Die Latemar Ronda im Eggental
Ein Geheimtipp unter den Südtiroler Skirunden ist die Latemar Ronda im Südtiroler Eggental. Wer Fan des Wintersports ist, kommt hier voll auf seine Kosten! Skifahren bzw. Wintersport sind heutzutage ein zwiegespaltenes Thema, keine Frage. Doch gibt es hier – wie in (fast) allen Bereichen – nicht nur Schwarz/Weiß. Es gilt die alte Gerichtsweisheit „es kommt darauf an“.
Bereits vor der Pandemie konnte ich einen Blick „hinter die Kulissen des Eggentals“ werfen und habe das „Klimaneutral Skifahren im Eggental“ kennengelernt. Damals ging es bereits um den Beitritt zum Klimaneutralitätsbündnis 2025, nachhaltige Ansätze und verschiedene Energieeinsparmöglichkeiten. Einiges wurde bereits umgesetzt, einiges war in Planung. Grundsätzlich war ich optimistisch, dass weitere Schritte in Richtung Nachhaltigkeit getan werden. Im Januar war ich wieder im Eggental unterwegs, um im Rahmen einer Pressereise die „Latemar Ronda“ zu erkunden, selbstverständlich kam das Thema „Klima“ nicht zu kurz. Dazu später mehr.
Zunächst für diejenigen, die es noch nicht kennen: Das Eggental liegt in Südtirol, keine 20km von Bozen entfernt mitten in den Dolomiten. Ein Kleinod umgeben von Latemar und Rosengarten. Mit den beiden Skigebieten Obereggen und Carezza bietet es insgesamt rund 90 Pistenkilometer, 80 km Langlaufloipen, 160 km gespurte Winterwanderwege, 150 km Schneeschuhtouren, 3 Rodelbahnen und 2 Snowparks. Also alles, was die Herzen der Wintersportfreunde höherschlagen lässt. Vom Genuss, z.B. auf den Hütten mit ihrem leckeren Essen, ganz zu schweigen.

Bereits bezüglich der Anreise habe ich mir Gedanken zur Nachhaltigkeit gemacht. Hintergrund: Wir waren mit einem Elektrofahrzeug – genauer gesagt einem Audi Q4 50 e-tron Quattro – unterwegs (Bericht dazu folgt). Entsprechend habe ich mich vorab über die Lademöglichkeiten vor Ort informiert. Im Hotel – wir waren im schönen Cristal Obereggen untergebracht – gibt es für die Gäste Lademöglichkeiten. Doch mich interessierten auch die öffentlichen Punkte. Das Gute vor Ort ist, dass es Ladestationen direkt an den Talstationen der Lifte gibt. Also bestens geeignet auch für Tagestouristen z.B. aus Bozen. Natürlich ist die Menge an Ladesäulen ausbaufähig, aber das kennen wir schließlich aus unseren Breitengraden genauso.
Wie dem auch sei, ich persönlich war positiv überrascht. Und sind wir mal ehrlich, wer mit dem Auto – egal ob elektrisch oder klassisch – als Tourist vor Ort ist, lässt dieses während des Winterurlaubs normalerweise sowieso stehen und fährt mit dem Skibus und/oder geht zu Fuß zur Piste. Im Eggental gar kein Problem, denn man kann mit dem Guestpass sieben Tage die Busse und Regionalzüge in der ganzen Region kostenlos nutzen, inklusive Direktverbindung nach Bozen.
Die Gemeinde Welschnofen empfing uns mit herrlichem Wetter, einem super Blick auf den Latemar und Schnee. Kurz vor unserer Pressereise hatte es frisch geschneit. Es war also alles herrlich weiß und ausreichend Schnee auf der Piste. Im Laufe der Tage erfuhren wir, dass die Skigebiete mit der künstlichen Beschneiung in dieser Wintersaison höchstwahrscheinlich schon Mitte Januar abgeschlossen haben. „Höchstwahrscheinlich“ deshalb, weil niemand in die Zukunft schauen kann. Wie beim ersten Besuch beschrieben, wird auch in diesem Bereich viel Wert auf Energieeinsparung gelegt, so z.B. durch genaues Monitoring, u.a. werden Doppelfahrten von Pistenraupen dank GPS-genauer Berechnung vermieden. An bestimmten Positionen werden Schneedepots angelegt, auf welche im Bedarfsfall zurückgegriffen werden kann. Und noch mehr nachhaltige Bestrebungen, wie Ihr im Laufe des Blogposts lesen könnt.
Am Anreisetag ging es zunächst zum Skiverleih Siegfried in Obereggen, um unsere Skiausrüstung zu holen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ich im Eggental bisher immer Glück bei den Ausrüstern hatte oder sie vor Ort einfach sehr gut präparieren können. Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht! Glücklicherweise hatten wir den Service, dass die Ausrüstung ins Hotel geliefert wurde. So konnten wir am nächsten Tag direkt starten. Die „Latemar Ronda“ wollte erkundet werden. Beim Angebot „Latemar Ronda“ zeigen kundige Skiguides die schönsten Hotspots der beiden Skigebiete inklusive der längsten Talabfahrt (7,6km), der steilsten Piste (58% Gefälle) und dem besten Aussichtspunkt (Laurins Lounge auf 2337m). Und es umfasst nicht „nur“ Skifahren! Inklusive ist außerdem das Mittagessen auf einer Skihütte, der Skiguide und der Shuttlebus. Das für aktuell nur 30 Euro pro Person, ein super Preis! Die genauen Details zur Latemar Ronda findet Ihr nach dem Klick. Persönlich bin ich von solchen Angeboten begeistert. Gerade wenn man in einem neuen Skigebiet unterwegs ist, helfen die lokalen Guides immer super weiter. So kann man den Kopf (etwas) ausschalten und sich auf das Skifahren/den Genuss konzentrieren.
Hier erst einmal ein paar Bilder:







Das Panorama ist einfach Hammer. Egal ob Latemar und/oder Rosengarten – einfach immer schön anzusehen! Nicht zu vergessen, wir sind in Südtirol unterwegs, hier wird Genuss großgeschrieben! Zwischendurch ein Kaffee an der Bar geht hier immer. So viel Zeit muss sein! Bei uns gab es diesen an der neuen Franzin Alm. Und zum Mittagessen trafen wir uns auf der Gardoné. Nur eine kleine Auswahl an Möglichkeiten. Die Skiguides kennen die Highlights, bei denen man die besten heimischen Spezialitäten am Berg findet. Wie bereits vermutet, ist das Essen einfach genial.
Dank der zügigen Guides und der guten Planung konnten wir an diesem Tag die Latemar Ronda erkunden und sogar noch ein paar extra Kilometer fahren. So kamen wir insgesamt auf 55,66km laut meiner Suunto Uhr.
Am nächsten Tag ging es dann für uns früh raus auf die Piste. Warum? Die Piste Oberholz (direkt vor unserem Hotel Cristal) öffnet jeden Samstag und Sonntag bereits um 7:30 Uhr. So früh sind die Pisten einfach perfekt! Ganz frisch präpariert, fast keine Menschen unterwegs und die Sonne geht erst noch richtig auf. Traumhaft! Als erster auf der Piste – da darf das Frühstück zunächst noch ein bisschen warten. Und was würde sich dazu besser eignen als die schicke Berghütte Oberholz?! Das Programm „Be the first“ kann es definitiv sehr (!) empfehlen.




Noch ein paar interessante Details zur Berghütte Oberholz auf 2.096m. Diese wurde von den Architekten Peter Pichler und Pavol Mikolajcak geplant und umgesetzt. Viel Licht, Holz und Sichtbeton und die drei „Ausblicke“ auf die drei Berggruppen oder auch die Sonnenterrasse machen die Hütte einzigartig und auf jeden Fall zum architektonischen Highlight. Auch hier wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. Die Hütte wird nämlich mit einer Geothermie-Heizungsanlage versorgt und für die Stromversorgung rein Ökostrom verwendet (überwiegend aus Wasserkraft).
Das Wetter war toll, das Panorama sowieso und so ging es nach dem sehr leckeren Frühstück wieder auf die Piste und noch ein paar Schwünge genießen. Mit dabei waren wieder unsere Skiguides von der Ski&Snowboard School Obereggen – eine von insgesamt drei Skischulen in der Umgebung. Von ihnen erhielten wir, wer wollte, noch einige Tipps zum eigenen Fahren. Und ich glaube jeder Skilehrer oder jede Skilehrerin muss früher zwingend selbst Rennen gefahren sein. ;) I like!



Vor Beginn der Corona Pandemie hatte ich das Vergnügen, schon einmal mit Florian Eisath Ski zu fahren. Auch diesmal nahm er sich die Zeit und gab uns einen Einblick in die Neuerungen im Skigebiet. So erzählte Florian, Geschäftsführer von Carezza Dolomites, uns die Neuigkeiten u.a. zur neuen Bergstation bzw. Modernisierung der „König Laurin“-Bahn hinauf zur Laurins Lounge. Damals ging es noch mit einem 3er bzw. 2er Sessellift hoch, nun führt eine 10er-Kabinenbahn die Wintersportbegeisterten nach oben. Bevor wir allerdings ganz nach oben fuhren, besichtigten wir die neue Cabrio-Seilbahn mit Aussichtsbalkon. Diese führt von der Gemeinde Tiers zur Frommeralm im Skigebiet Carezza und verbindet so die beiden Täler. Früher gab es einen starken Verkehrsfluss zwischen den Tälern. Dieser wird nun durch die neue Bahn reduziert und mit der Cabrio-Bahn mit dem Namen „Tierser Seilbahn“ hat man zudem noch ein zusätzliches Highlight gewonnen. Dabei handelt es sich um eine Pendelbahn mit einem Zug- und zwei Tragseilen von Doppelmayr. „Oben ohne“ könnt Ihr mit dem ganz normalen Skipass-Ticket fahren. Wir hatten das Glück und konnten dank Florian sogar noch etwas hinter die Kulissen schauen.





