Die Latemar Ronda im Eggental

2. Februar 2023 | Keine Kommentare | Schlagwörter: , , ,

Ein Geheimtipp unter den Südtiroler Skirunden ist die Latemar Ronda im Südtiroler Eggental. Wer Fan des Wintersports ist, kommt hier voll auf seine Kosten! Skifahren bzw. Wintersport sind heutzutage ein zwiegespaltenes Thema, keine Frage. Doch gibt es hier – wie in (fast) allen Bereichen – nicht nur Schwarz/Weiß. Es gilt die alte Gerichtsweisheit „es kommt darauf an“.
Bereits vor der Pandemie konnte ich einen Blick „hinter die Kulissen des Eggentals“ werfen und habe das „Klimaneutral Skifahren im Eggental“ kennengelernt. Damals ging es bereits um den Beitritt zum Klimaneutralitätsbündnis 2025, nachhaltige Ansätze und verschiedene Energieeinsparmöglichkeiten. Einiges wurde bereits umgesetzt, einiges war in Planung. Grundsätzlich war ich optimistisch, dass weitere Schritte in Richtung Nachhaltigkeit getan werden. Im Januar war ich wieder im Eggental unterwegs, um im Rahmen einer Pressereise die „Latemar Ronda“ zu erkunden, selbstverständlich kam das Thema „Klima“ nicht zu kurz. Dazu später mehr.

Zunächst für diejenigen, die es noch nicht kennen: Das Eggental liegt in Südtirol, keine 20km von Bozen entfernt mitten in den Dolomiten. Ein Kleinod umgeben von Latemar und Rosengarten. Mit den beiden Skigebieten Obereggen und Carezza bietet es insgesamt rund 90 Pistenkilometer, 80 km Langlaufloipen, 160 km gespurte Winterwanderwege, 150 km Schneeschuhtouren, 3 Rodelbahnen und 2 Snowparks. Also alles, was die Herzen der Wintersportfreunde höherschlagen lässt. Vom Genuss, z.B. auf den Hütten mit ihrem leckeren Essen, ganz zu schweigen.

Fahrt ins Eggental mit Blick auf den Latemar

Bereits bezüglich der Anreise habe ich mir Gedanken zur Nachhaltigkeit gemacht. Hintergrund: Wir waren mit einem Elektrofahrzeug – genauer gesagt einem Audi Q4 50 e-tron Quattro – unterwegs (Bericht dazu folgt). Entsprechend habe ich mich vorab über die Lademöglichkeiten vor Ort informiert. Im Hotel – wir waren im schönen Cristal Obereggen untergebracht – gibt es für die Gäste Lademöglichkeiten. Doch mich interessierten auch die öffentlichen Punkte. Das Gute vor Ort ist, dass es Ladestationen direkt an den Talstationen der Lifte gibt. Also bestens geeignet auch für Tagestouristen z.B. aus Bozen. Natürlich ist die Menge an Ladesäulen ausbaufähig, aber das kennen wir schließlich aus unseren Breitengraden genauso.
Wie dem auch sei, ich persönlich war positiv überrascht. Und sind wir mal ehrlich, wer mit dem Auto – egal ob elektrisch oder klassisch – als Tourist vor Ort ist, lässt dieses während des Winterurlaubs normalerweise sowieso stehen und fährt mit dem Skibus und/oder geht zu Fuß zur Piste. Im Eggental gar kein Problem, denn man kann mit dem Guestpass sieben Tage die Busse und Regionalzüge in der ganzen Region kostenlos nutzen, inklusive Direktverbindung nach Bozen.

Die Gemeinde Welschnofen empfing uns mit herrlichem Wetter, einem super Blick auf den Latemar und Schnee. Kurz vor unserer Pressereise hatte es frisch geschneit. Es war also alles herrlich weiß und ausreichend Schnee auf der Piste. Im Laufe der Tage erfuhren wir, dass die Skigebiete mit der künstlichen Beschneiung in dieser Wintersaison höchstwahrscheinlich schon Mitte Januar abgeschlossen haben. „Höchstwahrscheinlich“ deshalb, weil niemand in die Zukunft schauen kann. Wie beim ersten Besuch beschrieben, wird auch in diesem Bereich viel Wert auf Energieeinsparung gelegt, so z.B. durch genaues Monitoring, u.a. werden Doppelfahrten von Pistenraupen dank GPS-genauer Berechnung vermieden. An bestimmten Positionen werden Schneedepots angelegt, auf welche im Bedarfsfall zurückgegriffen werden kann. Und noch mehr nachhaltige Bestrebungen, wie Ihr im Laufe des Blogposts lesen könnt.

