Neues von der Baustelle – Informationspolitik der Handwerker #projekt2015

12. Oktober 2015 | Ein Kommentar | Schlagwörter: , , , , ,

Neues vom Bau – seit einigen Tagen beschäftige ich mich mit der  „Psychologie der Handwerker“. Vorab sei gesagt, es sind natürlich nicht alle Handwerker so – wie immer im Leben gibt es solche und solche. Und ja, ich kann mitreden, denn ich habe selbst eine Lehre als Schreiner abgeschlossen und einige Jahre in diesem schönen Beruf gearbeitet – bin also selbst ein Handwerker AD bzw. Holzwurm.

In der Lehre erfuhr man sehr viele nützliche und einige weniger nützliche Dinge. An dieser Stelle erinnere ich mich zurück an meinen Berufschullehrer, der die Fräse bediente und dabei einfach einen sicherheitsrelevanten Teil missachtete. Daraufhin flog das Stück Hartholz mit annähernder Lichtgeschwindigkeit quer durch den ganzen Raum. Besagter Berufsschullehrer machte große Augen, schaute auf seine Finger und atmete erleichtert auf, als er noch 10 Stück zählte. Und dass alle Schüler noch vollständig hinter ihm standen. Wir Lehrlinge wussten zum damaligen Zeitpunkt natürlich, dass Sicherheit an allererster Stelle steht, das kriegt man schließlich vom ersten Tag an immer und immer wieder eingebläut. Aber gut, kann man ja auch als Schreinermeister mal vergessen, Theorie und Praxis sind schließlich zwei Seiten einer Medaille…

Aber zurück zum eigentlichen Thema, der Information und Kommunikation mancher Handwerker. Jeder, der schon mal gebaut oder umgebaut hat, hat mindestens eine Geschichte rund um unpünktliche, gar nicht erst erscheinende oder unzuverlässige Handwerker zu erzählen. In unserem #projekt2015 lief es am Anfang super, wir waren sehr zufrieden und alles ging einigermaßen voran. Natürlich war von Anfang an klar, dass gute Handwerker gerade gefragt sind wie der Heilige Gral oder ein 6er im Lotto. Und dass diese es nicht nötig haben, darauf zu warten, gerade zu unserer Baustelle zu kommen. Aber man konnte ja trotzdem hoffen, dass es einigermaßen gut weiter läuft. Nachdem wir nun bei den nächsten Handwerkern für unser Häuschens angekommen sind, waren wir eigentlich guter Dinge, dass es in diesem Jahr noch mit dem Einzug klappt. Aber das lassen wir jetzt einfach mal so im Raum stehen.

Fugenkleber

Was hat das mit Psychologie zu tun? Nun ja, manche Form der Unzuverlässigkeit ist vielleicht Ausdruck von Psychologie. Bitte wie? Ich habe da eine Theorie. Aber fangen wir vorne an.
Hier in Deutschland benötigt man einen Meisterschein, um ein Gewerbe betreiben zu können. Macht durchaus Sinn, denn zwischen handwerklich tätig sein und der Führung eines kleinen Unternehmens besteht ein klitzekleiner Unterschied. Auf jeden Fall habe ich die Vermutung, dass in dieser Meisterschule auch das Fach „Psychologie“ vermittelt wird. Klingt merkwürdig, denn wofür benötigt ein Handwerker Psychologie? Ein angehender Meister hat bereits die Ausbildung zum jeweiligen Beruf durchlebt und in der Regel einige Jahre Berufserfahrung gesammelt – somit wäre der praktische (handwerkliche Teil) vorhanden. In kleineren Handwerksbetrieben übernimmt die Ehefrau, die Tante oder irgendjemand aus der Verwandtschaft die buchhalterischen Dinge. Funktioniert schon irgendwie. Bleibt für den Meister also genügend Zeit, sich um die Psychologie zu kümmern.

In unserem konkreten Fall, wurde vom ausgewählten Handwerker bestimmt einiges an Psychologie gelernt. Seine Taktik (die wir glücklicherweise nun (in Ansätzen) durchschaut haben) sieht in Kurzform so aus: Verschieben – nicht erreichbar sein – kurze Arbeitseinsätze – Dankbarkeit wecken – weiter aufschieben. Undsoweiterundsofort.

