Ökologischer Fußabdruck (olschis-world)

Jeder spricht über das Thema „Nachhaltigkeit“ und doch weiß keiner so ganz genau etwas damit anzufangen. In manchen Unternehmen werden Nachhaltigkeits-Zertifikate erfunden (und diese dann auf die Lieferanten umgewälzt), alternativ Nachhaltigkeitskonzepte entwickelt, entsprechende Siegel eingeführt oder sonst etwas. Auch ich kann Euch die Frage nicht umfassend beantworten, denn es muss wahrscheinlich jeder selbst für sich entscheiden, was „Nachhaltigkeit“ für ihn bedeutet. Quasi seinen eigenen ökologischen Fußabdruck finden.

Persönlich bin ich ja sehr gerne in der kleinen Filterblase meiner Social Media Kanäle unterwegs. Vom Pfarrer, über den E-Mobility Spezialisten, dem Nachbarn, aber auch dem ein oder anderen Politiker finden sich viele unterschiedliche Leute in dieser kleinen, aber feinen Welt. In meiner Filterblase wird meist sachlich diskutiert und auch gerne einmal in die (persönliche) Zukunft geschaut. Natürlich entstehen dadurch verschiedene Herangehensweisen und manche Themen ufern teilweise etwas aus. Aber genau das ist es, was für mich persönlich toll ist.

Denn nur Schwarz-Weiß sehen war gestern. Es kann nicht jeder alles richtig machen. Der eine schaut mehr auf die Ernährung, der nächste auf Energieeinsparung im Haus und der übernächste auf den Verkehr. Wenn jeder ein paar kleine Schritte macht, kommt doch auch schon einiges Gutes dabei raus. Es muss oder kann schließlich nicht jeder von 0 auf 100 Nachhaltigkeit total umsetzen. Richtig, auch ich bin gerne mit dem Camaro unterwegs gewesen und würde das jederzeit wieder tun. Genauso ist es ein Ziel für 2018, den Dodge Challenger SRT Demon zu fahren. (Falls jemand einen Kontakt zu Dodge herstellen kann, gerne bei mir melden!)
Mit Nachhaltigkeit haben beide in etwa so viel zu tun, wie ein sinnlos umherfahrendes Containerschiff mit Logistik. Also eigentlich. „Eigentlich“ aber auch nur, weil es eine sehr persönliche Betrachtungsweise ist. Denn rein rational betrachtet handelt es sich nicht um Alltags- Autos, mit denen man durch die Stadt fährt und seine Einkäufe erledigt. Der Demon ist ein Spaßauto, also eher Hobby. Und genauso soll es für mich sein – kurzzeitig Spaß haben, austesten und darüber berichten. Mehr aber auch nicht. Im Alltag darf bzw. sollte es gerne etwas Sparsameres sein. Es heißt nämlich noch lange nicht, dass man nicht auch nachhaltig leben und trotzdem Spaß haben kann.

Bleiben wir beim persönlichen ökologischen Fußabdruck. Ich denke schon in letzter Zeit mehr darüber nach, vielleicht etwas, was mit dem Alter kommt oder einfach ein notwendiges Thema ist, wenn man sich unsere Gesellschaft so anschaut. Es ist diese Verantwortung der nächsten Generation gegenüber. Muss es immer „höher, schneller, weiter“ bzw. „mehr“ und „noch mehr“ sein? Ich glaube, hier findet bereits ein klares Umdenken statt. Mit 18 Jahren einen Führerschein zu machen, hat nicht mehr oberste Priorität bei den Millenials, das Auto als Statussymbol ist wahrscheinlich nicht mehr so wichtig, wie das neueste Smartphone. Prioritäten werden anders verteilt. Und selbst in meiner (also der etwas älteren Generation) findet zum Teil ein Umdenken statt. „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ hat seinen vermeintlich hohen Stellenwert verloren. Und nicht nur aus Umfragen und Studien, sondern auch aus persönlicher Sicht erlebe ich, dass Freizeit, Urlaub und Zeit für sich wichtiger wird.
Aber bleiben wir noch einmal beim Haus. Auch da ist das Thema Nachhaltigkeit nicht zu unterschätzen. Wieder auf meine persönliche Nachhaltigkeitsdefinition geschaut, konnte uns (mit etwas Abstand betrachtet) nichts Besseres passieren. Dass unser Haus ein Glücksgriff war, habe ich Euch ja bereits berichtet. Da einiges zu sanieren war, haben wir das dann auch gleich energieeffizient gestaltet. Neue Fenster, neues Dach (natürlich mit Dämmung), neue Heizungsanlage und neue Elektrik, wenn schon die Möglichkeit besteht, sich für Modernität und Energieeinsparung zu entscheiden, muss man gar nicht lange nachdenken. Die alten Dinge, wie Gasetagenöfen, Ziegel, etc. wurden recycelt. Ja, hier gibt es zum Beispiel noch einen fliegenden Alteisenhändler. Was mir leider erst zu spät in den Sinn gekommen ist, bzw. aus Kostengründen erst einmal vertagt wurde, ist die Installation einer Solaranlage. Die Investitionskosten amortisieren sich jedoch relativ schnell, allerdings hatten wir diese nicht einkalkuliert. Im Vergleich zum gesamten Projekt Haus sind es allerdings „nur“ Kleinigkeiten. Also kommt die Anlage doch irgendwann bestimmt noch. Sag niemals nie.
Zurückblickend spielte der Gesichtspunkt „Nachhaltigkeit“ bei der damaligen Entscheidung pro bzw. contra Haus, keine Rolle. Aber wenn auch zunächst eher aus Kostengründen mit zukünftiger Energieeinsparung geliebäugelt wurde, deckt man die Nachhaltigkeit gleich mit ab. Mit Sicherheit gibt es bei einem Neubau noch große Unterschiede, was z. b. die Nachhaltigkeit der Rohstoffe betrifft. Da macht man sich am besten schon vorher Gedanken zu den energetischen Vorteilen machen, Förderungsmöglichkeiten gibt es viele.

Das Projekt Haus ist natürlich ein großer Punkt. Meist sind es doch eher die kleinen Dinge im Leben, die wichtig sind. Natürlich schaffe ich es nicht immer, im Alltag an Nachhaltigkeit und den ökologischen Fußabdruck zu denken. Aber wie gesagt, es ist nicht nur Schwarz-Weiß und das möchte ich auch überhaupt nicht. Aber zumindest in kleinen Schritten ist ein Umdenken möglich. Jeder kleine Schritt ist ein Schritt. Und viele kleine Schritte führen bekanntlich auch zum Ziel.

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