Am Anreisetag ging es zunächst zum Skiverleih Siegfried in Obereggen, um unsere Skiausrüstung zu holen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ich im Eggental bisher immer Glück bei den Ausrüstern hatte oder sie vor Ort einfach sehr gut präparieren können. Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht! Glücklicherweise hatten wir den Service, dass die Ausrüstung ins Hotel geliefert wurde. So konnten wir am nächsten Tag direkt starten. Die „Latemar Ronda“ wollte erkundet werden. Beim Angebot „Latemar Ronda“ zeigen kundige Skiguides die schönsten Hotspots der beiden Skigebiete inklusive der längsten Talabfahrt (7,6km), der steilsten Piste (58% Gefälle) und dem besten Aussichtspunkt (Laurins Lounge auf 2337m). Und es umfasst nicht „nur“ Skifahren! Inklusive ist außerdem das Mittagessen auf einer Skihütte, der Skiguide und der Shuttlebus. Das für aktuell nur 30 Euro pro Person, ein super Preis! Die genauen Details zur Latemar Ronda findet Ihr nach dem Klick. Persönlich bin ich von solchen Angeboten begeistert. Gerade wenn man in einem neuen Skigebiet unterwegs ist, helfen die lokalen Guides immer super weiter. So kann man den Kopf (etwas) ausschalten und sich auf das Skifahren/den Genuss konzentrieren.
Hier erst einmal ein paar Bilder:

Das Panorama ist einfach Hammer. Egal ob Latemar und/oder Rosengarten – einfach immer schön anzusehen! Nicht zu vergessen, wir sind in Südtirol unterwegs, hier wird Genuss großgeschrieben! Zwischendurch ein Kaffee an der Bar geht hier immer. So viel Zeit muss sein! Bei uns gab es diesen an der neuen Franzin Alm.  Und zum Mittagessen trafen wir uns auf der Gardoné. Nur eine kleine Auswahl an Möglichkeiten. Die Skiguides kennen die Highlights, bei denen man die besten heimischen Spezialitäten am Berg findet. Wie bereits vermutet, ist das Essen einfach genial.
Dank der zügigen Guides und der guten Planung konnten wir an diesem Tag die Latemar Ronda erkunden und sogar noch ein paar extra Kilometer fahren. So kamen wir insgesamt auf 55,66km laut meiner Suunto Uhr.

Am nächsten Tag ging es dann für uns früh raus auf die Piste. Warum? Die Piste Oberholz (direkt vor unserem Hotel Cristal) öffnet jeden Samstag und Sonntag bereits um 7:30 Uhr. So früh sind die Pisten einfach perfekt! Ganz frisch präpariert, fast keine Menschen unterwegs und die Sonne geht erst noch richtig auf. Traumhaft! Als erster auf der Piste – da darf das Frühstück zunächst noch ein bisschen warten. Und was würde sich dazu besser eignen als die schicke Berghütte Oberholz?! Das Programm „Be the first“ kann es definitiv sehr (!) empfehlen.

Noch ein paar interessante Details zur Berghütte Oberholz auf 2.096m. Diese wurde von den Architekten Peter Pichler und Pavol Mikolajcak geplant und umgesetzt. Viel Licht, Holz und Sichtbeton und die drei „Ausblicke“ auf die drei Berggruppen oder auch die Sonnenterrasse machen die Hütte einzigartig und auf jeden Fall zum architektonischen Highlight. Auch hier wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. Die Hütte wird nämlich mit einer Geothermie-Heizungsanlage versorgt und für die Stromversorgung rein Ökostrom verwendet (überwiegend aus Wasserkraft).

Das Wetter war toll, das Panorama sowieso und so ging es nach dem sehr leckeren Frühstück wieder auf die Piste und noch ein paar Schwünge genießen. Mit dabei waren wieder unsere Skiguides von der Ski&Snowboard School Obereggen – eine von insgesamt drei Skischulen in der Umgebung. Von ihnen erhielten wir, wer wollte, noch einige Tipps zum eigenen Fahren. Und ich glaube jeder Skilehrer oder jede Skilehrerin muss früher zwingend selbst Rennen gefahren sein. ;) I like!

