wie Ihr seht, rund um den Panoramaweg Südalpen gibt es unzählige Möglichkeiten und Aktivitäten zu entdecken. Wir konnten einen kleinen Auszug davon genießen und waren alle sehr begeistert. Was vermutlich daran liegt, dass für jeden etwas geboten ist.

Der Dank gilt allen Partnern vor Ort, der Region Villach und der Region Carnica-Rosental für die Einladung! Und auch der Europäischen Union, welche solche Projekte ins Leben ruft. Bis 2020, auf mich warten ja noch einige Etappen…

Es war einmal in den Karawanken – der Panoramaweg Südalpen (Teil 1)

28. Juni 2019 | 4 Kommentare | Schlagwörter: , , , , , ,

Vor kurzem ging es für mich wieder einmal nach Kärnten. Im südlichsten Bundesland Österreichs war ich bereits in den vergangenen Jahren zu Besuch. Habe dort einen Teil der Slow Trails erkundet und konnte den Hüttenkult genießen, der aktuell übrigens auch wieder läuft.

Diesmal lockten die Region Villach und die Region Carnica-Rosental in die Karawanken. Die Karawanken (falls noch unbekannt) sind ein Grenzgebirge zwischen Österreich und Slowenien mit einer Höhe von knapp über 2000m. Hier verläuft der Panoramaweg Südalpen, ein Weitwanderweg, der hüben und drüben der Grenze entlang geht. An dieser Stelle kann ich Euch schon mal verraten, dass wir in diesem Jahr noch einen weiteren „Grenzgänger“, nämlich im Allgäu, erkunden werden. Diese grenzüberschreitenden Projekte, sowohl im Allgäu wie auch hier in den Karawanken, werden von der Europäischen Union gefördert und stärken den Austausch zwischen den Ländern. (Wer mehr über das Programm mit dem Namen „Interreg“ erfahren möchte, gerne hier entlang.)
Gerade in den grenznahen Regionen ist eine Zusammenarbeit wichtig, denn z.B. die Natur macht auch keinen Halt, nur weil irgendwo ein Schlagbaum steht. Man könnte jetzt unglaublich viele Beispiele nennen, in meinen Augen gehören Grenzen der Vergangenheit an!
Aber kommen wir zurück zum „Panoramaweg Südalpen“. Ziel unserer Pressereise war, einen Teil des Weges und die Umgebung auszukundschaften. Landschaften, Aktivitäten und kulinarische Genüsse – da gibt es einiges zu entdecken!

Zu Beginn erst einmal ein paar Hardfacts. Der Weitwanderweg ist insgesamt 230km lang und in 17 Tagesetappen unterteilt. Er führt über Almen, kleine Kuppen aber auch über schroffe Gipfel. Jeder kommt somit auf seine Kosten und grandiose Aussichten sind garantiert. Und hey, man muss nicht alle 17 Etappen an einem Stück gehen. 4-5 Tagesetappen reichen manchmal völlig aus.

Übersichtskarte:

Unser Ausgangspunkt für die ersten Tage war der Faaker See in der Region Villach. Eine herrliche Gegend! See und Berge, was will man mehr? Der Mittagskogel ist immer im Blickfeld und wartet nur darauf, bestiegen zu werden. Er liegt übrigens auch auf einer Etappe des Panoramawegs.
Wir waren im Hotel „Das Moser“ untergebracht. Gemütlich, inhabergeführt und mit direktem Zugang zum See. Wer sich für Kunst interessiert, ist hier auch genau richtig. Denn im Hotelgebäude befinden sich einige Gemälde und auch außerhalb sind Kunstwerke zu bestaunen. Aktuell werden leckeres Frühstück und Kaffee + Kuchen angeboten, aber vielleicht wird das kulinarische Angebot demnächst wieder ausgeweitet. Apropos Essen: Bitte unbedingt die verschiedenen Eissorten testen!