Das Angebot kommt, wie vereinbart, pünktlich. Der Starttermin wurde mehrmals verschoben (kann ja vorkommen), Informationen bekommt man allerdings selten, sporadisch kann man jemanden telefonisch erreichen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen bzw. sich vertrösten zu lassen. Handwerker kommen, sind aber nach kurzer Zeit wieder verschwunden, nach telefonischer Rücksprache erfährt man, dass a) jemand krank geworden ist b) ein dringender Wasserschaden irgendwo repariert werden muss oder c) irgendeine andere mögliche Ausrede. Zu viele Baustellen, zu wenig Personal.
Dass es sich bei der eigenen um eine unwichtige Baustelle handelt, erfährt man zwischendrin vom Vorarbeiter: „Hätten Sie 4 Wochen später angerufen, hätten wir Ihren Auftrag absagen müssen!“ Kundenservice pur bzw. Psychologie Teil 1. „Dankbarkeit beim Kunden wecken.“ Immerhin ist ja ab und an jemand vor Ort! Handwerker kommen, arbeiten 1-2 Tage, können aber dann nicht weiter machen, weil die weitere Planung fehlt. Dies liegt übrigens nicht an uns, wir klären immer alles sofort ab – ist jemand an der Strippe, muss das genutzt werden, man weiß ja nie, wann man mal wieder jemanden erreicht! Dann erscheint wieder einmal 2 Wochen niemand. Aber es kam sogar das ein oder andere Mal vor, dass man darüber (auf Nachfrage) informiert wurde.

Anyway, so ging es also weiter und in kleinen Schritten vorwärts. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen und Rom ist schließlich auch nicht an einem Tag erbaut worden. Als wir wieder einmal auf einen Plan warteten, um diesen abzusegnen, kam stattdessen eine Abschlagsrechnung. Normales Vorgehen, leider an eine falsche Adresse und im zweiten Anlauf mit einem falschen Datum. Eine Zahlungsaufforderung dafür hingegen schon nach 3-4 Tagen. Es kann ja auch etwas erstaunlich fix gehen! Natürlich bisher noch keine Reaktion seitens des Meisters…die interne Kommunikation scheint übrigens auch nicht die beste zu sein, was Teil der psychologischen Strategie sein kann. So kann man die Schuld immer auf den anderen schieben.

Ein dickes Lob an dieser Stelle, denn psychologisch gesehen macht der Handwerker alles richtig! Die Auftraggeber hinhalten und sogar mit wechselnden Angaben verwirren, um später (also nach Abschluss der Tätigkeiten) quasi als Erlöser dazustehen. Der Auftraggeber ist dann froh um alles, was gearbeitet und fertig gestellt wurde.

Aktuell ärgern wir uns zwar noch, aber zum Schluss sind wir wahrscheinlich nur noch glücklich, wenn doch alles geklappt hat (toitoitoi!). Vielleicht freuen wir uns noch über die zügige *hust* Erledigung, woanders hätte es ja evtl. noch länger dauern können. Ein Hoch auf diese grandiose psychologische Meisterleistung!

 

English:
Due to current infuriation about unreliable craftsmen the English summary is inapplicable today. But if you have any questions, don’t hesitate to ask.

Nischendämmung leicht gemacht! #Projekt2015

27. August 2015 | Keine Kommentare | Schlagwörter: , , , , , , ,

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Weiter geht es im Text und mit dem #projekt2015. Ihr wisst ja, die Fenster sind drin und das Dach ist drauf. An Fremdleistung sind aktuell Wasserversorgung und Heizung an der Reihe – alte Zu- und Ableitungen raus, neue rein. Selbstverständlich dürfen neue Heizkörper auch nicht fehlen – wenn schon, dann richtig. Apropos Heizkörper – die alten waren in relativ breiten Nischen unter den Fenstern angebracht, was man halt früher so hatte, heute aber nicht mehr. Die Außenwände sind dort dünner und man hat somit eine Wärmebrücke – energietechnisch gesehen ein Graus! Anyway, wir haben aktuell acht solcher Nischen, wovon allerdings „nur“ fünf Stück bearbeitet werden müssen, bevor die Heizung angebracht wird.