Vor Beginn der Corona Pandemie hatte ich das Vergnügen, schon einmal mit Florian Eisath Ski zu fahren. Auch diesmal nahm er sich die Zeit und gab uns einen Einblick in die Neuerungen im Skigebiet. So erzählte Florian, Geschäftsführer von Carezza Dolomites, uns die Neuigkeiten u.a. zur neuen Bergstation bzw. Modernisierung der „König Laurin“-Bahn hinauf zur Laurins Lounge. Damals ging es noch mit einem 3er bzw. 2er Sessellift hoch, nun führt eine 10er-Kabinenbahn die Wintersportbegeisterten nach oben. Bevor wir allerdings ganz nach oben fuhren, besichtigten wir die neue Cabrio-Seilbahn mit Aussichtsbalkon. Diese führt von der Gemeinde Tiers zur Frommeralm im Skigebiet Carezza und verbindet so die beiden Täler. Früher gab es einen starken Verkehrsfluss zwischen den Tälern. Dieser wird nun durch die neue Bahn reduziert und mit der Cabrio-Bahn mit dem Namen „Tierser Seilbahn“ hat man zudem noch ein zusätzliches Highlight gewonnen. Dabei handelt es sich um eine Pendelbahn mit einem Zug- und zwei Tragseilen von Doppelmayr. „Oben ohne“ könnt Ihr mit dem ganz normalen Skipass-Ticket fahren. Wir hatten das Glück und konnten dank Florian sogar noch etwas hinter die Kulissen schauen.

Im Anschluss ging es ganz nach oben zur Bergstation „König Laurin“. Darauf war ich sehr gespannt, denn ich hatte die Station noch nie live und in Farbe gesehen. Der Architekt Werner Tscholl – Italiens Architekt des Jahres 2016 – hat die Station geplant und umgesetzt. Von außen minimalistisch verschwinden die Gondeln im Berg und der Skifahrer kommt ein paar Meter weiter direkt auf der Piste wieder aus dem Berg heraus. So wurde möglichst wenig vom Panorama verdeckt. Wer es noch etwas höher und gleichzeitig auch gemütlicher mag, der nimmt die Rolltreppe nach oben und in wenigen Minuten öffnen sich die Türen der Laurins Lounge mit ihrem unglaublichem Panoramablick. Mit 2337m Südtirols höchste Panoramalounge.

Wir haben dort oben zu Abend gegessen und im Anschluss zeigte uns Astronomie-Expertin Stephanie Wolters den Sternenhimmel. Das Eggental ist bekannt für seine geringe Lichtverschmutzung und den daraus resultierenden guten Blick in die Weiten unseres Universums. Wir blickten in die Milchstraße und entdeckten unzählige Sterne. Auf die spannende Frage „Gibt es da draußen Leben?“ antworte Stephanie „Ja natürlich! Vielleicht nicht so wie wir es kennen, aber es gibt definitiv Leben! Wo Wasser ist, ist auch Leben.“ und weiter mit Blick in den Himmel bzw. zum Jupiter: „Europa ist ein Mond von Jupiter. Von Eis bedeckt, aber unter der Eisschicht befindet sich Wasser. Persönlich finde ich den viel spannender als z.B. den Mars.“ Hätten wir nicht die Milchstraße beobachten „müssen“, wären wir mit Sicherheit noch länger ins Gespräch vertieft. Sie brennt für ihren Job, megainteressant und toll!

Die Verantwortlichen im Eggental bleiben dran und setzen sich mit zahlreichen Maßnahmen und Projekten immer weiter dafür ein, die Natur zu erhalten und den Tourismus möglichst nachhaltig zu gestalten. Sei es im Bereich Mobilität, Abfall- und Plastikvermeidung oder Wassersparen. Im Rahmen der Ziele für das gesamte Eggental wurde Stephanie Völser als Nachhaltigkeitsmanagerin beauftragt, weitere Konzepte zu erstellen, bzw. die Menschen vor Ort zu unterstützen. Hintergrund: Die Region wurde mit der internationalen Global Sustainable Tourism Council (GSTC)-Zertifizierung als eine der ersten in Italien ausgezeichnet. Konkret vor Ort heißt es zum Beispiel auch, regionale Kreisläufe zu unterstützen und die lokale Rohstoffkette vom Bauern bis zur (Hotel-)Küche zu unterstützen. Dies geschieht in der Regel über den kurzen Dienstweg z.B. per Whatsapp-Gruppe: „Ich habe xy kg Kartoffeln“ – „Top, nehme ich. Danke.“ Und zack, schon erledigt! Auch das macht das Eggental und seine Menschen sehr sympathisch! Zusätzlich ist das Eggental Partner des Projekts „Achtsam am Berg“. In diesem Rahmen leitet man – gemeinsam mit den Südtiroler Dolomiten UNESCO Gebieten – dazu an, verantwortlich mit der alpinen Natur umzugehen. Und das trifft nicht nur die Unternehmen vor Ort, sondern auch uns Touristen!

