Beschwerdebrief an den Bahnvorstand

9. Mai 2011 | 16 Kommentare | Schlagwörter: , ,

Natürlich handelt es sich um eine Beschwerde aus dem Jahr 2010 – ich habe sie heute nur wieder gefunden.

Deutsche Bahn AG
Vostand/Geschäftsführung
Potsdamer Platz 2
10785 Berlin

Beschwerde

Sehr geehrter Herr Dr. Grube,

sehr geehrter Herr Dr. Lutz,

sehr geehrter Herr Weber,

sehr geehrter Herr Dr. Kefer,

sehr geehrter Herr Becht,

vorab eine Frage: Fahren Sie selbst Bahn? Ich vermute mal nein. Sie werden sicherlich von einem Chauffeur von A nach B gebracht. Über die Größe des Fahrzeuges müssen wir wahrscheinlich auch nicht weiter sprechen.

Ich vermute es interessiert Sie insgeheim auch nicht – mal davon abgesehen, ob Sie meinen Brief überhaupt zu Gesicht bekommen – warum sich ein „normaler“ Mensch  in einem Brief an Sie wendet. Ich versuche es dennoch mit diesem Brief.

Nur zu Ihrer Information: Ich pendel täglich zwischen Nürnberg und Regensburg, fahre in der Regel um 6:15 Uhr mit der Regionalbahn Richtung Süden und um 18:33 Uhr normalerweise in die Gegenrichtung. Ich zahle einen Betrag von monatlich 278,00 Euro an Sie (Sie vertreten die Bahn AG) – macht in einem Jahr 3.336,00 Euro (in Worten: dreitausenddreihundertsechsunddreißig).

Nein, ich hätte es auch nicht nötig, denn für ca. 30 Euro mehr könnte ich mit dem Auto fahren. Auch hier werden Sie sicherlich denken: „Soll er doch“.

Anfangs dachte ich auch noch, es sei bequemer die Bahn zu nutzen, denn laut Fahrplan wäre dies erstens auch zeitlich vertretbar und zusätzlich würde ich auch noch etwas gegen die Umweltverschmutzung unternehmen.

Aber genug um den heißen Brei geredet. Aktuell spiele ich mit dem Gedanken, nicht mehr die Dienstleistung (!) der Deutschen Bahn AG in Anspruch zu nehmen. Ich verstehe auch, wenn ein einzelner Zug 10 Minuten zu spät erscheint, denn es spielen sehr viele Faktoren im Bahnnetz eine große Rolle. Selbst 120 Minuten ist vertretbar, wenn sich jemand unbedingt das Leben nehmen muss (was übrigens in meinen Augen eine feige Tat ist – abgesehen bedauere ich die Zugbegleiter sehr).

Kommen wir wieder zurück zum eigentlichen Thema: In meinem konkreten Fall war es allerdings so, dass innerhalb einer Woche (5 Tage – da es sich um eine Arbeitswoche handelt) Ihre Züge (2 x RE und 2 x ICE) von jeweils mehr als einer Stunde Verspätung hatten! Nein, es war auch kein Fremdverschulden, es waren (in meinen Augen) Wartungsfehler (Triebwerksschaden, Weichenstörung und ein brennender Ast in der Oberleitung)!

Selbstverständlich habe ich ein „Fahrgastrechteformular“ erhalten und dieses auch umgehend nach Frankfurt verschickt (keine Angst, mittlerweile bin ich mit diesen Prozessen sehr vertraut). Über die unfreundliche Art und Weise des „Service“-Personals in Nürnberg und auch in den alternativen Zügen, welche ich in Anspruch nehmen musste, verliere ich nur diese vorangegangen Zeilen.

Entschuldigen Sie, eine Angelegenheit muss ich dennoch erwähnen. Finden Sie es als Vorstand nicht etwas schockierend, wenn in einem vollbesetzten ICE das „Service“-Personal sich mit den Worten: „Komm wir verschwinden, hier ist es eh zu voll“ verschwindet? Denken Sie einmal darüber nach…

Ich finde es sehr schade, dass an Schulungen, Wartungsarbeiten und sonstigem Bestreben – um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen – gespart wird. Gibt es überhaupt einen zufriedenen Kunden?