Im Anschluss ging es ganz nach oben zur Bergstation „König Laurin“. Darauf war ich sehr gespannt, denn ich hatte die Station noch nie live und in Farbe gesehen. Der Architekt Werner Tscholl – Italiens Architekt des Jahres 2016 – hat die Station geplant und umgesetzt. Von außen minimalistisch verschwinden die Gondeln im Berg und der Skifahrer kommt ein paar Meter weiter direkt auf der Piste wieder aus dem Berg heraus. So wurde möglichst wenig vom Panorama verdeckt. Wer es noch etwas höher und gleichzeitig auch gemütlicher mag, der nimmt die Rolltreppe nach oben und in wenigen Minuten öffnen sich die Türen der Laurins Lounge mit ihrem unglaublichem Panoramablick. Mit 2337m Südtirols höchste Panoramalounge.
Wir haben dort oben zu Abend gegessen und im Anschluss zeigte uns Astronomie-Expertin Stephanie Wolters den Sternenhimmel. Das Eggental ist bekannt für seine geringe Lichtverschmutzung und den daraus resultierenden guten Blick in die Weiten unseres Universums. Wir blickten in die Milchstraße und entdeckten unzählige Sterne. Auf die spannende Frage „Gibt es da draußen Leben?“ antworte Stephanie „Ja natürlich! Vielleicht nicht so wie wir es kennen, aber es gibt definitiv Leben! Wo Wasser ist, ist auch Leben.“ und weiter mit Blick in den Himmel bzw. zum Jupiter: „Europa ist ein Mond von Jupiter. Von Eis bedeckt, aber unter der Eisschicht befindet sich Wasser. Persönlich finde ich den viel spannender als z.B. den Mars.“ Hätten wir nicht die Milchstraße beobachten „müssen“, wären wir mit Sicherheit noch länger ins Gespräch vertieft. Sie brennt für ihren Job, megainteressant und toll!




Die Verantwortlichen im Eggental bleiben dran und setzen sich mit zahlreichen Maßnahmen und Projekten immer weiter dafür ein, die Natur zu erhalten und den Tourismus möglichst nachhaltig zu gestalten. Sei es im Bereich Mobilität, Abfall- und Plastikvermeidung oder Wassersparen. Im Rahmen der Ziele für das gesamte Eggental wurde Stephanie Völser als Nachhaltigkeitsmanagerin beauftragt, weitere Konzepte zu erstellen, bzw. die Menschen vor Ort zu unterstützen. Hintergrund: Die Region wurde mit der internationalen Global Sustainable Tourism Council (GSTC)-Zertifizierung als eine der ersten in Italien ausgezeichnet. Konkret vor Ort heißt es zum Beispiel auch, regionale Kreisläufe zu unterstützen und die lokale Rohstoffkette vom Bauern bis zur (Hotel-)Küche zu unterstützen. Dies geschieht in der Regel über den kurzen Dienstweg z.B. per Whatsapp-Gruppe: „Ich habe xy kg Kartoffeln“ – „Top, nehme ich. Danke.“ Und zack, schon erledigt! Auch das macht das Eggental und seine Menschen sehr sympathisch! Zusätzlich ist das Eggental Partner des Projekts „Achtsam am Berg“. In diesem Rahmen leitet man – gemeinsam mit den Südtiroler Dolomiten UNESCO Gebieten – dazu an, verantwortlich mit der alpinen Natur umzugehen. Und das trifft nicht nur die Unternehmen vor Ort, sondern auch uns Touristen!
Ein ganz dickes Dankeschön geht an das Team von Eggental Tourismus und alle Beteiligten, die dieses Erlebnis ermöglicht haben.
Klimaneutral Skifahren im Eggental
Um das Thema Klimaschutz kommt man in keinem Bereich mehr herum. Verträgt sich Klimaschutz aber mit Skifahren? Auf den ersten Blick nicht wirklich. Denn Wintersport bzw. Skifahren steht nicht gerade für Nachhaltigkeit und gute Ökobilanz. So war auch mein erster Gedanke, als ich kurz vor Beginn der Corona-Pandemie die Einladung zu einer Pressereise bekam.
Dass es aber auch anders gehen kann (und muss), erfuhren wir im Rahmen unseres Besuchs in Südtirol unter dem Motto „Carezza macht Ernst: Südtiroler Skigebiet tritt Klimaneutralitätsbündnis 2025 bei“. Wie das funktioniert, schaute ich mir gerne an.
Das Skigebiet im Eggental liegt zwischen Rosengarten und Latemar und nur ca. 20km von Bozen entfernt, von wo aus es übrigens auch mit dem Linienbus gut erreichbar ist. Mitten im wunderschönen UNESCO Weltnaturerbe Dolomiten. Im Eggental befinden sich zwei Skigebiete, einmal Obereggen und einmal Carezza. Beide gehören zum Dolomiti-Superski-Verbund, was insgesamt unglaubliche 1200 Pistenkilometer bedeutet.
Obereggen besuchte ich bereits 2019 und war ziemlich begeistert. Dieses Mal ging es nach Carezza, vor allem um uns über die anvisierten Klimaziele zu informieren. Carezza gehört zu den Sonnenskigebieten, liegt zwischen 1170m und 2337m Höhe und ist mit seinen 40 Pistenkilometern u. a. ideal für Familien geeignet. Das Skigebiet besteht überwiegend aus blauen und roten Pisten. Wobei auch einige schwarze Abfahrten nicht fehlen dürfen. Team „Anfänger“, Team „Genuss“ und auch Team „Sportler“ kommen hier auf ihre Kosten, keine Frage.

