September ist Fashionweek-Zeit, so auch in einer meiner liebsten Modestädte Mailand. Die Modenschauen für den kommenden Frühling/Sommer 2026 standen dabei auf dem Programm. Wie mittlerweile relativ häufig, zeigten die Designer sowohl Damen- als auch Herrenmode gemeinsam auf dem Laufsteg. Das war auch bei der Show von Ferragamo der Fall.
Der Designer Maximilian Davis ließ sich von der Gründungszeit von Ferragamo, den 1920er Jahren, inspirieren. Ein Archivfoto von 1925 mit Schauspielerin Lola Todd (damals noch im Stummfilm) im Leopardenlook diente ihm als Ausgangspunkt. Davis kombiniert exotische Muster, luxuriöse Stoffe und feine Handwerkskunst zu einer modernen Interpretation der sogenannten Roaring Twenties, auch bekannt als „Goldene Zwanziger“.
„Mich interessierte, wie bestimmte Materialien, Drucke und Textilien aus Afrika und der Karibik nach Amerika und Europa importiert wurden, um dort zu einem Statussymbol zu werden.“ so Davis.
In der Herrenkollektion zeigen sich z. B. Zoot Suits (Anzug mit wattierten Schultern und eng zulaufender Hose) und ein dandyhafter Stil, ergänzt durch neu interpretierte Krawatten, die als Schärpen oder Patchwork-Elemente verwendet werden. Die Krawatte muss somit nicht ganz aus den Kleiderschränken verschwinden. Hier kommen erst einmal ein paar Bilder der neuen Kollektion:















Neue Versionen der ikonischen Hug-Bag gab es ebenso wie Sailor-Taschen zu sehen. Geflochtene Lederdetails und abnehmbare Gancini-Elemente setzen Akzente und betonen Ferragamos Tradition und modernes Design. Handwerkskunst wird großgeschrieben, wie man überall erkennen kann. Und bei den Schuhen wird ein Herren-Derby neu interpretiert und für moderne Eleganz zu einer verlängerten Silhouette überarbeitet, während Slipper und Sandalen aus poliertem Leder leicht und lässig daherkommen. Color-Blocking gab es bei den Schauen in Mailand des Öfteren zu sehen und auch Ferragamo greift das Thema auf.
Kurzfazit: Eine gelungene Kollektion, die die Energie und Eleganz der damaligen Zeit widerspiegelt.
<alle Bilder von Ferragamo>

2 Responses
Hach, diese Ferragamo-Shows sind ja immer eine Mischung aus Nostalgie und Wow!. Den Designer Maximilian Davis bei der Arbeit zu beobachten, wie er die Goldenen Zwanziger mit afrikanischen Mustern und Karibik-Textilien aufmischt – das ist ja fast schon ein Abenteuer. Zoot Suits und dandyhafte Krawatten als Schärpen – da wird der Kleiderschrank sicher mal gründlich durchgeschaut! Die Hug-Bags und die Fliegenklammern (Gancini) sehen aber hervorragend aus und zeigen, dass Ferragamo seine Handwerkskunst ehrt, auch wenn man manchmal denkt: Wow, das ist ja… viel! Color-Blocking ist ja auch nicht neu, aber gut, dass man es immer wieder sieht – man weiß ja nie, ob es beim nächsten Mal wieder in Mode ist. Eine gelungene Kollektion, die die Energie der Zeit einfängt – und vielleicht die Nerven der Kleiderschränke?
Wow, was für Looks! Minimalistisch, edel und trotzdem frisch.