Alles kein Thema, doch wo anfangen?! Es gibt ja schließlich verschiedene Möglichkeiten, diese „Lücke“ (so nenne ich es jetzt einfach mal) zu schließen. Zum einen die Trockenbauwand. Erst ein Ständerwerk errichten, anschließend mit Dämmwolle füllen und dann mit Rigipsplatten (=Gipskartonplatten) verschließen (so grob gesagt). Zum anderen mit Porenbetonsteinen ausfüllen und anschließend z. B. mit Rigipsplatten verblenden. Oder die dritte Variante: einfach eine Dämmplatte davor kleben. Wir haben uns für die Porenbetonsteine entschieden. Warum? In meinen Augen leichter zu bearbeiten, etwas weniger Arbeitsschritte und eine ähnliche bzw. sogar bessere Dämmleistung. Steine und passenden Kleber kaufen, später Rigips, Ansetzgips und die Masse zum Verspachteln und los geht‘s. Soweit der theoretische Teil, nun kommt die Praxis.

Porenbeton im Auto - Tetris

Wie immer, theoretisch ist alles ganz einfach, praktisch sieht die Welt schon wieder anders aus. Vor allem, wenn man etwas zum ersten Mal zu 100% selbst macht. Also zunächst die Nischen ausgemessen und dabei festgestellt, dass sie natürlich nicht rechteckig sind. Kein Thema, muss ja trotzdem funktionieren. Anschließend die passenden Porenbetonsteine (in Steindicke von 10cm und 15cm) auswählen und die Menge pro Nische ausrechnen. Lieber einen Stein mehr einplanen, als später nochmal extra zum Baumarkt fahren müssen! Kleber dazu, da gab es einen kleinen Tipp vom Experten, nämlich dass es Fliesenkleber genauso gut tut und er noch dazu etwas günstiger ist, als der Spezialkleber vom Hersteller. Beim Verstauen der Einkäufe zahlte sich übrigens glatt wieder meine langjährige Tetris-Erfahrung aus!
Ankommen und ausladen und der eigentliche Teil der Arbeit kann beginnen. Die Steine in die Mauernische einpassen ist angesagt. Sägen und feilen – feilen und sägen! Ein Glück, dass die Porenbetonsteine leicht zu bearbeiten sind, aber ab einer gewissen Menge werden die Arme trotzdem schwer. Auch hier zahlt sich übrigens die Tetris-Erfahrung aus. Für die Nischen benötigte ich fast einen ganzen Tag – nur für das Einpassen der Steine. Keine Ahnung, ob das langsam oder schnell ist, ich bin zufrieden.

Porenbeton anzeichnen - Nische

Porenbeton sägen - Nische

Am nächsten Tag wird gematscht – da freut sich das Kind im Manne! Der Kleber wird mit einer alten Bohrmaschine + Quirl angerührt (das Mischungsverhältnis steht auf dem Kleber und spätestens beim zweiten Anmischen kann man ein bisschen nachjustieren und seinem Bauchgefühl vertrauen). Vorher die Nische säubern, etwas mit Wasser benässen und den Kleber mit einem Zahnspachtel auftragen. Anschließend die vorgefertigten Steine vermauern. Als kleiner Tipp: Beim Bearbeiten genügend Spielraum für den Kleber lassen. An einigen Stellen mussten wir noch nacharbeiten, da die Steine sonst einfach nicht mehr gepasst hätten. Es wäre ja langweilig, wenn alles auf Anhieb zu 100% passen würde! Auch für das Mauern habe ich wieder einen Tag benötigt, aber von nichts kommt nichts. Das Ganze trocknet relativ schnell und wird anschließend hart wie Stein. Also lieber vorher genau arbeiten und das überschüssige Material gleich abwischen.