Als Highlight für die Kleinen gibt es sogar einen Skikindergarten, welcher ab einem Alter von 2 Jahren besucht werden kann. Jetzt wissen wir also, woher die zukünftigen Spitzen-Rennläufer so kommen. Apropos Rennläufer: Wir trafen den ehemaligen Profi-Skifahrer und Geschäftsführer von Carrezza Dolomiti, Florian Eisath auf der Piste und konnten mit ihm den ein oder anderen Schwung machen. Man spürt, dass er, trotz Beendigung seiner Profi-Karriere, ein Herzblut-Skifahrer ist. Bis zur Mittagspause hatten wir bereits über 6000hm zurückgelegt und nutzen die Liftfahrten als kleine Pause und für Gespräche rund um das Skigebiet. Da fehlte nur ein Kaffee-Ski-Drive-Through für den schnellen Koffeinschub zwischendurch, aber bei den vielen Ideen, die Florian so hat, kommt das vielleicht auch noch irgendwann. ;)

Zu den Ideen bzw. Visionen gehört das Thema Klimaschutz. Darüber erfuhren wir im Rahmen einer Präsentation mehr. Carrezza ist das erste italienische Skigebiet, das dem „Klimaneutralitätsbündnis 2025“ beigetreten ist. Damit soll der Fußabdruck von Carezza Dolomites innerhalb von maximal drei Jahren klimaneutral werden. Dem Projekt „Alpine Klimaskigebiete“ ist die Region schon 2011 beigetreten und hat seitdem bereits bis zu 30 Prozent Treibstoff bei der Pistenpräparierung und bis zu 25 Prozent an Strom für die Beschneiung eingespart. „Wir tun alles, um unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden“, erklärte uns Florian. Dazu gehört auch die Erneuerung verschiedener Lifte und Bahnen. Dadurch wird zwar die Kapazität erhöht, aber gleichzeitig auch die laufenden Energiekosten gedrosselt. Außerdem werden die Lifte so in die Natur integriert, dass das Gesamtbild wieder passt. Besonderes Augenmerk liegt auf der Reduktion und Kompensation des CO2 Ausstoßes. Möglich macht dies u. a. eine verbesserte Pistenpräparierung durch Routenplanung der Pistenraupen per GPS. Diese haben vorgegebene Routen und werden getrackt, um Doppelfahrten (und dadurch Treibstoff) zu sparen. Diese (und weitere) Maßnahmen führten zu einer Reduzierung des Treibstoffverbrauchs von ca. 10 Litern pro Stunde. Der Gedanke kam übrigens auch bei den Fahrern an, die sich nun gegenseitig sogar im Spritverbrauch unterbieten wollen. Transparenz spielt insgesamt eine große Rolle genauso wie der Punkt, die Mitarbeiter des Skigebiets einzubeziehen. So entstanden z.B. neue Fahrgemeinschaften bzw. wurde im Sommer aufs Fahrrad umgestiegen. Oder es wurden Plastik-Wasserflaschen in Glasflaschen umgetauscht, es gilt insgesamt die Vermeidung von Plastik auf den Skihütten und alle Papierprodukte sind aus Recyclingpapier. Viele einzelne Punkte, die zusammengenommen aber schon einiges ausmachen – jeder Schritt zählt, so auch das Motto von Florian und seinem Team.


Mit Florian flitzten wir in unserer kleinen 6er-Gruppe nur so über die Pisten und (fast) kein Gelände war vor uns sicher. Auch die 1,7km lange Talabfahrt wurde zügig genommen. Vielleicht waren die Oberschenkel froh, als es im Anschluss in die Gondel ging? Wer weiß das schon. Was aber zu 100% sicher ist, wir hatten perfekte Bedingungen! Ich war schon auf einigen Pisten unterwegs, aber so gut präparierte Pisten hatte ich bisher noch nie erlebt. Klar ist der Schnee in anderen Regionen auch super, keine Frage. Aber man merkt doch die kleinen, feinen Unterschiede. Selbst am Nachmittag bei Plusgraden war der Schnee noch unglaublich gut.
Verantwortlich hierfür ist u.a. Georg Eisath, der Vater von Florian. Georg war Mitgründer von TechnoAlpin (dem Weltmarktführer in der Produktion von Beschneiungsanlagen), quasi der Schneepionier. Er verkaufte seine Anteile und investiert in das heimische Skigebiet mit seinem ganzen Wissen und seiner Erfahrung. Das spürt man, der Schnee in Carrezza ist perfekt! Im Liftgespräch mit Georg berichtete er von seinen Erfahrungen. Ein praktisches Beispiel: Sobald die Temperaturen steigen, wird der Schnee schwerer. Und somit werden die Schneehügel auf der Piste ebenfalls schwerer und das Skifahren kraftaufwendiger. Das ist bei Naturschnee, aber auch bei Kunstschnee der Fall. Kunstschnee lässt sich bekanntermaßen beeinflussen. Georg im Lift „Das predige ich schon immer – nehmt einfach weniger Wasser, dann wird der Schnee auch nicht so schwer! Viele denken aber noch „Viel hilft viel – was Quatsch ist!“ Ein Punkt, der natürlich auch mit Ressourcenschonung zu tun hat.
In Carezza wird der Schnee vorproduziert. Sobald zu Beginn der Saison ein Kältefenster (ca. -10 Grad) vorhanden ist, wird mit der Schneeproduktion begonnen. Innerhalb von 80 Stunden kann der Schnee für die ganze Saison hergestellt werden. Das Kältefenster ist auch in der Energiebilanz wichtig, denn bei niedrigeren Temperaturen kann mehr Schnee produziert werden. Somit wird Energie eingespart. Die Schneekanone benötigt immer die gleiche Energiemenge – ob jetzt viel oder wenig Wasser zum Einsatz kommt.