Wahrscheinlich wird sich durch diesen Brief nichts ändern – warum auch!? Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ich für meinen Teil werde selbstverständlich meine Konsequenzen aus den gegebenen Umständen ziehen. Allerdings hat meiner Meinung nach jeder – auch Sie – eine zweite Chance verdient.

Mit freundlichen Grüßen

Heiko Kunkel

Erfahrungen

1. Oktober 2010 | Keine Kommentare | Schlagwörter: , ,

Die Bahntoiletten

Der gute @Fantasmo_42 machte mich heute früh auf die Problematik in Zügen der Deutschen Bahn aufmerksam.

Zitat:

Durchsage des Schaffners eines Schnellzugs: „Aus gegebenem Anlass möchten wir Ihnen mitteilen, dass unsere Toiletten NICHT paarungsgeeignet sind!“

Eines vorweg: Ich fahre aktuell täglich Bahn und kann mir somit über dieses heikle Thema vor Ort Gedanken machen.

Ich weis, für den Einen oder Anderen ist es ein sehr heikles und zugleich bestürzendes Thema. Doch auf der anderen Seite müssen auch genau solche Themen diskutiert werden.

Vorab zur Info: Es gibt in jedem ICE-Wagen mindestens eine Toilette, welche m. E. sehr klein gehalten ist.

Ich möchte auch nicht auf die Paarungsrituale einiger Fahrgäste oder evtl. auch des Personals eingehen. Jeder Fahrgast sollte seinen Spaß haben, solange sie mich in Ruhe lassen.

Etwas verwirrend empfinde ich da schon eher die Aussage „Schnellzug“. Ich denke nur an meine vergangene Zeit, welche ich auf der Strecke zwischen Nürnberg und Regensburg immer wieder (mehr oder weniger) gerne verbracht habe. Eine kleine Geschichte könnte auch zu diesem Thema passen:

Damals als der Vulkan spuckte. Meine Reise begann in Regensburg und sollte in Nürnberg enden. Seelenruhig stand ich am Bahnhof und wartete auf den „schnellen“ ICE meines Vertrauens. Dieser kam mit 20 Minuten Verspätung (was bei mir mittlerweile noch unter pünktlich eingestuft wird) an. Am herausquellenden Dunst aus der Tür erkannte ich schnell, dass der Zug voll bis obenhin war! Im Zug angekommen, ergatterte ich mir einen Stehplatz gegenüber der Zugbegleiterkabine und in Sichtweite der Toiletten. Nachdem die beiden Zugbegleiterinnen mit den Worten: „Komm wir verschwinden hier!“ sich in die Kabine verabschiedeten (die Tür war noch offen), entschloss ich mich, meine bis dato noch unbeschädigte Brötchen (belegt mit Knoblauchkäse) zu vernaschen.
Zu diesem Zeitpunkt standen wir noch immer in Regensburg, die Klimaanlage lief auf Hochtouren. Eine Stimme ertönte plötzlich: „Wir fahren nicht weiter bis jemand ausgestiegen ist!“ Aha, der Zug scheint voll zu sein. Wie dem auch sei, natürlich bewegte sich kein Mensch vom Fleck. Nach weiteren Minuten des Wartens schlossen die Türen und wir rollten langsam vorwärts und „the voice“ meldete sich wieder mit den Worten: „Wir fahren mit verminderter Geschwindigkeit weiter, weil wir zu voll sind!“ Erster Gedanke von mir: „Gut erkannt, die beiden Zugbegleiterinnen können ja aussteigen.“
Dieser kleine Spaß ging noch etwas weiter und als die jungen Damen doch ihrer Pflicht nachkamen und die Fahrgäste kontrollierten, bekam ich Hunger auf mein zweites Knoblauchkäsebrötchen. Mittlerweile drang der Knoblauchgeruch in jede Ecke des Abteils – herrlich, mein Plan ging auf. Ich konnte an den Gesichtern der Zugbegleiterinnen erkennen, dass es ihnen überhaupt nicht recht war.

Kommen wir zurück zum Thema: Ich stand ja in der Nähe der Toiletten und konnte somit sehr gut beobachten, wer diese alles heimsuchte. Es waren zu meinem Zeitpunkt keine paarungswilligen Personen dabei. Es könnte allerdings auch an der Enge und der Hygiene in der Bahntoilette liegen.

Wie dem auch sei – Fazit zum ganzen Thema:

Jeder wie er will!

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