Nach einem leckeren Mittagessen mit Produkten aus der Region ging es für uns auf eine kleine, gemütliche Wandertour. Zuerst via Sessellift Richtung Dreiländereck, um anschließend – immer an der Grenze entlang – zum Wurzenpass zu wandern.
Am Wurzenpass, in waldreicher Umgebung, erwartete uns der nächste Programmpunkt. Wir wechselten von zwei Beinen auf einen 6×6 Steyr-Puch Pinzgauer vom nahegelegenen Bunkermuseum. Mit diesem ging es dann auch direkt zum Museum. Über Stock und Stein versteht sich. Oben angekommen und nach einer kurzen Einführungsrunde durch einen Bunker hieß es wieder „aufsitzen“, dieses Mal in einen Schützenpanzer Saurer/Steyr-SPzA1. Der Betreiber des Museums, Mag. Dr. Andreas Scherer, war selbst zu Zeiten des kalten Kriegs Kommandant und kennt somit quasi jeden Stein in der Gegend. Wer jetzt allerdings denkt „Geil, Panzer und Geballer!“ ist hier fehl am Platz. Das Museum ist gedacht als Mahnmal gegen Krieg und für ein friedliches, vereintes Europa. Etwas, was Andreas sehr gut vermittelt, genau wie die Zeitgeschichte am Originalschauplatz im Dreiländereck.

Apropos Grenze – diese wurde im Anschluss zum ersten Mal (fast unbemerkt) überquert. Von Österreich nach Slowenien ging es in das Bergsteigermuseum in Mojstrana. Persönlich war es mein allererster Besuch in Slowenien und mein allererster Besuch in einem Bergsteigermuseum. Wer sich für die Geschichte der Berge interessiert, sollte sich einen Besuch nicht entgehen lassen! Und wer noch nicht genug vom Bergsteigen hat, leiht sich eine Kletterausrüstung (im Museum erhältlich) und begeht den Klettersteig ganz in der Nähe.

Was in Slowenien nicht fehlen darf: Die Gastfreundlichkeit, das gehaltvolle und super leckere Essen und im Anschluss vielleicht noch ein Schnaps. Nach einem langen Tag müssen die Gelenke schließlich ordentlich geschmiert werden. Wir waren im Gasthaus Psnak, und mit hervorragenden Spezialitäten und spannenden Eindrücken endete der erste Tag unserer Pressereise.

Am nächsten Tag ließ sich die Sonne wieder blicken und mit einem ausgedehnten Frühstück auf der Terrasse des Hotels begann der Tag mehr als vielversprechend – immer mit dem Faaker See im Blickfeld.

Dieses Bild entstand auf der Taborhöhe direkt über dem Faaker See und der Burgarena Finkenstein. Was wiederum selbstverständlich am Panoramaweg liegt. Zum einen ist die Aussicht grandios, des Weiteren bietet ein Hochseilgarten mit unterschiedlichen Routen und Schwierigkeitsgraden jedem etwas zum Auspowern. Höhe ist ja nicht so meins und deshalb testete ich lieber den Bogenschützen-Parcours. Eine weitere Premiere für mich, das erste Mal einen Sportbogen auszuprobieren. Aber hey, das macht riesigen Spaß! Was soll ich sagen, das Abendessen hätte ich erlegt. Auf der Taborhöhe hat die ganze Familie ihren Spaß, bin ich mir zu 100% sicher!

Wer es nicht so sportlich mag, der sollte unbedingt den Zitrusgarten direkt in Faak am See besuchen. Michael Ceron hat seinen Garten mittlerweile so ausgebaut, dass er über 280 Arten von Zitrusgewächsen aus aller Welt beheimatet. Aber nicht nur das, sondern diese pflegt, hegt und züchtet er OHNE Chemie! Es handelt sich um dem ersten und einzigen biozertifizierten Zitrusgarten Österreichs. Und vielleicht sogar Europas!

Als Kumquat-Fan (ein kleines Exemplar steht ja bei uns im Höfchen) geht mir das Herz auf. Eins ist sicher, irgendwann kommt mir ein Baum (vielleicht sogar ein Exemplar von „Buddhas Hand“) ins Haus.

Die Burgarena Finkenstein ist als Ausflugsziel ebenfalls sehr zu empfehlen. Sowohl kulturell gesehen mit vielfältigen Veranstaltungen, aber auch als Tagesziel mit grandioser Aussicht über die Region am Faaker See.

