Sommer, Sonne, Sonnenschein – es war mal wieder Zeit für eine Wanderung! Wenn ich eine Weile nicht unterwegs gewesen bin, bricht das bekannte Wanderfieber aus. Wir wollten sowieso mal mit Freunden wandern gehen und als dann der Anruf kam: „Was macht ihr am Wochenende?“, wurde der Samstag ins Auge gefasst und spontan umgeplant. Das grobe Ziel war die Rhön und eine Route wurde schnell gefunden: Die Extratour Gersfeld.
Für die neuen Besucher dieses Blogs: Bei den Extratouren handelt es sich um aktuell 37 Rundwanderwege in der Rhön, die zwischen 6,5 km und 20 km lang sind und sich dadurch für Ganz- oder Halbtages-Touren perfekt eignen. In der Vergangenheit hatte ich hier bereits über einige, aber nicht alle, erwanderten Extratouren berichtet. Eine Übersicht findet Ihr auf Komoot: „Die erwanderten Extratouren in der Rhön“.

Über die Jahre verteilt sind es bisher 10 Stück, die ich in der App getrackt habe. Uns fehlen noch ein paar Touren, insbesondere in der hessischen und thüringischen Rhön. Ziel ist natürlich, irgendwann einmal alle zu laufen. Das schöne ist aber, dass immer neue Extratouren hinzukommen.
So nämlich auch die Extratour Gersfeld, die im April diesen Jahres feierlich eröffnet wurde. Natürlich kam sie gleich auf unsere „to-do-Liste“. Und da passte der erwähnte Anruf von Freunden ganz gut. Der Wetterbericht versprach bestes Wetter, ein Treffpunkt wurde vereinbar und letzten Samstag ging es auf in die Rhön, genauer gesagt in die Stadt Gersfeld im osthessischen Landkreis Fulda.



Ausgangspunkt war der gut ausgeschilderte Wanderparkplatz direkt hinter dem Freibad (Tannenstraße). Den Startpunkt kann man nicht übersehen und wir starteten am Eingangstor in Richtung Uhrzeigersinn, vorbei an einer Kuhherde, immer dem roten „G“ folgend mit der groben Richtung Mosbach. Kaum spürbar machten wir ein paar Höhenmeter und nach ca. 2,6 km wurde der kleine Ortsteil erreicht. Vorbei (weil noch geschlossen) an der Jausenstation ging es für uns über schöne Pfade weiter Richtung „Hohe Hölle“. Bevor der Gipfel erreicht wurde, kamen ein paar historische Grenzsteine zum Vorschein – damals verlief hier die Grenze zwischen dem Königreich Bayern und dem Königreich Preußen. Kurze Zeit später wurde der Gipfel „Hohe Hölle“ mit 895m erreicht, der höchste Punkt der Tour.
Am Ferienwochenende waren einige Menschen auf der Route unterwegs, was uns allerdings nicht davon abhielt, die Aussicht zu genießen. Gipfelhopping deluxe, denn nach kurzem Aufenthalt ging es weiter zum Himmeldunkberg. Ein weiterer Gipfel keine 500m entfernt. Ebenfalls mit einer herrlichen Aussicht auf die umliegenden Höhen. Neben dem neuen (großen) Gipfelkreuz ist dort auch eine Stempelstelle inklusive Gipfelbuch zu finden. Wer den Weitwanderweg „Hochrhöner“ läuft, kommt übrigens ebenfalls an der Ecke vorbei. Auch hier hat man wieder eine herrliche Aussicht – fast über die ganze Rhön. Zum Beispiel sind von hier aus der Kreuzberg und auch der Monte Kali zu sehen. Nach den 888m ging es im Anschluss überwiegend bergab. Erst über freie Flächen, um kurze Zeit später wieder zurück in den Wald zu gehen. Kurz nach dem letzten Gipfel, dem Simmelsberg mit seinen Basaltsteinen (und Ziegen), erreicht man eine alte Skisprungschanze. Bis in die 1970er Jahre wurden hier verschiedene Wettkämpfe, wie die hessischen Meisterschaften, ausgetragen. Der Schanzentisch und auch das Kampfgericht sind noch heute im Wald eingewachsen zu sehen. Daran (und an den umliegenden Liftanlagen) ist das Skigebiet gut zu erkennen. Obwohl wir früher nie zum Skifahren in der Rhön waren, war es zu meiner Jugendzeit ein Begriff. So erzählte mein Wanderbuddy auch, dass er selbst dort das Skifahren gelernt hat.









Kurz darauf ging es wieder aus dem Wald aufs offene Feld mit einem Blick auf den Ort Gersfeld. Ein kurzer Abstecher bei Kilometer 12,3 auf den „Rodenbacher Küppel“ musste sein. Von dort erahnten wir schon den im Anschluss kommenden Selfie-Point mit rotem „G“, von wo aus der Weg uns noch einen knappen Kilometer zurück zum Startpunkt führte. Wer jetzt noch Lust und Laune hat, kann sich den Gersfelder Wildpark anschauen, eine Runde Sommerski fahren – zumindest ist die passende Strecke vorhanden – oder eine Runde ins Schwimmbad hüpfen.
Da bei uns Hunger und Durst aufkamen, entschieden wir uns nach Mosbach zur Jausenstation zu fahren. Als wir in der Früh vorbei gingen, hatte mich schon ein Schild mit der Aufschrift „Bio-Eis“ angelacht und ganz ehrlich – da kann man doch nicht nein sagen. Jetzt hatte die Jausenstation geöffnet und mit leckerer Selfmade Limonade, gutem Essen, herrlichem Wetter, guter Begleitung und schöner Aussicht (sowie natürlich einem leckeren Bio-Eis) genossen wir die Zeit auf der schönen Terrasse – fühlte sich glatt wie Urlaub an!



Insgesamt waren wir 14,1 Kilometer mit 530 Höhenmetern unterwegs. Eine perfekt ausgeschilderte und super schöne Tour – sehr zu empfehlen!
Zur Komoot-Aufzeichnung hier entlang!
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