Cadillac CTS-V

Holla die Waldfee, war das ein Wochenende! Das Adrenalin schwirrt auch ein paar Tage später noch durch meinen Blutkreislauf. Cadillac hatte nach München eingeladen, um die neue V-Serie vorzustellen. Das passte sehr gut, denn wie der Zufall es so wollte, war es quasi meine persönliche Detroit-/Auto-Woche. Anfang der Woche war ich bei einer Besichtigung von ZF-Racing hier in Schweinfurt mit einem Überblick über deren Autotechnik und Motorsportsparte (in der neuen V-Serie wurden übrigens auch Teile aus der ZF-Produktion verbaut), Mitte der Woche gab es einen groovigen Motown –Abend im Theater (man fühlte sich quasi in die Glanzjahre Detroits versetzt) und dann als Höhepunkt das Wochenende mit Cadillac.

Im Februar habe ich ja schon das ATS Coupe, den Sport Sedan und den Cadillac CTS auf Schnee und Eis gefahren. Eine super Erfahrung, um einmal die Grenzen auszutesten und die Kraft der Autos zu spüren. Dies war eine gute Vorbereitung auf das Wochenende mit der V-Serie. Auch hier standen die Modelle ATS und CTS im Fokus, allerdings mit ordentlich Dampf unter der Haube. Der ATS-V hat nämlich brodelnde 470 PS und bringt 603 Nm auf die Straße. Wer es eilig hat, der kann den ATS getrost mit 304 km/h Höchstgeschwindigkeit ausfahren. Vielleicht sonntags morgens auf der Autobahn A9 von Nürnberg nach München?

Der „Kleine“ geht schon ab, wie Schmitz Katze, ist aber im Vergleich zum CTS-V noch gar nichts. Dieser hat nämlich die unglaubliche Leistung von 649 PS, 855 Nm und eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h! Soweit erstmal zu den Randbedingungen der aktuell schnellsten Serien-Limousine der Welt.

München Flughafen, die Frisur (oder was davon übrig ist) sitzt. Bereits bei der Einführung konnten wir erahnen, was uns erwarten wird und schon bald ging es los. Mein erstes Auto war der CTS-V, das Navi wurde gestartet und anschließend: „Ladies and Gentlemen – please start your engines“ – die Straße wartete.

Unglaublich – einfach unglaublich! Ab auf die Landstraße und weiter auf die Autobahn, die Power will schließlich raus, das spürt man ununterbrochen. Sobald alle Streckenverbote aufgehoben sind, muss das Gaspedal gedrückt werden. Ab auf die linke Spur, erst ab 180 km/h beginnt der neu entwickelte V8-Kompressormotor richtig Spaß zu haben. Selbst bei Höchstgeschwindigkeiten über den 250 km/h (ja, die Cadillacs sind nicht abgeriegelt) liegt der CTS-V auf der Straße, wie ein Brett und entwickelt noch immer den Drang nach vorne. Der Motor bestimmt das Fahrzeug – das Motto: „Entweder Du gibst Gas, oder Du suchst Dir ein anderes Auto!“ Selbst bei Betätigung des Gaspedals in niedrigen Geschwindigkeiten muss die integrierte Software die Kraft bändigen. Quasi wie ein pubertierender Hai. Nicht umsonst ist der CTS-V das PS-stärkste Modell in der 112jährigen Geschichte des Unternehmens.

Nach einer kurzen Verschnaufpause und leckerem Essen wurden die Autos getauscht. Dieses Mal wartete der ATS-V auf mich. Gegenüber dem 6,2L V8 vom CTS-V klingt der 3,6 Twin-Turbo V6 Motor vom ATS-V irgendwie mehr nach Motor und weniger nach Triebwerk – für die Soundfreunde unter uns. Nichts desto trotz geht der „Gentleman“ natürlich auch ab, wie ein Drogenhund nach einem Fund. Dank der gewichtsreduzierten und gleichzeitig stabilen Karosseriestruktur liegt der ATS ebenso gut auf der Straße und „tuckert“ locker mit mindestens 200 km/h (und mehr) durch die Gegend. Im direkten Vergleich ist der ATS-V leichter und kompakter, mehr die Familienlimousine mit Rennpower.