Unser Tag war allerdings noch nicht zu Ende, sportlich ging es weiter. Am Baumgartnerhof bzw. der Baumgartnerhöhe auf 919 m Seehöhe wurden zwei neue Flow- und Naturtrails eröffnet. Für die Radler unter uns: Bestens präparierte Mountainbike-Strecken mit garantiertem Spaßfaktor. Trotz etwas Respekt vor der Strecke wurde sie getestet. Mit dem E-Mountainbike ging es bis ganz nach oben (ein Traum) und anschließend natürlich auch wieder (ohne „E“) nach unten.

Insgesamt gibt es zwei neue Strecken: Eine für Anfänger und eine für Fortgeschrittene. Und beide machen enorm viel Spaß! Auch wenn Oberschenkel und Handgelenke anschließend etwas „meckern“, am liebsten wäre ich nochmals gefahren. Übrigens: An diesem Projekt ist deutlich zu erkennen, wie klasse vor Ort zusammengearbeitet wird, um Lösungen zu finden. I like!
Nach einem leckeren Abendessen (natürlich wieder mit Schnaps) war auch dieser wundervolle Tag viel zu schnell vorbei.

Danke auch an die Region Villach und die Region Carnica-Rosental für die Einladung!

Ein Besuch in Kärnten – Wandern und Genuss (Teil 2)

11. Oktober 2018 | Keine Kommentare | Schlagwörter: , , ,

Der aktuell perfekte goldene Oktober eignet sich ideal zum Wandern. Bzw. zur Kombination aus Wandern und Genuss. Von daher wird es uns am Wochenende wahrscheinlich in die Rhön ziehen. Oder in die Fränkische Schweiz. Mal gucken, irgendwas im heimischen Umkreis auf jeden Fall. Obwohl ich natürlich auch gerne in Richtung meiner geliebten Berge aufbrechen würde.
Nach Kärnten zum Beispiel, wo aktuell ja noch der Hüttenkult läuft. Aber nicht nur deshalb kann ich Euch einen Besuch in Österreichs südlichstem Bundesland empfehlen.

Bei unserem letzten Aufenthalt besuchten wir die Region Villach und den Faaker See, eine Gegend, die echt für jeden etwas zu bieten hat. Sogar für manche, an die man nicht gleich als erstes denken würde. Wir waren nämlich kurz vor Europas größtem Motorradfestival, der European Bike Week, dort, und entsprechend waren schon die ein oder anderen Harleyfahrer unterwegs (am Festivalwochenende waren es dann über 100.000!).
Die Gegend lockt aber natürlich nicht nur Motorradfahrer zur Bikeweek. Man kann in Kärnten super wandern, klettern, biken oder einfach relaxen und die Ruhe genießen. Lecker essen, schwimmen oder Burgen und kleine Städte erkunden. Und im Winter Ski fahren oder Schneeschuhwandern im Dreiländereck oder auf der Gerlitzen Alpe. Alles nicht zu extrem und dafür für fast jedermann geeignet. Und wem zigtausende Harleyfahrer zu viel sind, der meidet ganz einfach dieses eine Wochenende im Jahr.

Faaker See - Wandern und Genuss in Kärnten

Faaker See - Wandern und Genuss in Kärnten

So kann es übrigens ohne Regen und Nebel aussehen (Region Villach Tourismus – Michael Stabentheiner):

Region Villach Tourismus_Michael Stabentheiner_Faaker See

Für Familien mit Kindern hat sich die Region Villach z.B. spezielle Wanderrouten wie die „Fuchsfährte“ überlegt, bei der man an verschiedenen Stationen spielen und Rätsel lösen kann. Sucht man hingegen lieber die Ruhe, dann gibt es wunderschöne Orte mit „Kraftquellen“, an denen man auftanken und einfach die Natur genießen kann, zum Beispiel im Naturpark Dobratsch, dem mystischen Berg der Gegend. Oder bei einem Besuch der Thermalquellen in der Kärntentherme.

