Fugenkleber

(For a short English version please scroll down)

Weiter geht es im Text und mit dem #projekt2015. Ihr wisst ja, die Fenster sind drin und das Dach ist drauf. An Fremdleistung sind aktuell Wasserversorgung und Heizung an der Reihe – alte Zu- und Ableitungen raus, neue rein. Selbstverständlich dürfen neue Heizkörper auch nicht fehlen – wenn schon, dann richtig. Apropos Heizkörper – die alten waren in relativ breiten Nischen unter den Fenstern angebracht, was man halt früher so hatte, heute aber nicht mehr. Die Außenwände sind dort dünner und man hat somit eine Wärmebrücke – energietechnisch gesehen ein Graus! Anyway, wir haben aktuell acht solcher Nischen, wovon allerdings „nur“ fünf Stück bearbeitet werden müssen, bevor die Heizung angebracht wird.

Alles kein Thema, doch wo anfangen?! Es gibt ja schließlich verschiedene Möglichkeiten, diese „Lücke“ (so nenne ich es jetzt einfach mal) zu schließen. Zum einen die Trockenbauwand. Erst ein Ständerwerk errichten, anschließend mit Dämmwolle füllen und dann mit Rigipsplatten (=Gipskartonplatten) verschließen (so grob gesagt). Zum anderen mit Porenbetonsteinen ausfüllen und anschließend z. B. mit Rigipsplatten verblenden. Oder die dritte Variante: einfach eine Dämmplatte davor kleben. Wir haben uns für die Porenbetonsteine entschieden. Warum? In meinen Augen leichter zu bearbeiten, etwas weniger Arbeitsschritte und eine ähnliche bzw. sogar bessere Dämmleistung. Steine und passenden Kleber kaufen, später Rigips, Ansetzgips und die Masse zum Verspachteln und los geht‘s. Soweit der theoretische Teil, nun kommt die Praxis.

Wie immer, theoretisch ist alles ganz einfach, praktisch sieht die Welt schon wieder anders aus. Vor allem, wenn man etwas zum ersten Mal zu 100% selbst macht. Also zunächst die Nischen ausgemessen und dabei festgestellt, dass sie natürlich nicht rechteckig sind. Kein Thema, muss ja trotzdem funktionieren. Anschließend die passenden Porenbetonsteine (in Steindicke von 10cm und 15cm) auswählen und die Menge pro Nische ausrechnen. Lieber einen Stein mehr einplanen, als später nochmal extra zum Baumarkt fahren müssen! Kleber dazu, da gab es einen kleinen Tipp vom Experten, nämlich dass es Fliesenkleber genauso gut tut und er noch dazu etwas günstiger ist, als der Spezialkleber vom Hersteller. Beim Verstauen der Einkäufe zahlte sich übrigens glatt wieder meine langjährige Tetris-Erfahrung aus!
Ankommen und ausladen und der eigentliche Teil der Arbeit kann beginnen. Die Steine in die Mauernische einpassen ist angesagt. Sägen und feilen – feilen und sägen! Ein Glück, dass die Porenbetonsteine leicht zu bearbeiten sind, aber ab einer gewissen Menge werden die Arme trotzdem schwer. Auch hier zahlt sich übrigens die Tetris-Erfahrung aus. Für die Nischen benötigte ich fast einen ganzen Tag – nur für das Einpassen der Steine. Keine Ahnung, ob das langsam oder schnell ist, ich bin zufrieden.