Nische Bad - Porenbeton

Nische Büro - Porenbeton

Der nächste Schritt ist die „Verkleidung“ der Mauer mit Rigipsplatten. Für die Bäder gibt es übrigens speziell imprägnierte Feuchtraumplatten, für den Rest wurden ganz normale ausgewählt. Wie bei den Steinen, ging es ans genaue Ausmessen und Planen und der richtige Ansetzgips durfte nicht fehlen. Rigipsplatten lassen sich übrigens ebenfalls sehr gut verarbeiten. Zum Zuschneiden vorne (!) mit einem Teppichmesser anritzen, knicken und den Rest abschneiden – schon hat man eine genaue Kante. Diese dann mit Hobel oder Teppichmesser abrunden und zack, schon hat man das gewünschte Maß. Hier benötigt man übrigens keinen Abstand zu den Seiten, da der Gips nur auf die Rückseite aufgetragen wird. Unten hatten wir kleine Keile (ca. 5mm) für den nötigen Spielraum eingelegt. Also, Gips anrühren (wie auch beim Kleber, steht alles auf der Packung) und batzenförmig auf der Rückseite bzw. den Steinen verteilen. Apropos, wichtig ist, die Steine vorher wieder nass zu machen, da sie sonst die ganze Feuchtigkeit aus dem Kleber ziehen. Vorab hätte ich nicht gedacht, dass man doch eine gehörige Menge an Material in sechs relativ kleinen Nischen verarbeiten kann. Von 30kg Ansetzgips wurden 25kg benötigt. Wenigstens trocknet das Zeug schnell!

Rigipsplatte zuschneiden

Nische Bad Rigips

Nische Büro Rigips

Sodala, die Nischen sind fast fertig – Porenbetonmauer steht, Rigips auch. Alles ist soweit getrocknet und steinhart. Als nächstes kommt das Verfugen der Rigipsplatten an die Reihe. Dazu haben wir den Fugenkleber für imprägnierte Platten genommen. Dieses kann man getrost für die „normalen“ Platten verwenden – er wird halt nur grün, was eventuell durchscheinen kann, falls man plant, nur leicht darüberzustreichen.

Fugenkleber

Die Masse sumpfen lassen und nach entsprechender Sumpfzeit anrühren und dann verfugen. Dieses Mal eine Kelle bzw. Fugenspachtel verwenden und nach der Trocknungszeit dezent abschleifen. Auch wenn man es vorher noch nie gemacht hat, klappt es ganz gut.

Nische Bad fertig

Nische Büro fertig

Sodala, nun sind die Mauernischen fast fertig. Für mein „erstes Mal“ bin ich richtig stolz drauf! Der nächste Schritt in Sache Nische ist die entsprechende Verschönerung, also streichen oder tapezieren oder verputzen. Was soll ich sagen? Rollputz ist die Lösung! Aber dazu ein anderes mal mehr…

 

English:
You can get an insight into our new home today. After the new windows and the roof are finished, actually heating and the water supply are going to be built. In order to improve the wall insulation, we had to think about something for the niches in which the old heating was placed before. For this purpose you have different choices, you can use e.g. stud framing, plasterboard, wall panels or concrete stones. We went with the latter, in combination with a panel of plasterboard. So all the different steps of building could start! Planning, Measuring, Cutting, Mixing the paste, Cementing, Pointing and so on. As it was my first time, I am quite proud with the outcome. Next step is to paint the new niches and we want to go with special plaster to roll. So stay tuned for more information.

Oben-ohne-Drama! #projekt2015

14. August 2015 | Ein Kommentar | Schlagwörter: , , , ,

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Das nächste Update zum #projekt2015 steht schon an. Naja, „schon“, aktuell sind wir bereits einen Punkt bzw. Gewerk, wie es im Fachjargon so schön heißt, weiter, nämlich der Wasserversorgung und Heizung. Aber immer schön der Reihe nach!

Mit den neuen Fenstern hat sich das Raumklima noch positiver verändert (obwohl es vorher schon gut war, aber man merkt die Dreifachverglasung einfach). Als nächstes standen die Dachdecker in den Startlöchern. Diese haben wir übrigens nach Empfehlung und dem eigenen Bauchgefühl ausgewählt. Zwar hätte das Dach auch der größte, ortsansässige Betrieb erneuern können, der hier auf jeder zweiten Baustelle zu finden ist, allerdings war schon beim Angebot klar, dass jeder Pups notiert und abgerechnet wird, seien wir doch mal ehrlich, das will doch niemand. Also haben wir uns lieber für den kleineren Handwerksbetrieb aus dem Landkreis entschieden, bei dem nach dem ersten Gespräch feststand: „Das passt!“. Der Ewald (Name von der Redaktion NICHT geändert), seines Zeichens erfahrener Dachdeckermeister, kümmerte sich einfach um alles. Alles heißt in unserem Fall auch Genehmigungen, Gerüst und Spenglerarbeiten. Macht ja auch Sinn, denn alles aus einer Hand ist besser, als ein zusammengewürfelter Haufen. Zudem weiß er am besten, mit wem er gut zusammenarbeiten kann.