Auch Übernachtungsmöglichkeiten gibt es für so ziemlich jeden Geschmack. Von Campingplätzen direkt am See über Ferienwohnungen bis hin zu zahlreichen Pensionen und Hotels.
Wir waren die ersten Nächte im familiengeführten Karnerhof untergebracht, direkt am Faaker See und mit eigenem Strandbad. Sehr gastfreundlich, herrliche Lage, schöner Wellnessbereich und mit Blick auf die umliegenden Berge (wenn denn das Wetter mitspielt, was es bei uns ja leider nicht getan hat).
Ein Highlight im Karnerhof ist definitiv die sehr gute Küche des Hauses. Und unbedingte Empfehlung das Salatbuffet! Hier kredenzt Hans Melcher, Seniorchef des Hauses, regelmäßig die erntefrischen Salate und von ihm selbst kreierten Salatdressings, die man sich direkt am Buffet von ihm zusammenstellen lassen kann – megalecker! Egal ob die Kürbisvariante oder das Nussdressing des Hauses – toll, toll und toll! So was erfreut ja mein kleines Genießerherz. Die zugehörige Götzlstube ist übrigens mit 2 Hauben ausgezeichnet und gilt als eines der besten Restaurants in Kärnten.

Außenpool im Kranerhof in der Region Villach

Zugang zum Faaker See vom Kranerhof in der Region Villach

Kaminecke im Kranerhof in der Region Villach

Essen im Kranerhof in der Region Villach

Essen im Kranerhof in der Region Villach

Die letzte Nacht waren wir dann im Alpinhotel Pacheiner eingeladen, oben auf der Gerlitzen Alpe direkt am Gipfel auf 1900 Metern Höhe. Ursprünglich war es eine Berghütte, die sich nach und nach über einen Alpengasthof bis hin zum heutigen Hotel entwickelte. Die Wanderwege bzw. Skipisten beginnen direkt vor der Tür. Wenn man denn etwas sehen kann! Der Nebel war bei uns so dicht, dass wir nach wenigen Metern den Versuch der Wanderung lieber wieder abgebrochen haben. Dafür ging es dann in den Infinitypool mit Blick ins Ungewisse.

Infinitypool am Alpinhotel Pacheiner

Sitzecke am Alpinhotel Pacheiner

Aussicht am Alpinhotel Pacheiner

Sternwarte auf der Gerlitzen in Kärnten

Teleskop der Sternwarte vom Alpinhotel Pacheiner

Instrument Mars in der Sternwarte vom Alpinhotel Pacheiner

Die Gerlitzen ist ein Eldorado für Paraglider. Und für noch eine Zielgruppe, mit der ich gar nicht gerechnet hatte, nämlich Modellflieger! Letzteren steht im Hotel sogar ein eigener „Bastelraum“ zur Verfügung. Gute Idee! Was allerdings richtig genial war, war eine Führung durch die Hoteleigene Sternwarte. Ich bin ja nicht erst seit AstroAlex ein Fan von Weltall, Sternen und Planeten. Quasi genauso wie Hans Köchl, Astrofotograf und Astronom aus Leidenschaft, der uns einen super interessanten Vortrag hielt und wahrscheinlich noch die halbe Nacht unsere vielen Fragen beantwortet hätte und im Anschluss die Sternwarte zeigte (aber Ihr wisst ja mittlerweile, der Nebel…). Zur Pacheiner Sternwarte gehört eines der größten, öffentlich zugänglichen, Teleskope Österreichs und das besondere an der Gerlitzen Alpe ist die außergewöhnlich gute Lage mit einem einzigartig dunklen Himmel, der schon nah an die Bedingungen in Namibia herankommt. Der geübte Sternegucker weiß, was das bedeutet.

Nun ja, vielleicht haben wir beim nächsten Mal mehr Glück mit Aus- und Weitblicken. Schließlich hat man in der Gegend tolle Möglichkeiten mit den Karawanken oder den Kärntner Nockbergen, wo man an klaren Tagen bis zum Großglockner schauen kann. Der Alpe Adria Trail läuft übrigens auch durch die Region, mit Ausblick auf die schönen Seen. Der steht übrigens auch noch auf meiner Bucket-List.

Wenn das Wetter nicht mitspielt, gibt es genug Alternativen, nicht nur Wellness und Genuss, man kann zum Beispiel auch den Zitrusgarten von Michael Ceron besuchen, der seit über 20 Jahren Zitrusbäume aus der ganzen Welt sammelt und mittlerweile Europas größte Zitrussammlung zusammengestellt hat. Das haben wir uns aber für das nächste Mal aufgehoben, schließlich hat ein Tag nur 24 Stunden.
Was ich übrigens noch genial finde, sind die Möglichkeiten, die man mit der „ErlebnisCARD“ hat. Die bekommt man gratis und kann damit neben kostenlosen Programmpunkten (wie Schnupperklettern, Führungen, freien Eintritten oder dem Radlbus), auch kostenlos den ÖPNV nutzen. Eine gelungene Mischung aus Nachhaltigkeit und Kundenservice, oder?