Die heutigen Beschneiungsanlagen sind so modern, dass sie vollautomatisch agieren. Natürlich wird zur Produktion von Schnee Wasser benötigt und das nicht gerade wenig. Ein weiterer Punkt, über den sie sich im Eggental viele Gedanken gemacht haben, um auch dies möglichst Ressourcenschonend zu bewerkstelligen. Die Speicherseen liegen so, dass sie im Frühling das Schmelzwasser und im Sommer Regenwasser auffangen. Das wird dann wieder dorthin gepumpt, wo es benötigt wird. Und was den Strombedarf angeht, bezieht das Skigebiet überwiegend grünen Strom.
Durch den Beitritt zum Klimaneutralitätsbündnis 2025 werden zudem noch viele unterschiedliche Projekte gefördert. Man merkt, dass alle Beteiligten mit Leidenschaft bei der Sache sind und versuchen, die Themen Klimaschutz und Wintersport zu verknüpfen und voranzubringen. Skifahren ist ein tolles Freizeitvergnügen bzw. eine super Sportart und trotzdem sollte man dabei die Zukunft nicht außer Acht lassen. Der Beitritt zum Klimaneutralitätsbündnis ist sicherlich ein Anfang, in Zukunft wird bestimmt noch mehr getan werden müssen. Aber hier sieht man schon, dass sich die Komponenten Wintersport und Klimaschutz nicht generell widersprechen müssen.


Auch was die Ausstattung anging, herrschten auf dieser Pressereise sehr gute Bedingungen. Mittlerweile bin ich schon ab und an mit dem Atomic Redster X9 gefahren und war immer zufrieden, ein echt guter Ski. Das stimmt auch, aber der Ski an sich ist nur die halbe Miete. Die Skipflege, also das Wachsen und das Schleifen der Kanten macht die andere Hälfte aus. Wenn ihr im Eggental seid und Euch überlegt, Ski auszuleihen oder Eure Ski machen zu lassen, dann geht unbedingt zu Anna (selbst Skirennläuferin) von Sport Laurin. Sie weiß genau auf was es ankommt – die Kanten geschliffen, dass der Ski griffig ist, aber zugleich auch wieder im richtigen Moment „aufmacht“. Da merkt man, wieviel gutes Präparieren aus einem guten Ski noch rausholen kann!