Vorsicht Dacharbeiten - #projekt2015

Ewald mit dem Kran - Dach - #Projekt2015

Also, der Kostenvoranschlag passte und es konnte losgehen. Ein Mittwoch war angepeilt, schließlich sagte der Wetterbericht schönes bzw. trockenes Wetter voraus. Beste Voraussetzungen für ein neues Dach! (Es war Juni, noch ahnten wir nichts vom Dürresommer 2015.)
Montagnachmittag (Ja, VOR besagtem Mittwoch) klingelte das Telefon: „Ähm… <nuschel> …Gerüstbauer…. <schepper> …wir brauchen den Schlüssel!“ An dieser Stelle muss man wissen, dass man durch das Haus muss, um auf die Rückseite zu gelangen. Typisch Stadthaus halt. Und da niemand wusste, dass die Gerüstbauer schon montags kommen, standen sie natürlich vor verschlossener Türe. Kommunikation ist ja manchmal so eine Sache! Ich bot an, gleich vorbei zu kommen, doch ich hatte nicht mit den Gerüstbauern gerechnet. „Neeeee, heute nicht mehr! Wir kommen morgen wieder, um 7:30 Uhr!“ Zack, das Gespräch war beendet – Punkt! Der nächste Tag kam, das Gerüst auf der Vorderseite stand schon, ich tapperte kurz vor 7:30 Uhr zum Haus und wer wartete schon geduldig? Richtig, die Gerüstbauer! Also, kurze Schlüsselübergabe und ab ins Office. Kurz überlegt, man könnte schon fast einen ganzen Post über die Gerüstbauer schreiben.

Aber egal, das Gerüst stand schnell und die Mission „Dach“ konnte beginnen. Ewald rückte mit seinen Jungs an und ehe man sich versieht, steht man „oben ohne“ da!

Dach abgedeckt - #Projekt2015

Dachdämmung auf dem Gerüst - #Projekt2015

Dach - Kran - #Projekt2015

Oben ohne - neues Dach - #Projekt2015

Gut, das Wetter passt, Ewald blockiert die halbe Straße, das alte Dach war weg, die neue Folie auf einer Hälfte aufgezogen und Feierabend! Zumindest für den ersten Tag. Am zweiten Tag (das Wetter ist noch immer fantastisch) kommt die zweite Hälfte Folie drauf und mit dem Unterbau bzw. der Dämmung konnte begonnen werden. Wir haben uns übrigens extra für eine Aufdachdämmung entschieden. Erstens haben wir eine Mansarde, was bei einer Zwischensparrendämmung ewig viel Dreck und Arbeitsstunden bedeutet hätte, zweitens wollten wir in dem Zug auch gleich neue Ziegel haben, das bot sich also an, und drittens wären sonst die Räume im Dachgeschoss etwas kleiner geworden.

Nun ja, in Unterfranken bzw. hier im Raum Schweinfurt regnet es normalerweise nicht so häufig – Schweinfurt gehört zu den trockensten Gebieten in ganz Deutschland. Aber EINMAL macht man mal ein Dach neu und was ist? Genau, ein heftiges Gewitter zog auf und die Baustelle lag 2-3 Tage still, weil es regnete. Was dem Dach allerdings nicht viel ausmacht, denn es war dank Folie schon dicht. Aber die Arbeiten können natürlich nicht fortgeführt werden. In der Folgewoche sah es wieder anders aus, die Sonne kannte keine Gnade, die Arbeit ging weiter und die Dachdecker mussten mit Eis versorgt werden. Schließlich soll es auf unserer Baustelle keine Klagen geben!