Ein ganz dickes Dankeschön geht an das Team von Eggental Tourismus und alle Beteiligten, die dieses Erlebnis ermöglicht haben.

Klimaneutral Skifahren im Eggental

18. November 2021 | Keine Kommentare | Schlagwörter: , , ,

Um das Thema Klimaschutz kommt man in keinem Bereich mehr herum. Verträgt sich Klimaschutz aber mit Skifahren? Auf den ersten Blick nicht wirklich. Denn Wintersport bzw. Skifahren steht nicht gerade für Nachhaltigkeit und gute Ökobilanz. So war auch mein erster Gedanke, als ich kurz vor Beginn der Corona-Pandemie die Einladung zu einer Pressereise bekam.
Dass es aber auch anders gehen kann (und muss), erfuhren wir im Rahmen unseres Besuchs in Südtirol unter dem Motto „Carezza macht Ernst: Südtiroler Skigebiet tritt Klimaneutralitätsbündnis 2025 bei“. Wie das funktioniert, schaute ich mir gerne an.
Das Skigebiet im Eggental liegt zwischen Rosengarten und Latemar und nur ca. 20km von Bozen entfernt, von wo aus es übrigens auch mit dem Linienbus gut erreichbar ist. Mitten im wunderschönen UNESCO Weltnaturerbe Dolomiten. Im Eggental befinden sich zwei Skigebiete, einmal Obereggen und einmal Carezza. Beide gehören zum Dolomiti-Superski-Verbund, was insgesamt unglaubliche 1200 Pistenkilometer bedeutet.
Obereggen besuchte ich bereits 2019 und war ziemlich begeistert. Dieses Mal ging es nach Carezza, vor allem um uns über die anvisierten Klimaziele zu informieren. Carezza gehört zu den Sonnenskigebieten, liegt zwischen 1170m und 2337m Höhe und ist mit seinen 40 Pistenkilometern u. a. ideal für Familien geeignet. Das Skigebiet besteht überwiegend aus blauen und roten Pisten. Wobei auch einige schwarze Abfahrten nicht fehlen dürfen. Team „Anfänger“, Team „Genuss“ und auch Team „Sportler“ kommen hier auf ihre Kosten, keine Frage.

Als Highlight für die Kleinen gibt es sogar einen Skikindergarten, welcher ab einem Alter von 2 Jahren besucht werden kann. Jetzt wissen wir also, woher die zukünftigen Spitzen-Rennläufer so kommen. Apropos Rennläufer: Wir trafen den ehemaligen Profi-Skifahrer und Geschäftsführer von Carrezza Dolomiti, Florian Eisath auf der Piste und konnten mit ihm den ein oder anderen Schwung machen. Man spürt, dass er, trotz Beendigung seiner Profi-Karriere, ein Herzblut-Skifahrer ist. Bis zur Mittagspause hatten wir bereits über 6000hm zurückgelegt und nutzen die Liftfahrten als kleine Pause und für Gespräche rund um das Skigebiet. Da fehlte nur ein Kaffee-Ski-Drive-Through für den schnellen Koffeinschub zwischendurch, aber bei den vielen Ideen, die Florian so hat, kommt das vielleicht auch noch irgendwann. ;)