Am nächsten Tag wird gematscht – da freut sich das Kind im Manne! Der Kleber wird mit einer alten Bohrmaschine + Quirl angerührt (das Mischungsverhältnis steht auf dem Kleber und spätestens beim zweiten Anmischen kann man ein bisschen nachjustieren und seinem Bauchgefühl vertrauen). Vorher die Nische säubern, etwas mit Wasser benässen und den Kleber mit einem Zahnspachtel auftragen. Anschließend die vorgefertigten Steine vermauern. Als kleiner Tipp: Beim Bearbeiten genügend Spielraum für den Kleber lassen. An einigen Stellen mussten wir noch nacharbeiten, da die Steine sonst einfach nicht mehr gepasst hätten. Es wäre ja langweilig, wenn alles auf Anhieb zu 100% passen würde! Auch für das Mauern habe ich wieder einen Tag benötigt, aber von nichts kommt nichts. Das Ganze trocknet relativ schnell und wird anschließend hart wie Stein. Also lieber vorher genau arbeiten und das überschüssige Material gleich abwischen.

Der nächste Schritt ist die „Verkleidung“ der Mauer mit Rigipsplatten. Für die Bäder gibt es übrigens speziell imprägnierte Feuchtraumplatten, für den Rest wurden ganz normale ausgewählt. Wie bei den Steinen, ging es ans genaue Ausmessen und Planen und der richtige Ansetzgips durfte nicht fehlen. Rigipsplatten lassen sich übrigens ebenfalls sehr gut verarbeiten. Zum Zuschneiden vorne (!) mit einem Teppichmesser anritzen, knicken und den Rest abschneiden – schon hat man eine genaue Kante. Diese dann mit Hobel oder Teppichmesser abrunden und zack, schon hat man das gewünschte Maß. Hier benötigt man übrigens keinen Abstand zu den Seiten, da der Gips nur auf die Rückseite aufgetragen wird. Unten hatten wir kleine Keile (ca. 5mm) für den nötigen Spielraum eingelegt. Also, Gips anrühren (wie auch beim Kleber, steht alles auf der Packung) und batzenförmig auf der Rückseite bzw. den Steinen verteilen. Apropos, wichtig ist, die Steine vorher wieder nass zu machen, da sie sonst die ganze Feuchtigkeit aus dem Kleber ziehen. Vorab hätte ich nicht gedacht, dass man doch eine gehörige Menge an Material in sechs relativ kleinen Nischen verarbeiten kann. Von 30kg Ansetzgips wurden 25kg benötigt. Wenigstens trocknet das Zeug schnell!

Sodala, die Nischen sind fast fertig – Porenbetonmauer steht, Rigips auch. Alles ist soweit getrocknet und steinhart. Als nächstes kommt das Verfugen der Rigipsplatten an die Reihe. Dazu haben wir den Fugenkleber für imprägnierte Platten genommen. Dieses kann man getrost für die „normalen“ Platten verwenden – er wird halt nur grün, was eventuell durchscheinen kann, falls man plant, nur leicht darüberzustreichen.

Die Masse sumpfen lassen und nach entsprechender Sumpfzeit anrühren und dann verfugen. Dieses Mal eine Kelle bzw. Fugenspachtel verwenden und nach der Trocknungszeit dezent abschleifen. Auch wenn man es vorher noch nie gemacht hat, klappt es ganz gut.

Sodala, nun sind die Mauernischen fast fertig. Für mein „erstes Mal“ bin ich richtig stolz drauf! Der nächste Schritt in Sache Nische ist die entsprechende Verschönerung, also streichen oder tapezieren oder verputzen. Was soll ich sagen? Rollputz ist die Lösung! Aber dazu ein anderes mal mehr…


English:
You can get an insight into our new home today. After the new windows and the roof are finished, actually heating and the water supply are going to be built. In order to improve the wall insulation, we had to think about something for the niches in which the old heating was placed before. For this purpose you have different choices, you can use e.g. stud framing, plasterboard, wall panels or concrete stones. We went with the latter, in combination with a panel of plasterboard. So all the different steps of building could start! Planning, Measuring, Cutting, Mixing the paste, Cementing, Pointing and so on. As it was my first time, I am quite proud with the outcome. Next step is to paint the new niches and we want to go with special plaster to roll. So stay tuned for more information.

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