Weiter ging es mit dem Dach: Die Sparren wurden montiert und die Spenglerin begann parallel mit ihren Tätigkeiten, nämlich der Einfassung der Mansarde, des Schornsteins etc. Die Dachdecker sind bei so einem Wetter natürlich „oben ohne“ unterwegs, was die Hauseigentümerin (und die vorbeilaufenden Damen) freute. Als ich hörte, dass eine Spenglerin bei uns tätig sein wird, freute ich mich natürlich auch kurz, wurde aber selbstverständlich enttäuscht! ;)
Mailand rückte langsam näher, aber das Dach lag gut in der Zeit. Ja, denkste! Wie konnte es anders sein, es musste natürlich wieder regnen! Ihr erinnert Euch: Schweinfurt gehört zu den trockensten Regionen in Deutschland?! Die 4-5 Regentage, die wir diesen Sommer hatten, waren natürlich genau in der Zeit, in der wir ein neues  Dach erhalten haben. Unsere Zeitrechnung ging also leider nicht mehr auf und wir machten uns trotzdem auf den Weg nach Mailand mit noch unfertigem Dach. Natürlich wurden wir gefragt: „Wie, Ihr könnt doch nicht so einfach weg?!“, aber wir hatten ein gutes Gefühl beim Ewald und konnten sowieso nichts helfen. Und – ganz ohne Absprache – hielt uns auch unser lieber Nachbar Heiko auf dem neuesten Stand. Danke! <3

Dach Seitenwand und Schneefanggitter - #Projekt2015

Dach fertiggestellt - #Projekt2015

Als wir schließlich wieder zurückkamen, sah es so aus, als wäre das Dach fertig, aber das Gerüst stand noch. Ein paar Kleinigkeiten waren noch fertigzustellen, dann wurde das Gerüst wieder abgebaut, die Regenrinne noch angebracht und schon war alles erledigt. Ist auf jeden Fall ein schickes Dach geworden!

Was mir zum Thema Dach aktuell noch einfällt und auch ein kleiner Hinweis, falls jemand gerade sein Dach erneuern möchte: Ein Schneefanggitter ist über einem Bürgersteig Pflicht. Keine Angst, der laufende Meter ist recht günstig. Und es schneit wahrscheinlich genau dann, wenn man es nicht für möglich hält – wie beim Regen.

 

English:
Next step of our #projekt2015 was the roof. The new windows already provide a good indoor climate so the next thing could come. Ok, actually we are working on the water supply and the heating, but one step after the other. We have chosen the roofer by recommendations again and by our gut feeling. Ewald is a small craft producer, who arranged everything around the roof, including permissions, plumber work and scaffolders. All in one hand is always a better idea and Ewald knows his co-workers best. So the work could start. The weather was fine and before you can say knife you have no roof over your head anymore! Half of the street was blocked for this work, but everything went fine the first two days. We were going for an exterior roof insulation, because we have a garret and so it`s easier to do it from outside and we were going for new bricks anyway.
Then the weather changed. You have to know that Schweinfurt is one of the regions in Germany with the least rainfalls. But when does it start to rain? Exactly at the very time when we get our new roof! So the work had to pause, what disturbed our schedule, because it was June and the trip to Milan was up on scale. We went to Milan nevertheless, because we couldn’t do anything on the building site and trusted Ewald and his work. Also our neighbor Heiko provided us with information and pictures. Thanks a lot!
Coming back the work was nearly finished and they all did a great job! Good to see another thing, which has been finished!

Neue Fenster braucht das Land #projekt2015

26. Juli 2015 | Keine Kommentare | Schlagwörter: , , , ,

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Es wird wieder einmal Zeit für ein Update zum #projekt2015. Das Haus ist – wie schon erzählt – 1951 erbaut worden und wird nun von uns generalsaniert, also Fenster, Dach, Heizung und Wasserversorgung sowie Strom…erneuert. Nachdem der ganze organisatorische Kladderadatsch erledigt ist, kann nach und nach endlich die eigentliche Arbeit beginnen.

Zwar habe ich keine linken Hände, kann aber auch nicht alles selbst machen. Erstens fehlt mir einfach die Zeit, zweitens das notwendige Werkzeug und für manche Bereiche auch das Expertenwissen und außerdem wollen die ortsansässigen Handwerker ja auch etwas zu tun haben. Apropos Handwerker: Es ist gar nicht so leicht, die richtigen zu finden. Zum Glück bekamen wir gute Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis!