Zu den Ideen bzw. Visionen gehört das Thema Klimaschutz. Darüber erfuhren wir im Rahmen einer Präsentation mehr. Carrezza ist das erste italienische Skigebiet, das dem „Klimaneutralitätsbündnis 2025“ beigetreten ist. Damit soll der Fußabdruck von Carezza Dolomites innerhalb von maximal drei Jahren klimaneutral werden. Dem Projekt „Alpine Klimaskigebiete“ ist die Region schon 2011 beigetreten und hat seitdem bereits bis zu 30 Prozent Treibstoff bei der Pistenpräparierung und bis zu 25 Prozent an Strom für die Beschneiung eingespart. „Wir tun alles, um unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden“, erklärte uns Florian. Dazu gehört auch die Erneuerung verschiedener Lifte und Bahnen. Dadurch wird zwar die Kapazität erhöht, aber gleichzeitig auch die laufenden Energiekosten gedrosselt. Außerdem werden die Lifte so in die Natur integriert, dass das Gesamtbild wieder passt. Besonderes Augenmerk liegt auf der Reduktion und Kompensation des CO2 Ausstoßes. Möglich macht dies u. a. eine verbesserte Pistenpräparierung durch Routenplanung der Pistenraupen per GPS. Diese haben vorgegebene Routen und werden getrackt, um Doppelfahrten (und dadurch Treibstoff) zu sparen. Diese (und weitere) Maßnahmen führten zu einer Reduzierung des Treibstoffverbrauchs von ca. 10 Litern pro Stunde. Der Gedanke kam übrigens auch bei den Fahrern an, die sich nun gegenseitig sogar im Spritverbrauch unterbieten wollen. Transparenz spielt insgesamt eine große Rolle genauso wie der Punkt, die Mitarbeiter des Skigebiets einzubeziehen. So entstanden z.B. neue Fahrgemeinschaften bzw. wurde im Sommer aufs Fahrrad umgestiegen. Oder es wurden Plastik-Wasserflaschen in Glasflaschen umgetauscht, es gilt insgesamt die Vermeidung von Plastik auf den Skihütten und alle Papierprodukte sind aus Recyclingpapier. Viele einzelne Punkte, die zusammengenommen aber schon einiges ausmachen – jeder Schritt zählt, so auch das Motto von Florian und seinem Team.

Mit Florian flitzten wir in unserer kleinen 6er-Gruppe nur so über die Pisten und (fast) kein Gelände war vor uns sicher. Auch die 1,7km lange Talabfahrt wurde zügig genommen. Vielleicht waren die Oberschenkel froh, als es im Anschluss in die Gondel ging? Wer weiß das schon. Was aber zu 100% sicher ist, wir hatten perfekte Bedingungen! Ich war schon auf einigen Pisten unterwegs, aber so gut präparierte Pisten hatte ich bisher noch nie erlebt. Klar ist der Schnee in anderen Regionen auch super, keine Frage. Aber man merkt doch die kleinen, feinen Unterschiede. Selbst am Nachmittag bei Plusgraden war der Schnee noch unglaublich gut.
Verantwortlich hierfür ist u.a. Georg Eisath, der Vater von Florian. Georg war Mitgründer von TechnoAlpin (dem Weltmarktführer in der Produktion von Beschneiungsanlagen), quasi der Schneepionier. Er verkaufte seine Anteile und investiert in das heimische Skigebiet mit seinem ganzen Wissen und seiner Erfahrung. Das spürt man, der Schnee in Carrezza ist perfekt! Im Liftgespräch mit Georg berichtete er von seinen Erfahrungen. Ein praktisches Beispiel: Sobald die Temperaturen steigen, wird der Schnee schwerer. Und somit werden die Schneehügel auf der Piste ebenfalls schwerer und das Skifahren kraftaufwendiger. Das ist bei Naturschnee, aber auch bei Kunstschnee der Fall. Kunstschnee lässt sich bekanntermaßen beeinflussen. Georg im Lift „Das predige ich schon immer – nehmt einfach weniger Wasser, dann wird der Schnee auch nicht so schwer! Viele denken aber noch „Viel hilft viel – was Quatsch ist!“ Ein Punkt, der natürlich auch mit Ressourcenschonung zu tun hat.
In Carezza wird der Schnee vorproduziert. Sobald zu Beginn der Saison ein Kältefenster (ca. -10 Grad) vorhanden ist, wird mit der Schneeproduktion begonnen. Innerhalb von 80 Stunden kann der Schnee für die ganze Saison hergestellt werden. Das Kältefenster ist auch in der Energiebilanz wichtig, denn bei niedrigeren Temperaturen kann mehr Schnee produziert werden. Somit wird Energie eingespart. Die Schneekanone benötigt immer die gleiche Energiemenge – ob jetzt viel oder wenig Wasser zum Einsatz kommt.