Wenn schon solch gute Bedingungen vorherrschten, sollten diese natürlich genutzt werden. Wir entschieden uns am letzten Tag für einen der ersten Lifte nach oben, um die noch leeren Pisten genießen zu können. Allerdings gingen wir es etwas langsamer an als zusammen mit Florian. Wir sind bzw. waren schließlich keine Rennläufer. ;) Zwischenzeitlich stärkten wir uns im Restaurant Alpenrose direkt an der Skipiste mit leckeren regionalen Spezialitäten. In Südtirol einfach Pflichtprogramm und unschlagbar!
Wir übernachteten im schönen Posthotel Weißes Rössl in Welschnofen. Keine 5 Minuten von der Talstation „Laurin I“ entfernt. Wem der Fußweg trotzdem zu weit ist, der nimmt den Hoteleigenen Shuttle oder nachmittags den Skibus zurück. Alles kein Problem!
Aktuell geplant ist die Eröffnung der Wintersaison kommende Woche, am 27. November (verschoben auf den) 03. Dezember. In diesem Zuge steht nun auch die neue Kabinenbahn „König Laurin“ zur Verfügung, ein nachhaltiges Mobilitätskonzept unter dem Rosengarten mit fast unsichtbarer Bergstation. Wir drücken die Daumen für eine gute Saison!
Ein ganz dickes Dankeschön geht an das Team von Eggental Tourismus und alle Beteiligten, die dieses Erlebnis ermöglicht haben.
(Bilder u.a von @Carezza Dolomites)
Die Obereggen Experience – auf nach Südtirol (Teil 2)
Neues Jahr – neue Reisepläne! Zunächst wünsche ich Euch erst einmal noch ein gutes neues Jahr. Bzw. „Prost Neijohr!“ wie man im Spessart sagt. Und wenn Ihr – so wie ich – bereits am Pläne schmieden seid, wo es 2019 hingehen könnte, kann ich Euch unter anderem Südtirol ans Herz legen.
Im ersten Teil zur Pressereise nach Obereggen habe ich Euch schon einen kleinen Einblick gegeben in Kulinarik, Genuss und Komfort. Wenn ich so zurück denke, läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Aber das Eggental wäre nicht das Eggental, wenn es „nur“ kulinarischen Genuss zu bieten hätte. Nein, auch Wander- und Wintersportfans kommen hier voll auf ihre Kosten. Insgesamt warten 48 Pistenkilometer und 18 Liftanlagen auf die Wintersportfans. Zwei Rodelbahnen sind auch vorhanden, wovon wir eine im Laufe des Aufenthalts getestet haben.
Also, die Skiausrüstung am Vortag ausleihen, dann kann der Skitag kommen. An der (genial präparierten) Piste warteten schon unsere Guides der Ski- und Snowboardschule Obereggen auf uns. Nach kurzer Organisation (wer fährt in welcher Gruppe mit) ging es auch schon los. Hoch mit der Gondel bzw. dem Lift und wieder runter, Tempo je nach Lust und Laune. Unsere kleine Gruppe hatte das Glück, mit Jessica zu fahren. Jessica analysierte wie nebenbei unsere Technik, hat den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag gegeben und wir erfuhren noch unglaublich viel über die Umgebung. Vermutlich kennt Jessica jeden Stein, jede Schneeflocke, jeden Gipfel und jede Pflanze persönlich mit Vornamen, Geburtsdatum und zugehöriger Verwandtschaft. ;) Und auch wenn man eigentlich schon gut Ski fährt, schadet so ein Tag mit einem lokalen Skiguide auf keinen Fall, den ein oder anderen Tipp kann man immer umsetzen und es macht eine Menge Spaß!
Ihr kennt es ja, die Zeit rennt einfach viel zu schnell, wenn man Spaß hat. Und da Skifahren Sport ist, müssen die Unmengen verbrannter Kalorien natürlich im Anschluss auch wieder zugeführt werden. Dies ist auf der „Mountain Riviera“ möglich. Da durfte ein gemeinsamer Kaiserschmarrn nicht fehlen. Zu unserer Gruppe gesellte sich Toni (von der Skischule Obereggen) und es wurde richtig gemütlich. Persönlich finde ich es immer genial, bei leckerem Essen mit den Einheimischen zu quatschen. So erfährt man doch am meisten über die Umgebung und die Kultur. Dafür ein dickes Danke!
Obwohl es erst früher Nachmittag war, ging es für uns nicht wieder zurück auf die Piste. Denn ein (weiteres) Highlight dieser Reise kam genau an dieser Stelle. Alpenglühen im Hubschrauber! Ganz ehrlich, wer die Möglichkeit hat bzw. sich einmal ein besonderes Erlebnis gönnen möchte, der sollte dies unbedingt einmal machen:
Die Landschaft, das Gefühl und die Eindrücke machen sprachlos. Unseren Piloten Georg Graf kann ich nur empfehlen. Er steuerte seinen Heli super ruhig über den Latemar und entlang des Eggentals. Unsere Welt kann so schön sein… ruhig, farbenfroh, vielfältig und einfach nur genial! Gerade aus der Vogelperspektive. Ein Traum! Und das von mir, der ich ja eigentlich lieber mit beiden Beinen auf dem Boden bleibe. Apropos genial. So teuer ist das Vergnügen auch nicht (klar, teuer ist immer relativ). Die Flugminute kostet ab 25 Euro (für max. 5 Personen) und in 10 Minuten bekommt man schon einen tollen Überblick, der meiner Meinung nach ausreicht. Auf der Page habe ich ein Angebot von 75,00 Euro/Nase für einen Kurzflug entdeckt. Wer Interesse hat, also einfach einmal nachschauen, ein einmaliges Erlebnis. Und damit ging ein schöner Ski- und Helitag mit einem Dauergrinsen zu Ende.
Es hieß: Früh ins Bett und Wecker stellen, denn am nächsten Morgen ging es schon um kurz nach 8 Uhr auf die Piste. Stichwort „Be the first“. Gesagt, getan. Neuschnee über Nacht und als erster am Lift stehen. Warten bis dieser öffnet und anschließend durch die verschlafene Winterlandschaft nach oben fahren. Alleine das ist toll! Doch wenn man erst einmal oben aussteigt, den Rundumblick genießt und weit und breit keine Menschen sieht…DAS ist grandios! Die Spuren der Pistenraupen sind zu erkennen und du weißt ganz genau, dass heute hier noch niemand gefahren ist. Wir hatten Glück und das Wetter passte perfekt, aber selbst wenn nicht, es ist traumhaft! Schöne Schwünge ziehen, die ganze Breite der Pisten ausnutzen, nicht auf andere Skifahrer achten müssen – da lohnt das frühe Aufstehen, könnt Ihr im Eggental selbst mal probieren.
Frühstück war da erstmal (fast) Nebensache, doch irgendwann meckert der Magen. Außerdem wäre es viel zu schade, das Frühstück in der Oberholz Berghütte zu verpassen. Wenn Ihr einmal vor Ort seid, schaut Euch die „Hütte“ an. Architektonisch genial umgesetzt von Architekt Peter Bichler, was ein Ausblick zum leckeren Frühstück. Dort trafen wir auch Georg Weissensteiner, den Präsident der Liftgesellschaft Obereggen AG. Bei der Liftgesellschaft handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, welche in Hand der lokalen Bürger ist. Früher war der Ort nämlich ein kleiner Weiler bestehend aus ein paar Bauernhöfen und um etwas gegen die Abwanderung zu unternehmen, wurde 1970 das Skigebiet gegründet. Zu Beginn waren es nur 2 Lifte und natürlich noch ohne Beschneiungsanlagen. Aktuell ist eine vollautomatische Beschneiung möglich. Dies und noch viel mehr Interessantes erzählte uns Georg Weissensteiner. Leider war die Zeit zu kurz, aber das sollte ich mir in Zukunft doch einmal genauer anschauen.
Anyway, danach ging es wieder auf die Piste. Natürlich nicht mehr alleine wie beim Early Bird, aber dennoch unter besten Bedingungen. So macht Skifahren einfach Spaß! Auf der Mayrl Alm wurde zu Mittag gespeist. Ihr merkt schon, Essen spielt (auch) wieder eine sehr große Rolle (berechtigt). Neben Skifahren und Essen gibt es, wie bereits erwähnt, eine Rodelbahn, die direkt an unserem Hotel vorbei führt. Ab an die Rodel, mit der Gondel hoch und sofort auf die (Rodel-)piste.
Da kommt das Kind im
Manne hervor und vermutlich würden wir heute noch auf den Schlitten den Hang
hinabfahren, wenn die Bahn nicht irgendwann Feierabend gemacht hätte.
Selbstverständlich ist das nur ein kleiner Überblick, was das Eggental so zu
bieten hat. Für mich zusammenfassend ein tolles Wintersportgebiet, das sowohl
für Anfänger, als auch für die Skiprofis geeignet ist und jede Menge Spaß,
Genuss und Action bietet. Schaut es Euch am besten selbst einmal an und Ihr
werdet sicherlich nicht enttäuscht werden.
Vielen lieben Dank an Eggental Tourismus | Val d’Ega Turismo für die Einladung!
Die Obereggen Experience – auf nach Südtirol! (Teil1)
Wer kann schon „nein“ sagen, wenn es um Berge und Skifahren geht? Eigentlich (und uneigentlich auch) doch niemand! Wenn dann auch noch leckeres Essen, spannende Einblicke und herrliches Wetter dazu kommen, sind ein paar tolle Tage garantiert! Genauso war es am letzten Wochenende, als es zur Pressereise in das schöne Eggental nach Südtirol ging. Da ich in der Gegend bereits im Sommer vorbeigeschaut habe, konnte ich nicht widerstehen, denn dort ist es wirklich wunderschön. Und ich denke noch sehr gerne an die Wanderung am Rosengarten zurück. Andere Jahreszeit, anderes Programm, es ging in das benachbarte Obereggen mit seinem Bergmassiv „Latemar“, bekannt für seine legendären Pisten.
Von Bozen aus kommend spaltet sich das Eggental quasi nochmals auf. Eine Richtung führt nach Welschnofen und die andere in Richtung Oberggen. Beides (und etwas mehr) gehört aber zum Eggental, also nicht verwirren lassen. Und damit zum UNESCO Welterbe.
Je näher die Berge kamen, desto besser wurde das Wetter. Nach Bozen führte die Straße hinauf ins Tal und die Temperaturen sanken. Unser persönliches Ziel war das Hotel Cristal, unser Domizil für die nächsten Tage.