Also wie Ihr seht, geht es in Kärnten sowohl sportlich, als auch gemütlich und erholsam zu. Je nach Lust und Laune. Und mit leckeren regionalen Spezialitäten ist das Rundumpaket perfekt!

 

In Kooperation mit Kärnten, Region Villach – Vielen lieben Dank!

Hüttenkult in der Region Villach – Wandern + Genuss in Kärnten (Teil 1)

10. September 2018 | 2 Kommentare | Schlagwörter: , , , ,

Von Österreichs höchstgelegenem Bergsee im Pitztal (ein äußerst spannender Aufstieg, Bericht folgt schon bald) ging es nur zwei Tage später zu Österreichs südlichstem Badesee, dem Faaker See im schönen Kärnten.
In Kärnten war ich in diesem Jahr zum ersten Mal überhaupt und hab mich gleich ein bisschen in die Gegend „verguckt“. Berge, Seen und leicht südliche Einflüsse, das gefällt! Diesmal machten wir Station in der Region Villach am Faaker See, dem „SüdSee“ Kärntens. SüdSee trifft es ganz gut, das Wasser ist türkisblau und kristallklar wie in der Karibik. Die Farbe des Wassers kommt übrigens von den schwebenden Kalkpartikeln im See, die das Licht reflektieren. Und im Gegensatz zum Tiroler Bergsee ist der Faaker See ideal zum Schwimmen, denn im Sommer hat er bis zu 28 Grad. Also schon richtig südliches Flair. Wenn das Wetter mitspielt und sich nicht so grau zeigt, wie während unseres Besuchs (wobei der See natürlich auch dann etwas hat).

Herzlich Willkommen in der Region Villach - Hüttenkult

Herbststimmung am Faaker See in der Region Villach - Hüttenkult

Egger Marterl am Faaker See in der Region Villach - Hüttenkult

Abendstimmung am Faaker See in der Region Villach - Hüttenkult

Anlass unserer Reise war die Einladung zur Eröffnung des Hüttenkults am letzten Wochenende. Bis Anfang November laden die schönsten Hütten der Region ein zur Kombination aus tollen Wanderungen und leckeren Köstlichkeiten. Insgesamt nehmen 11 Hütten am Hüttenkult teil, verteilt über die ganze Region und in diesem Jahr erstmalig auch Länderübergreifend. So hat man die Qual der Wahl – oder muss einfach genug Zeit einplanen, um möglichst vielen davon einen Besuch abzustatten. Das lohnt sich sowieso gleich doppelt, denn es gibt einen Hüttenkult-Stempelpass und schon ab vier besuchten Hütten, also 4 Stempeln, nimmt man an einem Gewinnspiel teil.

Am vergangenen Wochenende war also der Auftakt zum Hüttenkult 2018 mit einer tollen Eröffnungsfeier, die zum Glück – trotz Regen – nicht ins Wasser fiel. Ort des Geschehens war die Neugarten Almseehütte auf 1600 Metern Höhe, die übrigens auch bequem mit dem Auto erreichbar ist. Zu Beginn gab es einen Gottesdienst mit Alphornbläsern, im Anschluss rückte man dann einfach im Inneren zusammen. Schön gemütlich und die Stimmung war genial! Es gab Kärntner Köstlichkeiten (gelbe Suppe mit Reindling und Ritschert mit Brot mussten natürlich probiert werden), und klasse Musik unter dem Motto “Schlager trifft Austropop”.
Hausherr Johann Maier hat sich etwas Besonderes einfallen lassen, er frisiert seine Kühe als lebendige Speisekarten oder Hüttenkult-Werbung und auf seinen speziellen Ruf hin kamen Berta und ihre Kolleginnen schnell den Berg herunter und zeigten sich. An die Tierschützer unter uns: Das Ganze ist total unbedenklich, keine Sorge. Es wird mit Hennafarbe gefärbt, nachdem der Versuch mit Lebensmittelfarbe aus den Vorjahren leider überhaupt nicht erfolgreich war: Die zuckerhaltige Farbe wurde von den Kühen nämlich einfach abgeschleckt.