Die heutigen Beschneiungsanlagen sind so modern, dass sie vollautomatisch agieren. Natürlich wird zur Produktion von Schnee Wasser benötigt und das nicht gerade wenig. Ein weiterer Punkt, über den sie sich im Eggental viele Gedanken gemacht haben, um auch dies möglichst Ressourcenschonend zu bewerkstelligen. Die Speicherseen liegen so, dass sie im Frühling das Schmelzwasser und im Sommer Regenwasser auffangen. Das wird dann wieder dorthin gepumpt, wo es benötigt wird. Und was den Strombedarf angeht, bezieht das Skigebiet überwiegend grünen Strom.
Durch den Beitritt zum Klimaneutralitätsbündnis 2025 werden zudem noch viele unterschiedliche Projekte gefördert. Man merkt, dass alle Beteiligten mit Leidenschaft bei der Sache sind und versuchen, die Themen Klimaschutz und Wintersport zu verknüpfen und voranzubringen. Skifahren ist ein tolles Freizeitvergnügen bzw. eine super Sportart und trotzdem sollte man dabei die Zukunft nicht außer Acht lassen. Der Beitritt zum Klimaneutralitätsbündnis ist sicherlich ein Anfang, in Zukunft wird bestimmt noch mehr getan werden müssen. Aber hier sieht man schon, dass sich die Komponenten Wintersport und Klimaschutz nicht generell widersprechen müssen.

Auch was die Ausstattung anging, herrschten auf dieser Pressereise sehr gute Bedingungen. Mittlerweile bin ich schon ab und an mit dem Atomic Redster X9 gefahren und war immer zufrieden, ein echt guter Ski. Das stimmt auch, aber der Ski an sich ist nur die halbe Miete. Die Skipflege, also das Wachsen und das Schleifen der Kanten macht die andere Hälfte aus. Wenn ihr im Eggental seid und Euch überlegt, Ski auszuleihen oder Eure Ski machen zu lassen, dann geht unbedingt zu Anna (selbst Skirennläuferin) von Sport Laurin. Sie weiß genau auf was es ankommt – die Kanten geschliffen, dass der Ski griffig ist, aber zugleich auch wieder im richtigen Moment „aufmacht“. Da merkt man, wieviel gutes Präparieren aus einem guten Ski noch rausholen kann!

Wenn schon solch gute Bedingungen vorherrschten, sollten diese natürlich genutzt werden. Wir entschieden uns am letzten Tag für einen der ersten Lifte nach oben, um die noch leeren Pisten genießen zu können. Allerdings gingen wir es etwas langsamer an als zusammen mit Florian. Wir sind bzw. waren schließlich keine Rennläufer. ;) Zwischenzeitlich stärkten wir uns im Restaurant Alpenrose direkt an der Skipiste mit leckeren regionalen Spezialitäten. In Südtirol einfach Pflichtprogramm und unschlagbar!

Wir übernachteten im schönen Posthotel Weißes Rössl in Welschnofen. Keine 5 Minuten von der Talstation „Laurin I“ entfernt. Wem der Fußweg trotzdem zu weit ist, der nimmt den Hoteleigenen Shuttle oder nachmittags den Skibus zurück. Alles kein Problem!

Aktuell geplant ist die Eröffnung der Wintersaison kommende Woche, am 27. November (verschoben auf den) 03. Dezember. In diesem Zuge steht nun auch die neue Kabinenbahn „König Laurin“ zur Verfügung, ein nachhaltiges Mobilitätskonzept unter dem Rosengarten mit fast unsichtbarer Bergstation. Wir drücken die Daumen für eine gute Saison!

Ein ganz dickes Dankeschön geht an das Team von Eggental Tourismus und alle Beteiligten, die dieses Erlebnis ermöglicht haben.

(Bilder u.a von @Carezza Dolomites)

Nachhaltigkeit aus (m)einer Sichtweise

6. November 2017 | Keine Kommentare | Schlagwörter: , , , ,

Jeder spricht über das Thema „Nachhaltigkeit“ und doch weiß keiner so ganz genau etwas damit anzufangen. In manchen Unternehmen werden Nachhaltigkeits-Zertifikate erfunden (und diese dann auf die Lieferanten umgewälzt), alternativ Nachhaltigkeitskonzepte entwickelt, entsprechende Siegel eingeführt oder sonst etwas. Auch ich kann Euch die Frage nicht umfassend beantworten, denn es muss wahrscheinlich jeder selbst für sich entscheiden, was „Nachhaltigkeit“ für ihn bedeutet. Quasi seinen eigenen ökologischen Fußabdruck finden.