Eingecheckt und eigentlich noch gar nicht viel vom Hotel gesehen, waren wir schon begeistert. Eines der vielen Highlights: es liegt (fast) auf der Piste. Also näher dran ist nicht wirklich möglich! Vom großen Skikeller des Hauses geht es direkt ab in den Schnee und auf die Piste – ohne Umwege! Was will ein Skifahrer mehr?
Wo wir schon beim Hotel sind, das kann ich Euch auf jeden Fall nur empfehlen! Ein familiengeführter Betrieb, ideal zum Erholen und sich gut gehen lassen. Es gibt einen schönen neuen Wellnessbereich, die Zimmer sind mit Lärchen- und Zirbenholz aus der Umgebung ausgestattet und bei Familie Thaler merkt man einfach überall die Liebe zur Heimat und zur Natur. Was unbedingt erwähnenswert ist, sind die kulinarischen Köstlichkeiten, mit denen man verwöhnt wird, einfach perfekt.






Von Karotten-Kürbiscremesuppe mit Ingwer, Spinatsoufflé mit Garnelen, Piccata vom Kalb mit Steinpilzen und Almkäse, Kartoffelteigtaschen mit Kräuterfrischkäse, Gedämpftes Lachssteak auf Pastinakencreme mit rotem Zwiebelconfit und und und… jeder Gang war einfach nur lecker. Dazu gab es natürlich immer den passenden Wein. Apropos Wein. Wir durften an einer Weinverkostung teilnehmen, das Hotel hat einen eigenen Weinkeller, den wir uns aber nicht angeschaut haben. Vermutlich war das besser so, denn sonst wären wir vielleicht nicht wieder aufgetaucht.