Anyway, das erste, was anstand, waren die Fenster. Die alten Fenster hatten eine Einfachverglasung, es waren Sprossen-Holzfenster , optisch schön, aber auch mit Nachteilen: Durch die Einfachverglasung kann im Winter die Wärme raus, als ob es nichts wäre. Ebenso kommt im Sommer die Wärme rein, versteht sich ja von selbst, also klassische Wärmebrücken. Der Schallschutz ist auch so ein Thema – von Schutz kaum eine Rede. Nach heutigem Stand ist Zwei -bzw. Dreifachverglasung einfach die beste Variante. Ein weiterer Nachteil der alten Fenster ist, dass durch die Sprossen auch Licht verloren geht. Wir mögen es aber nun mal sehr hell – je mehr Licht einfällt, desto besser. Ein paar Stimmen wurden schon laut „Zu einem Altbau gehören Sprossenfenster!“ Richtig, von außen gesehen schauen sie schon gut aus, ABER wir schauen doch mehr raus als rein, da ist mir viel Licht eben lieber. Und Holz ist so eine Sache – als Holzwurm mag ich prinzipiell ja alles, was mit Holz zu tun hat. Allerdings nicht unbedingt bei Fenstern, ich habe keine Lust alle paar Jahre 19 Fenster abzuschleifen und neu zu streichen – nicht jetzt, nicht in 10 und auch nicht in 20 Jahren. Punkt!

Fenster Wohnzimmer - alt

Fenster Ankleide - alt

Für uns war das richtige Unternehmen mit der Firma Weku schnell gefunden, denn erstens waren sie lokal (aus Unterfranken) und ich konnte auf Erfahrungswerte aus der Familie zurückgreifen. Die Frage war eher Zweifach- oder Dreifach-Verglasung. Das war komischerweise eine schwierige Entscheidung, denn zu dicht soll das Haus auch nicht sein (man liest ja im Vorfeld so einiges in diesem Internet): Stichwort Luftaustausch und potentielle Schimmelgefahr. Nach einigem Hin- und Her haben wir uns für die 3-fach Version entschieden – energetisch einfach das Beste, wir lüften sowieso gut (auch in Zukunft) und preislich gesehen macht es nicht soo den großen Unterschied. Wenn ich jetzt so überlege, ist der Preis dank etwas Handeln sogar fast gleich. Nicht lange gefackelt und wir haben den Auftrag erteilt – die Lieferzeit betrug zwischen 4-6 Wochen. Kein Thema, das konnte vor der Fashion Week in Mailand normalerweise erledigt werden.

Die Zeit vergeht schneller, als gedacht und irgendwann klingelte dann das Telefon: „Wir würden gerne am Montag um 8 Uhr kommen und beginnen“ – „Geht klar!“ Der nächste Montag kam und die Fensterbauer auch. Zusammengefasst lief alles sehr gut ab – sehr saubere Arbeit!
Ein paar Kleinigkeiten tauchten natürlich auf, so dauerte der Einbau einen Tag länger, als geplant (ja, ein Altbau ist nicht ohne) und bei einem Fenster gab es einen Zahlendreher im Aufmaß, so dass das Fenster zunächst provisorisch eingebaut wurde – das alte war schließlich schon draußen. Macht ja nichts, die Produktion dauerte zum Glück nur 2 Wochen. Eigentlich nicht der Rede wert und schnell behoben.

Fenster - neu

Handwerker am wurschteln - Fenster - neu

Handwerker am wurschteln - Fenster - neu

Fenster Bad Milchglas neu

Fenster Esszimmer - neu

Vor Mailand war nun alles erledigt und der nächste Handwerker schon in den Startlöchern. Dazu dann mehr im nächsten Blogpost zum #projekt2015!

 

English
Today I ‘d like to give you an update about our #project2015. After all the organizational stuff has been concluded, the actual work could start. First thing was the installation of the new windows. The old ones were single glazing, but from today’s perspective triple glazing is the best energetic option. So after thinking back and forth we decided to go with white triple-glazed windows by Weku. Luckily we got some recommendations from family and friends and so it was not too hard to find some good companies and craftsman. The delivery time was 4-6 weeks, so everything could be finished before Milan’s Fashion week. And so it happened. The window fitters made a really good job, of course some odds and ends had to be adjusted, but that’s how it is in an old building. One window had the wrong proportion, but just in time before leaving to Milan we have got the right one. Perfect! The next craftsman was already in the starting blocks. But that’s another story I will tell you soon.