Ökologischer Fußabdruck (olschis-world)

Persönlich bin ich ja sehr gerne in der kleinen Filterblase meiner Social Media Kanäle unterwegs. Vom Pfarrer, über den E-Mobility Spezialisten, dem Nachbarn, aber auch dem ein oder anderen Politiker finden sich viele unterschiedliche Leute in dieser kleinen, aber feinen Welt. In meiner Filterblase wird meist sachlich diskutiert und auch gerne einmal in die (persönliche) Zukunft geschaut. Natürlich entstehen dadurch verschiedene Herangehensweisen und manche Themen ufern teilweise etwas aus. Aber genau das ist es, was für mich persönlich toll ist.

Denn nur Schwarz-Weiß sehen war gestern. Es kann nicht jeder alles richtig machen. Der eine schaut mehr auf die Ernährung, der nächste auf Energieeinsparung im Haus und der übernächste auf den Verkehr. Wenn jeder ein paar kleine Schritte macht, kommt doch auch schon einiges Gutes dabei raus. Es muss oder kann schließlich nicht jeder von 0 auf 100 Nachhaltigkeit total umsetzen. Richtig, auch ich bin gerne mit dem Camaro unterwegs gewesen und würde das jederzeit wieder tun. Genauso ist es ein Ziel für 2018, den Dodge Challenger SRT Demon zu fahren. (Falls jemand einen Kontakt zu Dodge herstellen kann, gerne bei mir melden!)
Mit Nachhaltigkeit haben beide in etwa so viel zu tun, wie ein sinnlos umherfahrendes Containerschiff mit Logistik. Also eigentlich. „Eigentlich“ aber auch nur, weil es eine sehr persönliche Betrachtungsweise ist. Denn rein rational betrachtet handelt es sich nicht um Alltags- Autos, mit denen man durch die Stadt fährt und seine Einkäufe erledigt. Der Demon ist ein Spaßauto, also eher Hobby. Und genauso soll es für mich sein – kurzzeitig Spaß haben, austesten und darüber berichten. Mehr aber auch nicht. Im Alltag darf bzw. sollte es gerne etwas Sparsameres sein. Es heißt nämlich noch lange nicht, dass man nicht auch nachhaltig leben und trotzdem Spaß haben kann.

Chevrolet Camaro 6.2 V8 Coupé am Timmelsjoch

2018 Dodge Challenger SRT Demon

Bleiben wir beim persönlichen ökologischen Fußabdruck. Ich denke schon in letzter Zeit mehr darüber nach, vielleicht etwas, was mit dem Alter kommt oder einfach ein notwendiges Thema ist, wenn man sich unsere Gesellschaft so anschaut. Es ist diese Verantwortung der nächsten Generation gegenüber. Muss es immer „höher, schneller, weiter“ bzw. „mehr“ und „noch mehr“ sein? Ich glaube, hier findet bereits ein klares Umdenken statt. Mit 18 Jahren einen Führerschein zu machen, hat nicht mehr oberste Priorität bei den Millenials, das Auto als Statussymbol ist wahrscheinlich nicht mehr so wichtig, wie das neueste Smartphone. Prioritäten werden anders verteilt. Und selbst in meiner (also der etwas älteren Generation) findet zum Teil ein Umdenken statt. „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ hat seinen vermeintlich hohen Stellenwert verloren. Und nicht nur aus Umfragen und Studien, sondern auch aus persönlicher Sicht erlebe ich, dass Freizeit, Urlaub und Zeit für sich wichtiger wird.
Aber bleiben wir noch einmal beim Haus. Auch da ist das Thema Nachhaltigkeit nicht zu unterschätzen. Wieder auf meine persönliche Nachhaltigkeitsdefinition geschaut, konnte uns (mit etwas Abstand betrachtet) nichts Besseres passieren. Dass unser Haus ein Glücksgriff war, habe ich Euch ja bereits berichtet. Da einiges zu sanieren war, haben wir das dann auch gleich energieeffizient gestaltet. Neue Fenster, neues Dach (natürlich mit Dämmung), neue Heizungsanlage und neue Elektrik, wenn schon die Möglichkeit besteht, sich für Modernität und Energieeinsparung zu entscheiden, muss man gar nicht lange nachdenken. Die alten Dinge, wie Gasetagenöfen, Ziegel, etc. wurden recycelt. Ja, hier gibt es zum Beispiel noch einen fliegenden Alteisenhändler. Was mir leider erst zu spät in den Sinn gekommen ist, bzw. aus Kostengründen erst einmal vertagt wurde, ist die Installation einer Solaranlage. Die Investitionskosten amortisieren sich jedoch relativ schnell, allerdings hatten wir diese nicht einkalkuliert. Im Vergleich zum gesamten Projekt Haus sind es allerdings „nur“ Kleinigkeiten. Also kommt die Anlage doch irgendwann bestimmt noch. Sag niemals nie.
Zurückblickend spielte der Gesichtspunkt „Nachhaltigkeit“ bei der damaligen Entscheidung pro bzw. contra Haus, keine Rolle. Aber wenn auch zunächst eher aus Kostengründen mit zukünftiger Energieeinsparung geliebäugelt wurde, deckt man die Nachhaltigkeit gleich mit ab. Mit Sicherheit gibt es bei einem Neubau noch große Unterschiede, was z. b. die Nachhaltigkeit der Rohstoffe betrifft. Da macht man sich am besten schon vorher Gedanken zu den energetischen Vorteilen machen, Förderungsmöglichkeiten gibt es viele.