Es handelte sich dabei übrigens nicht um irgendwelche Weine, sondern erstens um richtig edle Tropfen und zweitens nur aus der Region. Falls Ihr jetzt einmal mit dem Gedanken spielt, Euch auch einen Hektar Weinberg in Südtirol zu kaufen, müsst ihr allerdings schon zwischen 500.000 und 1,5 Millionen Euro hinlegen. Falls ein Winzer überhaupt verkaufen möchte. Im Piemont liegen die Preise für 1 ha übrigens ähnlich. Das nur so am Rande.
Ihr spürt auf jeden Fall schon, der Genuss kam nicht zu kurz. Ganz im Gegenteil!
Aber wir waren ja nicht nur zum Essen in Südtirol, auch wenn das allein schon ein idealer Anlass ist. Uns lockte die Piste und die herrlichen Berge. Anfang Dezember war in der Region der Start der Skisaison. Es fehlte zwar noch etwas Naturschnee, dennoch waren die Pisten bereits in einem sehr guten Zustand. Davon konnten wir uns (quasi aus dem Zimmer) überzeugen. Das Grinsen wurde immer breiter, je mehr wir an die kommenden Tage dachten.
Ohne Skiausrüstung allerdings kein Skifahren. Also ging es erstmal zum Ski- und Snowboardservice Siegfried. Hier könnt Ihr Euch alles leihen, was Ihr zum Skifahren braucht. Die Ausrüstung mussten wir dann auch nicht direkt mitnehmen, sondern sie wurde zum Hotel gebracht. Ein klasse Service, denn jeder weiß, dass Ski+Stöcke+Schuhe doch etwas schwerer bzw. unhandlicher sind. Somit waren wir bestens für den ersten Skitag vorbereitet. Denn dann hieß es: Ab auf die Piste! …
Vielen lieben Dank an Eggental Tourismus | Val d’Ega Turismo für die Einladung!
Unterwegs durchs Südtiroler Eggental (Teil 2)
…und der Wecker klingelte, wie in Teil 1 angekündigt, pünktlich um 4:45 Uhr. Kurze Zeit später begaben wir uns auf den Weg zum Karersee. Der Sonnenaufgang wurde für 5:26 Uhr vorhergesagt und das Wetter passte. So fanden wir den See still, die Luft klar und das Panorama begann im Licht der aufgehenden Sonne zu strahlen.
Auch wenn das frühe Aufstehen nicht immer leicht ist, aber genauso kann ein perfekter Tag beginnen. Der innere Schweinehund ist schnell besiegt und wird mit einer tollen Aussicht belohnt. Was will man mehr?! Und wenn im Anschluss Zeit bleibt, kann man ja auch nochmal einen Moment die Augen ausruhen.
Nun, der Tag ging gut weiter, denn die Umrundung der südlichen Rosengartengruppe stand auf dem Programm. Dazu trafen wir Extrembergsteigerin Tamara wieder, die den Bergführer Hansjörg Welscher mit dabei hatte. Gemeinsam begaben wir uns erst mit dem Sessellift zum Ausgangspunkt und dann zur Wanderung, auf der uns Hansjörg einige Geheimnisse zur Flora und Fauna der Dolomiten und zur Verwendung von Kräutern und Co. berichtete. Ich bin ja immer begeistert, wenn ich von einem Kenner der Gegend Tipps und Tricks erfahren kann, was gibt es Besseres?
Eine herrliche Bergtour mit genialen Ausblicken auf die Umgebung. Oberhalb der Baumgrenze, die Wege sind super ausgezeichnet, …einfach eine Traumtour! Allerdings sind es schon ein paar Höhenmeter (genauer gesagt um die 900hm) und man sollte etwas Bergerfahrung und Trittsicherheit mitbringen. Wir streiften ein Schneefeld und aufwärts ging es zum Teil etwas steiler.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – das gilt auch am Berg. Das Wetter war noch (!) herrlich und wir kamen nach ein paar Stunden am Rifugio Pederiva an. Leckeres Essen war quasi vorprogrammiert. Doch dann überraschte uns das große Gewitter! Also ab in die Hütte und Schutz suchen. Regen, Hagel … alles war dabei. Nun hieß es abwarten, gemütlich in der Hütte sitzen und quatschen. Bzw. den selbst angesetzten Schnaps des Hüttenwirts testen. Es hat schließlich niemand behauptet, dass Gewitter nur Nachteile haben müssen.
Der Wetterbericht versprach Besserung, doch der Regen sollte nicht komplett aufhören und wir mussten irgendwann wieder weiter. Von daher hieß es: rein in die Regenbekleidung und raus aus der Hütte. Gerade bei solch einer mehrstündigen alpinen Wanderung sollte man grundsätzlich Regenkleidung dabei haben, denn man hat nie die komplette Gutwettergarantie, alles andere wäre also grob fahrlässig.
Wir folgten dem Weg weiter durch Hagel- und Wasserpfützen in Richtung Bergstation. So etwas hat man schließlich auch nicht alle Tage. Am Lift angekommen hieß es dank Gewitter erneut warten, die Bahn stand. Zu Fuß wären es noch 1,5 Stunden ins Tal und der Weg, laut Hansjörg, nicht unbedingt empfehlenswert. Also entschieden wir uns gegen das Laufen, das Warten hat schließlich irgendwann ein Ende und zack, dank guter Planung, waren wir mit die ersten unten im Tal. So muss es laufen! Obwohl das Wetter nicht zu 100% mitspielte, bietet die Umrundung der Rosengartengruppe landschaftlich einmalige Ausblicke.
In unserer Unterkunft wartete die hauseigene Salzgrotte. Warmes und salziges Wasser bedeutet beste Erholung für den Körper. Beim gemeinsamen Abendessen ließen wir den Tag und die schöne Reise ausklingen. Das Eggental zeigte sich von allen Seiten, wir waren eine tolle Truppe und von Tamara erfuhren wir einige Geschichten aus dem Nähkästchen einer Extrembergsteigerin. Danke dafür!
In Kooperation mit Eggental Tourismus – Danke!