Wenn ich mich entscheiden dürfte, würde ich natürlich am liebsten beide nehmen. 😉 Den CTS-V für den Renn-Spaß und den ATS-V für längere Touren. Dies natürlich nur auf den Motor bezogen, denn innen schauen sie recht ähnlich aus. Es gibt noch so viel zu erzählen, z. B. über die super bequemen Recardo Sitze, das Bose Soundsystem oder auch das induktive Laden von Mobilsystemen. Was ich persönlich sehr mag, ist das Vibrieren des Sitzes, sobald ein Hindernis (beim Ein- oder Ausparken) auftaucht. Hindernis rechts, dann vibriert auch nur die rechte Seite.
Des Weiteren erklärte John Barrick (der Cadillac-Motor-Gott, oder auch „Engineering Manager“) uns sehr viele Details zu den Motoren, den Reifen, der Sicherheitsausstattung, der Belüftung den Fahrhilfen und vieles mehr. Für John ist es der bisher beste Motor, den er (und natürlich sein Team) erschaffen haben.

Ein weiteres Highlight ist der sogenannte „Performance Data Recorder“. Je nach Wunsch und Modus zeichnet er die Fahrt auf einer SD-Karte auf. Im Nachhinein lässt sich dann die eigene Fahrt analysieren – macht besonders viel Spaß, wenn man zum ersten Mal einen CTS-V fährt und seine Fahrt nochmals in Ruhe verfolgen kann. Apropos Modus – bei allen Autos sind verschiedene Fahrprogramme hinterlegt. Eine „normale“ Tour, sportlich, Schnee & Eis und last but not least die Rennstrecke. Bei der Rennstrecke gibt es sogar noch fünf weiter Untermenüs. Der Fahrer kann somit entscheiden, ob er mit der Elektronik fahren möchte, oder lieber ganz „nackt“.
Persönlich wechselte ich zwischen Tour und Sport, was im Alltag völlig ausreicht, um mit dem CTS-V sämtliche anderen Fahrer zum Weinen zu bringen. 😀
Die Cadillas sollen übrigens Anfang 2016 auf den europäischen Markt kommen und versprechen Cockpit-Atmosphäre pur.

Alles zusammen war es ein unglaubliches Wochenende! Tolle Luxus-Fahrzeuge, die gezähmt werden wollen, ein geniales Team und eine Menge Infos gepaart mit sehr viel Spaß! Danke an Cadillac – Ihr seid Spitze!


 

English
Holy shit, this was an incredible weekend! (sorry for my wording, but Adrenalin is still circulating in my blood). Cadillac invited to Munich to present the arrival of the new V-Series. This week was full of motor- and Detroit-spirit: A visit at ZF Racing here in Schweinfurt to get to know some new technology trends, I had a groovy evening at the theater with Motown-music and last but not least the weekend with Cadillac. In February I had the chance to be part of the Cadillac winter drive with the ‘normal’ models. It was a great experience and kind of preparation for this weekend with the V-Series.
After a very warm welcome, we started our drive at the Munich Airport. My first test-car was the CTS-V.
Ladies and Gentlemen – please start your engines’ the streets (and German ‘Autobahn’) were waiting! And what can I say? Just unbelievable – it was really unbelievable! The CTS-V – with 649 PS (477 kW), 855 Nm of torque and a top speed of 320 km/h- is the most powerful model in the brand’s 112-year history. So if you have to hurry, you definitely can do it with the fastest car in serial production of the world. It has a new supercharged 6.2L V-8 engine backed by Cadillac’s paddle-shift eight-speed automatic transmission. You can get virtually two cars in one: a premium sedan with sophisticated road manners and a track-capable sports car, comfortable and cockpit-feeling in one!
After a lunch break with some delicious food we changed the cars and I had the chance to test the ATS-V as well. With 470PS (346 kW) and 603 Nm of torque the ATS-V features one of the segment’s highest-output  six-cylinder engine; it can reach a top speed of 304 km/h. With a more powerful iteration of Cadillac’s Twin Turbo 3.6L V-6, the ATS-V represents the first twin-turbo powertrain in the history of the V-Series lineup. The ATS is the smallest and lightest of the V-Series and also very powerful and solid on the road. John Barrick, the “godfather” of these engines, explained a lot about the construction, the special tires, the electronic devices and many more of the new V-series. There are different performance and driving control-systems which provide perfect driving experience. Additionally, the Performance Data Recorder (availability is country specific) allows drivers to record high-definition videos and to analyze the trip afterwards. The V-series will be available in Europe in early 2016.
It was an amazing weekend! Great luxury cars, a brilliant team and a lot of information, coupled with a lot of fun! Thanks to Cadillac – you are great!

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