Oben-ohne-neues-Dach

Das Projekt Haus ist natürlich ein großer Punkt. Meist sind es doch eher die kleinen Dinge im Leben, die wichtig sind. Natürlich schaffe ich es nicht immer, im Alltag an Nachhaltigkeit und den ökologischen Fußabdruck zu denken. Aber wie gesagt, es ist nicht nur Schwarz-Weiß und das möchte ich auch überhaupt nicht. Aber zumindest in kleinen Schritten ist ein Umdenken möglich. Jeder kleine Schritt ist ein Schritt. Und viele kleine Schritte führen bekanntlich auch zum Ziel.

Holz meets Mode – der etwas andere Einblick!

13. März 2011 | 3 Kommentare | Schlagwörter: , , , , ,

Richtig, denn lt. Überschrift passt das irgendwie nicht so wirklich zusammen. Stellt euch nur einmal ein Kostüm aus Holz vor: Knitterfrei und etwas schwer!

Allerdings schlummert in mir ein kleiner Holzwurm und ich entdeckte bei herwig Danzer ein kleines hübsches Accessoire aus Holz.

Foto: Thomas Geiger

Ist es noch immer recht schwierig, die beiden Themen Holz und Mode zu verbinden? Nö, ist es im Grunde genommen überhaupt nicht. Nehmen wir zuerst einmal einen klassischen Schuh (das sind die Dinger, die ihr meistens an den Füßen tragt). Bei diesen wird/wurde z. B. auch Holz benötigt, sei es zur Herstellung oder auch am Schuh selbst.

Gehen wir sogar einen Schritt weiter. Die modische Kleidung sollte auch im komischen „Real Life“ präsentiert werden, denn sie sollte wenn möglich auch verkauft werden. Na, habt ihr auch schon eine Idee, wie wir nun um die Ecke gedacht, zum Holz kommen?! Richtig, die Innenausstattung kann aus Holz sein. Hey, bitte verdrängt sofort den Gedanken, dass es dann ja zu altmodisch wäre.

Unter den Outdoor-Extrem-Menschen ist die Marke „Marmot“ sicherlich ein Begriff. Das Schöne an dieser kleinen aber auch feinen Geschichte ist nämlich auch, dass „Marmot“ den Showroom in München nachhaltig eingerichtet hat. Vom Boden über die Tische, bis hin zu den Regalen wurde alles auf Nachhaltigkeit getrimmt und schaut dazu auch noch sehr gut aus! Diesen Showroom kann man nur nach Anmeldung vor Ort besuchen oder auf Bildern sehen. Diese Bilder habe ich mir angeschaut und mir ist besonders die Kombination aus rustikalem Boden und hellen Einrichtungsstücken positiv aufgefallen.

(Danke an herwig für die Bilder!)

Der „normale“ Mensch erkennt beim fertigen Produkt den Unterschied zwischen Nachhaltigkeit und dem Rest (mir fällt das Gegenteil gerade nicht ein) eher nicht. Doch wenn man genauer hinter die Kulissen schaut und es sich zusätzlich von einem Experten wie herwig erklären lässt, wird man schnell feststellen, welche Vorteile eine solche nachhaltig erstellte Inneneinrichtung hat.

Fazit: Holz, Kleidung, Nachhaltigkeit, Outdoor = gefällt mir und ich persönlich hoffe, dass „Marmot“ auch weiterhin mit herwig und seinem Team zusammenarbeiten wird!

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