Hüttenkult Kuh Berta

Alphornbläser zur Eröffnung vom Hüttenkult

Stempel- bzw. Sammelpass Hüttenkult

Übersicht zum Hüttenkult

Spanferkel zur Eröffnung vom Hüttenkult

Schlager trifft Austropop zur Eröffnung vom Hüttenkult

Gelbe Suppe mit Reindling zur Eröffnung vom Hüttenkult

Schnaps zur Eröffnung vom Hüttenkult

Toll war, dass auch Wirte anderer Hütten vor Ort waren, mit denen man ein bisschen quatschen und noch die ein oder andere Tour planen konnte. Jede Hütte hat zum Hüttenkult eine eigene Spezialität, die man sich nach der Wanderung natürlich so richtig verdient hat, von Kärntner Kasnudeln über die Klassiker wie Kaiserschmarrn bis hin zu Alpensushi.
Wir besuchten an Tag eins unseres Aufenthalts die Bertahütte. Eigentlich wollten wir die Tour ab dem nahe gelegenen Wanderparkplatz starten, aber nun ja, das Thema lassen wir mal lieber. Mit Allrad wäre das vielleicht möglich gewesen, aber nachdem der Schotterweg immer enger, kurviger und vor allem schlaglöchriger bzw. –rinniger wurde, starteten wir dann doch lieber von weiter unten. So ca. 2 bis 2,5 Stunden sollte man dann schon einplanen für den Weg nach oben. Nach einem Stück Forstweg ging es auf einem idyllischen Pfad im Wald weiter, immer bergauf, bis irgendwann die Hütte in Sicht kommt. Dort wartet dann die verdiente Stärkung und zum Abschluss vielleicht noch einer der selbstgemachten Schnäpse des Hüttenwirts – Lärche kann ich Euch sehr empfehlen! Danach geht der Weg nach unten bzw. weiter hinauf auch gleich etwas beschwingter. Von der Bertahütte kann man weiter wandern zum Mittagskogel, dem „König der Karawanken“ und mit 2145 Metern einer der höchsten Berge der westlichen Karawanken. Oder alternativ den leichteren Weg zur Ferlachspitze. Beides ließen wir aufgrund der schlechten Sicht aber lieber sein und heben es uns für einen der nächsten Besuche auf.
Eigentlich standen für Sonntag auch noch die Pollingerhütte und die Schwarzseehütte auf dem Programm, aber da konnte ja keiner ahnen, dass der Nebel so dicht werden würde, dass man sich schon auf dem Weg vom Hotel zum Auto verlaufen konnte. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben!

Wegweiser zur Bertahütte in Kärnten - Hüttenkult

Aufstieg durch den Nebel zur Bertahütte in Kärnten - Hüttenkult

Aufstieg durch den Nebel zur Bertahütte in Kärnten - Hüttenkult

Die Bertahütte in Kärnten im Nebel - Hüttenkult

Die Bertahütte in Kärnten von innen - Hüttenkult

Suppe auf der Bertahütte in Kärnten beim Hüttenkult

Kaiserschmarrn beim Hüttenkult

Je nachdem, welche Tour man beim Hüttenkult machen möchte, erlebt man ganz unterschiedliche Wandergebiete, den Dobratsch z.B., seit einigen Jahren Naturpark und auf sanften Tourismus ausgerichtet, die Gerlitzen Alpe oder die Kärntner Nockberge. Da ist für jeden was dabei! Schöne Weitblicke und Aussicht auf die Seen der Region hat man fast überall. Wer also Bewegung mit Kulinarik verbinden möchte oder einfach mal Durchatmen und Genießen, der ist hier in der Region – und beim Hüttenkult- genau richtig und kann bestimmt noch herrlichen Spätsommer und goldenen Oktober genießen.

Und was man rund um Villach noch so unternehmen kann, erzähle ich Euch demnächst hier.

In Kooperation mit Kärnten, Region Villach – Vielen Dank für den tollen Empfang!

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