Our house… in the middle of the street #projekt2015

7. Mai 2015 | Keine Kommentare | Schlagwörter: , , ,

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Weiter geht es im Text – heute mal wieder mit einem Blick hinter die Kulissen des neuen Hauses. Im letzten Post hatte ich ja schon von der Entdeckung berichtet. Wenn man sich dann soweit entschlossen hat, geht es erstmal ums liebe Geld, den Zaster, die Kohle oder Knete. Ja, ein sehr aufregender Teil! Vorab sei gesagt, von Interessensbekundung über Bankentermine, dem Einholen aller Genehmigungen bis zum Notartermin vergeht schon so einiges an Zeit. Was aber gar nicht sooo tragisch ist, denn in der Ruhe liegt ja bekanntlich die Kraft.

Die wenigsten von uns werden ein Haus mal so eben aus der Portokasse zahlen können. Diejenigen, die es können – Glückwunsch! ;) Also kommt die Bank bzw. Banken ins Spiel! Als kleiner Tipp an alle zukünftigen Hauskäufer: Beschränkt Euch nicht nur auf die Hausbank. Wie? „Da bin ich doch schon immer und außerdem ist Herr Müller (frei erfundener Name der Redaktion) doch sehr nett“. Ja, „nett“ ist ja bekanntlich die kleine Schwester…Ihr wisst schon!
Also, am besten einmal über den Tellerrand hinaus schauen und auch zu einer anderen Bank gehen. Zwar sieht so eine kleine prozentuale Abweichung gar nicht so richtig viel aus, aber auf Dauer und bei einer höheren Summe kann da schon eine ganze Menge zusammen kommen, die man bei den unterschiedlichen Konditionen der Banken sparen kann. Aber bitte auch nicht gleich zu 15 verschiedenen Banken rennen und Angebote einfordern. Erstens ist das sehr zeitaufwendig und zweitens soll es angeblich auch wieder Auswirkungen auf den Schufa-Eintrag haben. Anyway, irgendwann ist es dann soweit, die Finanzierung steht und ein weiterer Schritt ist erledigt!

Kleingeld - House #olschihouse

Nach den Banken darf man sich dann mit Juristendeutsch beschäftigen. Der Entwurf vom Kaufvertrag wimmelt von Begriffen, von denen man wahrscheinlich noch nie gehört hat. Auflassungen, Grundschuld etc. – also ist gut informieren angesagt – dank diverser Sendungen im Privatfernsehen, weiß man ja, was beim uninformierten Hauskauf so alles schief gehen kann! ;) An dieser Stelle auch ein dickes „Danke“ an die liebe EundM für ihre Tipps!

Wenn das soweit steht und alle Genehmigungen eingegangen sind, ist man bestens gewappnet für den abschließenden Notartermin, eine doch recht aufregende Angelegenheit, auch wenn es eigentlich „nur noch“ die abschließende Formalie ist. Und wenn es nicht so spannend wäre, eigentlich eine lustige Veranstaltung (wenn der Notar in überschlagendem Tempo zig Seiten Vertrag herunterbetet).

Urkunde - house #olschishouse

Tja, und in unserem Fall schließt sich wieder ein Kreis. Der Notar kannte den Erbauer des Hauses („Ach, da im Hof habe ich im Sommer auch schon mal gesessen!“) und verpflichtete uns – bzw. die Dame des Hauses gleich – Stichwort „Die Vorbesitzer hatten immer soooo schöne Geranien, die wünsche ich mir auch wieder!“
Irgendwann kommt die finale Urkunde und die Schlüssel werden übergeben. Zack, schon ist man Hausbesitzer. Und dann beginnt die eigentliche Arbeit…

 

English:
Next step to our new house. In the last posting I wrote about how we found this great house. But after that the work actually starts. Before you get the key to your new house, you have to go through a lot of administration, you have to speak to your bank – but compare another bank offer, too, as there might be better conditions. You have to get permissions and do an appointment with the notary to sign the contract. A really exciting time! After the official part, the notary told us, that he knew the builder of the house and told us some stories about that time (‘Oh, I have already been sitting in the courtyard in summer’). Thus we have come full circle. Ok, that implied, that he wanted to commit us to go on with some traditions: ‘the previous owners had always soooo beautiful geraniums I hope to see those again’, but we’ll see! ;)
A few days (or weeks) later we got the official document and the keys….now the big renovating can begin…
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